1337 - Die Templer-Verschwörung
Menschen zu heilen. Er will sie unter seine Kontrolle bringen, um sie dann nach seinem Willen tanzen zu lassen. So und nicht anders ist es gelaufen.«
»Schlimm«, flüsterte der Inspektor. »Nur frage ich mich, ob er allein dahinter steckt und was er alles bezweckt.«
»Er ist nicht allein. Es gibt noch einen Partner. Sein Name ist Vincent van Akkeren. Und dieser Mensch steht Saladin in punkto Brutalität und Menschenverachtung in nichts nach.«
»Dann sind also zwei Killer daran beteiligt?«
»Leider.«
Der Kollege sah plötzlich alt aus. Er stöhnte leise auf. »Und das in unserer beschaulichen Stadt! Ich frage mich, womit werden wir in Zukunft noch rechnen müssen?«
»Das kann ich Ihnen auch nicht sagen. Ich möchte noch mal auf das Attentat zurückkommen. Es gibt auch Menschen, die es überlebt haben – oder nicht?«
»Ja, die gibt es.«
»Wo halten sie sich auf?«
»Wir haben sie erst mal in Sicherheit gebracht. In der Nähe gibt es eine Turnhalle. Dort warten sie ab.«
»Dann kann ich davon ausgehen, dass dieses Kloster menschenleer ist?«
»Können Sie. Abgesehen von den Feuerwehrleuten. Warum? Möchten Sie hinein?«
»Das wäre von Vorteil. Und ich möchte Sie auch bitten, Kollege, im Krankenhaus Wachen rund um die Uhr aufzustellen. Wenn die andere Seite erfährt, dass Godwin de Salier überlebt hat, und das wird sie, darin wird man versuchen, Godwin de Salier zu töten. Mein Freund und ich werden ebenfalls Wache halten. Zuvor möchten wir uns hier im Kloster umschauen und die Schäden begutachten.«
»Klar, das können Sie. Falls die Kollegen von der Feuerwehr nichts dagegen haben. Es kann um Einsturzgefahr gehen. Da wird man schon etwas pingelig sein.«
»Legen Sie ein gutes Wort ein.«
»Ich werde es versuchen.«
Ich ging zu Suko, der gewartet und zugehört hatte. »Ist das in deinem Sinne gewesen?«
»Ich denke schon. Eine Durchsuchung des Klosters ist nicht schlecht. Mich würde wirklich interessieren, was noch heil geblieben ist. Wie ich dich kenne, denkst du auch an bestimmte Gegenstände, oder nicht?«
»Ja, das tue ich. Vor allen Dingen an den Würfel des Unheils. Da müssen wir in Godwins Arbeitszimmer, von dem ich hoffe, dass noch genug vorhanden ist.«
Kollege Bleu sprach mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr. Der Mann hatte seinen Helm abgenommen und strich über das kurze Haar. Lange diskutierten die beiden nicht mehr.
Wir wurden mit einbezogen. Der Feuerwehrmann zeigte sich zwar nicht begeistert, in Anbetracht der neuen Situation stimmte er jedoch zu, aber er weigerte sich, Verantwortung zu übernehmen.
Er und seine Leute hatten zwar keine Stellen gefunden, die einsturzgefährdet waren, aber ausschließen wollte er nichts. Für unsere Sicherheit bekamen wir zwei Helme geliehen.
Wir nahmen sie dankbar entgegen. Auch mit Eric Bleu sprachen wir noch einige Sätze. Vor allen Dingen holten wir uns Informationen ein, um später nicht fragen zu müssen.
Dann gingen wir los…
***
Es war für uns beide ein schlimmes Erlebnis, das Kloster zu betreten. Wenn ich über einen Vergleich nachdachte, dann musste ich zugeben, dass wir uns wie Marionetten bewegten. Das lag zum einen daran, dass wir uns sehr vorsichtig bewegten, weil ja kaum etwas so war, wie wir es kannten, und zum anderen lag es an der Atmosphäre, die man als bedrückend still bezeichnen konnte.
Okay, hin und wieder war ein Geräusch zu hören. Ein Knacken oder leises Plätschern, und wir gaben auch zu, dass es innerhalb des Templerklosters nie laut war, aber diese Stille hier war schon anders. Der Tod schien sie in die Trümmer hineingehaucht zu haben, und beide bekamen wir eine Gänsehaut.
Auf dem Boden hatte das Löschwasser Pfützen gebildet. Ein großer Brand war es nicht gewesen, aber die Bombe hatte verheerende Auswirkungen gehabt. Es waren auch Decken zerstört worden und herabgefallen.
Berge von Schutt lagen dort. Vermischt mit zerstörten Einrichtungsgegenständen der Templer. Nicht nur Möbelstücke, auch persönliche Dinge unserer Freunde, und als wir stehen blieben, da schüttelten wir die Köpfe, als hätten wir uns gerade in diesem Moment abgesprochen.
»Das hätte ich nicht gedacht«, flüsterte Suko, »dass eine Bombe hier so zerstörerisch sein kann.«
»Aber eine Decke hat gehalten«, sagte ich und deutete in die Höhe. Ich wollte unbedingt etwas Positives von mir geben in all diesem verdammten Chaos.
»Ein schwacher Trost.«
»Stimmt, Suko. Aber dort liegt das Herz des Klosters. Die Technik,
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