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1337 - Krieg der Esper

Titel: 1337 - Krieg der Esper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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antwortete ich verstört. „Die Wissenden haben ihr erklärt, daß dies der letzte Angriff sein wird. Diesmal werden sie auch auf Dao-Lins Leben keine Rücksicht nehmen. Wir müssen kapitulieren, Nikki."
    „Schmonzes!" erwiderte Nikki. „Dao-Lin blufft nur. Oder die Wissenden bluffen. Aber nicht mit mir!"
    Narktor tauchte hinter Nikki auf, riß sie herum. „Worauf hoffst du denn jetzt noch? Begreifst du nicht, daß es aus ist? Wir sind bloß eine Zielscheibe für die Kartanin. Und nicht einmal ein bewegliches Ziel."
    „Sie werden uns nicht einfach abschießen", behauptete Nikki und befreite sich aus Narktors Griff. „Sie bauen auf die Macht ihrer Esper. Und genau darin liegt unsere Chance."
    „Du bist übergeschnappt, Nikki!" rief Narktor mit geballten Fäusten, sein Bart schien im Gegenlicht zu glühen. „Verrückt, jawohl. Und von einer geisteskranken Kommandantin nehme ich keine Befehle an.
    Ich lasse nicht zu, daß du das Leben der Mannschaft aufs Spiel setzt."
    Nikki wurde auf einmal ganz ruhig. „Soll ich das als Meuterei verstehen?" fragte sie. „Das kannst du nennen, wie du willst. Wir werden jedenfalls keine Befehle zum Widerstand befolgen."
    „Sehr gut", sagte Nikki grinsend, und man konnte es tatsächlich für das Grinsen einer Verrückten halten. „So könnte es in der Realität tatsächlich ablaufen. Ich beglückwünsche dich zu deinem Entschluß, Narktor. Du kannst kapitulieren. Aber lasse dir damit ruhig Zeit. Die Kartanin werden nicht gleich aufs Ganze gehen. Leiste wenigstens zum Schein noch etwas Widerstand. Ich übertrage dir das Kommando über die WAGEIO."
    „Was soll denn das nun wieder?" Narktor war völlig perplex. „Willst du dich für uns opfern, den Heldentod sterben?"
    Nikki war immer noch ganz ruhig, als sie sagte: „Ich hatte einen Traum, Narktor. Er spielte hundert oder hundertdreißig Jahre in der Zukunft. Im Jahre hundert der Herrschaft von H'ay. Wir saßen in illustrer Runde in einer Kneipe, und ich erzählte, wie wir alle Angriffe der Wissenden abwehrten und ich mich mit Dao-Lin-H'ay ihrem Zugriff entzog. Das war ein Wahrtraum, Narktor, verstehst du? Und ich will es jetzt wahr machen und erleben, wie ich den Wissenden ein Schnippchen schlage. Ich bin keineswegs lebensmüde. Ich will überleben, damit ich im Jahre hundert von H'ay, in jener gemütlichen Kneipe, erzählen kann, wie ich die Wissenden überlistete. Und jetzt weiß ich auch schon, wie mir das gelingen wird, Narktor!"
    „Nun bist du tatsächlich übergeschnappt", sagte der Springer entgeistert. „Du wirst deine Meinung schon ändern, wenn ich dir meinen Plan erst erzählt habe", sagte Nikki gelassen. „Du mußt mir nur den Gefallen tun und dich wie ein Feigling benehmen und dich mit der Mannschaft den Kartanin ergeben. Aber, wie gesagt, laß dir damit noch ein wenig Zeit."
    Narktor drehte sich und blickte hilfesuchend in die Runde.
    Ich war wohl die einzige in der Kommandozentrale, die Nikki Frikkel verstand. Ich kannte ihren Plan, weil ich sie belauscht hatte. Was sie vorhatte, war keineswegs verrückt, sondern konnte sogar gelingen.
    Und ich war einigermaßen stolz, daß sie dabei meine Unterstützung brauchte, die Hilfe einer Paratensorin. „Du hast begriffen, Poerl?" fragte sie und zwinkerte mir zu. „Dann nimm soviel Paratau an dich, wie du transportieren kannst, und bringe mich zu Dao-Lin-H'ay."
    Bevor wir uns auf den Weg machten, traf ein Funkspruch der Kartanin ein, in dem die WAGEIO zur Kapitulation aufgefordert wurde. „Verschaff mir einen kleinen Zeitvorsprung, Narktor", bat Nikki zum Abschied.
    Als wir die Kommandozentrale bereits verlassen hatten, lauschte ich kurz seinen Gedanken.
    Das reife Mädchen ist wirklich ein verrücktes Huhn. Aber Mumm hat sie. Ganz so feige bin ich nun auch wieder nicht ... Du sollst deinen Vorsprung haben, Nikki! „Narktor unterstützt deinen Plan", sagte ich, während wir uns in den Antigravschacht zum Laderaum stürzten. „Wer hat denn daran gezweifelt?" erwiderte Nikki lakonisch. „Aber er wird mich noch verfluchen, wenn er erfährt, daß ich bei dem Coup Fremden den Vorzug gebe. Man kann meine Handlungsweise nicht als Freundschaftsdienst bezeichnen."
    Mit den Fremden meinte sie die vierköpfige Besatzung des Sonnensatelliten Abendrot, Lydia Peel, Donald Screen, Arsala und Ephremon. Das hatte ich gelauscht. Sie hatte sie ausgesucht, weil sie nicht zur Mannschaft der WAGEIO gehörten. Ihre Überlegungen, die diesem Entschluß zugrunde lagen, waren etwas

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