Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1335 - Mandragoros Liebeshexe

1335 - Mandragoros Liebeshexe

Titel: 1335 - Mandragoros Liebeshexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Helfer, die sich auf seine Seite stellten.
    Wie diese geheimnisvolle Frau?
    Jetzt konnte ich es mir vorstellen. Sollte meine Theorie sich bestätigen, wäre mir das nicht mal so unangenehm gewesen, was Mandragoro anging.
    Er und ich waren keine Feinde!
    Er wusste, mit welchen Aufgaben ich betraut war. Er schätzte mich, ich schätzte ihn ebenfalls. Aber ich konnte seine Methoden nicht gutheißen. Ich nahm Rücksicht auf Menschen, er tat es nicht, wenn er anfing mit ihnen abzurechnen.
    Genau aus diesem Grund war mein Verhältnis zu ihm schon ziemlich zwiespältig.
    Man konnte ihn auch als Dämon der Natur bezeichnen. Er existierte in einer für mich wenig bekannten Dimension. Nur einmal war ich in seinem Reich gewesen. Dort hatte ich dann erlebt, dass er der Herr über die Pflanzen war. Die Flora gehorchte ihm, und so war er in der Lage, aus Pflanzen Monster zu schaffen.
    Nur traf das bei der blonden nackten Frau nicht so zu. Ich hatte sie bestimmt nicht als Monster gesehen. Allerdings wusste ich nicht, wer sie in Wirklichkeit war. Es konnte sein, dass sie den menschlichen Körper nur als Tarnung besaß und in Wirklichkeit ganz anders aussah.
    Meine Gedanken hatten mich vom Weg abgelenkt. Ich blieb stehen, weil ich im Augenblick keinen Sinn darin sah, weiterzugehen. Ich befand mich in einer Umgebung mit hohen Bäumen, die ein Dach über mir bildeten, sodass mir der Vergleich mit einem Dom in den Sinn kam.
    Allerdings besaß das Dach Lücken. Wenn ich hochschaute, sah ich die Flecken. Der Himmel malte sich da oben in Puzzlestücken ab. Aber er hatte sich schon verändert. Das herrliche strahlende Blau war verschwunden und hatte einer anderen Farbe Platz schaffen müssen, die einen metallischen Glanz bekommen hatte.
    Von der Farbe her war sie schlecht einzuschätzen. Vielleicht ein Violett mit einem rötlichen Schimmer, der allerdings kalt glänzte.
    Ich senkte den Blick wieder und suchte eine Lücke in der Dunkelheit des Waldes. Sollte die Person hier leben, dann musste sie ein Versteck haben, etwas anderes kam für mich nicht in Betracht.
    Um mich herum drängte sich die Stille zusammen. Auch die Vögel zwitscherten und sangen nicht mehr. Sie hatten sich auf ihre Schlafplätze in den Bäumen zurückgezogen.
    Es war die Zeit zwischen Tag und Traum. Da hielt selbst der Wald den Atem an, um wenig später wieder voller geheimnisvoller Geräusche zu sein, wenn die Tiere der Nacht erwacht waren.
    Dicke Baumstämme schützten mich. Wenn ich sie mit der flachen Hand anfasste, spürte ich die Rinde. Sie waren mit Moos bewachsen. Sie waren auch leicht feucht und…
    Etwas erreichte mein Ohr!
    Ein Laut oder ein Geräusch, das überhaupt nicht in diese stille Welt hineinpasste.
    Ein Ruf?
    Ich lauschte und wartete darauf, dass sich das Geräusch wiederholte. Sekunden verstrichen in atemloser Spannung, und dann vernahm ich den Laut erneut.
    Eine ferne Stimme.
    Ein fernes Singen…
    Allerdings kein Lied. Diese Stimme, die den Singsang von sich gab, dessen Echo zwischen den Bäumen einhertrieb, rief ein bestimmtes Wort und nicht mehr.
    Ich spitzte meine Ohren. Ich hörte wieder etwas, aber ich war mir nicht sicher, ob das Gehörte der Wahrheit entsprach.
    Noch intensiver wartete ich auf die Wiederholung.
    Und die trat ein.
    Die Stimme, der Singsang und der Name.
    »John Sinclair…«
    ***
    Nein, ich hatte mich nicht verhört. Mein Name war tatsächlich gerufen worden. Nicht unbedingt deutlich, aber zu verstehen. Als leiser Schall hatte er mich erreicht, und er bestand nicht einfach nur aus irgendwelchen Tönen oder Klängen, da war tatsächlich mein Name gerufen worden, was mich dazu veranlasste, den Kopf zu schütteln. Ich hatte wirklich Probleme, dies einzusortieren, und ich merkte auch, dass es mir kalt den Rücken herabrann. Das war kaum zu fassen, das war…
    »John Sinclair…«
    Ich drehte den Kopf in die verschiedenen Richtungen. Gleichzeitig dachte ich darüber nach, woher diese Person oder Nichtperson meinen Namen kannte.
    Mandragoro?
    Steckte er doch dahinter?
    Nichts schloss ich mehr aus. Den endgültigen Beweis hatte ich noch nicht bekommen, aber ich würde ihn mir holen, und dazu musste ich erst mal die Ruferin finden.
    Obwohl ich keinen hundertprozentigen Beweis besaß, war die Ruferin für mich identisch mit der nackten Frau hier im Wald. Eine andere Möglichkeit konnte ich mir gar nicht vorstellen.
    So sehr ich mich auch anstrengte, es war mir nicht möglich, sie zu entdecken. Irgendwo vor mir steckte sie in diesem

Weitere Kostenlose Bücher