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1337 - Die Templer-Verschwörung

1337 - Die Templer-Verschwörung

Titel: 1337 - Die Templer-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Dunkelheit über das Land legte.
    Unser Freund meldete sich nicht.
    Nach meinem dritten Versuch wurde auch Suko aufmerksam.
    »Haben wir hier ein Funkloch?«
    »Das nicht.«
    »Aber…?«
    »Godwin scheint nicht da zu sein.«
    »Das gibt es doch nicht.«
    »Doch.«
    »Hast du schon die allgemeine Nummer des Klosters angerufen?«
    »Das versuche ich jetzt.«
    Es war und blieb ein Versuch. Mehr auch nicht. Ich wurde blass.
    Das passierte sehr langsam, und ebenso langsam ließ ich den Arm mit dem Handy sinken und schüttelte den Kopf. Für die hügelige Landschaft, die schon die ersten bunten Herbstfarben bekommen hatte, hatte ich keinen Blick.
    Ich starrte geradeaus, ohne etwas zu sehen, und meine Gedanken drehten sich im Kreis, ohne dass sie irgendein Ziel fanden.
    Es war nicht normal. Das hatten wir noch nie erlebt. Probleme türmten sich plötzlich auf. Heiße und kalte Ströme rannen abwechselnd meinen Rücken hinab. In mir steckte einfach die Furcht, und die drückte sich wie Stacheldraht um mein Herz.
    Es war etwas passiert!
    Nicht nur einfach so, sondern etwas Grauenhaftes und vielleicht sogar Endgültiges.
    Suko sah mir an, welche Gedanken mich durchhuschten. Er stellte keine Fragen, tat aber instinktiv das Richtige, indem er die Geschwindigkeit erhöhte.
    Beim Einatmen merkte ich, wie eng mein Brustkorb geworden war. Kalter Schweiß lag auf meiner Stirn, und wie ein ängstlicher Beifahrer umkrallte ich mit einer Hand den Haltegriff.
    »Ich denke, Suko«, sagte ich mit sehr leiser Stimme, »dass wir zu spät kommen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Dass vieles nicht mehr so ist, wie es einmal war. Genau das schießt mir durch den Kopf.«
    »Soll ich nachfragen?«
    »Lieber nicht.«
    Suko verstand. In diesem Fall brauchten wir nicht viele Worte.
    Aber wir brauchten Tempo, und jetzt waren wir beide froh, uns für den BMW entschieden zu haben.
    Die Landschaft des südlichen Frankreichs öffnete sich uns. Ich wollte nicht daran denken, was wir hier alles erlebt hatten. Welche Gefahren es gegeben hatte. Welches Grauen. Welche Angriffe aus der Finsternis der Hölle. Ich dachte an die Kathedrale der Angst, in der das silberne Skelett des Hector de Valois gelegen hatte, das später mit der Bundeslade verschmolzen worden war.
    Es war schlimm. Es war nicht mehr zu fassen, und es sah aus, als würde es dem Ende zugehen.
    Keine Templer mehr. Keine Freunde, die sich gegen den mächtigen Baphomet und seine Clique anstemmten. Alles würde vorbei sein, und die Zukunft lag als dunkles schwarzes Loch vor mir.
    Stimmte das alles?
    Ich fragte es mich voller Verzweiflung, denn ein derartiges Gefühl steckte bereits in mir.
    Schon immer hatten wir es eilig gehabt, nach Alet-les-Bains zu kommen. An diesem Tag allerdings besonders. Manchmal kam es mir vor, als würden wir mit den über den Himmel gleitenden Wolken um die Wette fahren.
    Angst kann so viele Facetten haben. Genau das merkte ich in diesen langen Zeiten. Auch wenn wir schneller fuhren, als es erlaubt war, es verging Zeit, zu viel Zeit.
    Dann versuchte ich noch mal, die Templer telefonisch zu erreichen. Wieder bekam ich keine Verbindung, egal, welche Nummer ich anrief.
    »Es klappt nicht, Suko. Es ist vorbei. Als hätte man das Refugium zerstört.«
    »Wo bleibt dein Optimismus, John?«
    »Der ist nicht mehr da.«
    »Warum?«
    »Die andere Seite ist stärker geworden, und ich glaube, dass es mit dem Erscheinen des Schwarzen Tods zusammenhängt. Seine Rückkehr hat unseren Feinden einen regelrechten Pusch gegeben. Sie haben Oberwasser bekommen und es ausgenutzt.«
    »Warte ab, bis wir am Ziel sind.«
    »Klar.«
    Ich wünschte mir, zu fliegen. Ich wünschte mir so vieles, aber es würde nichts davon in Erfüllung gehen. Ich fühlte mich wie ein Mensch, der auf dem Weg war, um seine Freunde und zugleich auch seine Träume zu beerdigen. Wer so dachte, für den hatte die Sonne ihre Kraft verloren. Der lebte seelisch am Rand der Dunkelheit, in die er dann hineinfiel und nicht mehr hervorkam.
    Eine Welt ohne Hoffnung, eine Welt, in der wir unseren Optimismus begraben konnten, der uns bisher stets begleitet hatte. Das alles war vorbei, und ich fühlte dies, obwohl ich den endgültigen Beweis noch nicht bekommen hatte.
    Je näher wir Alet-les-Bains kamen, umso mehr stieg meine Anspannung oder das schlimme Gefühl. Ich hatte sogar Mühe, ein Zittern zu unterdrücken. Wenn ich nach draußen sah, dann schaute ich nicht mehr. Das glich schon einem Stieren.
    Wo die Zeit geblieben war,

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