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134 - Befehle des Bösen

134 - Befehle des Bösen

Titel: 134 - Befehle des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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zertrümmerte etwa fünfzig Flaschen; die anderen Hocker flogen wie Geschosse im Raum herum. Etliche Dämonen wurden getroffen und heulten schmerzerfüllt. Die Bilder wurden von den Wänden gerissen und die schweren Gefäße mit den Hexentränken umgestoßen.
    Nun lösten sich die Fackeln aus den Halterungen und blieben in der Luft hängen, doch plötzlich wurden sie in kreisende Bewegungen versetzt.
    „Ich werde euch alle töten!" schrie Rebecca mit überschnappender Stimme. „Einen nach dem anderen. Jeden Tag soll einer aus eurer Mitte sterben. Wer soll der erste sein?"
    Die Obrecht-Brüder krochen unterdrückt keuchend auf einen Ausgang zu. Erleichtert atmeten sie auf, als sie die Tür erreicht hatten, erhoben sich und griffen geduckt nach dem Knauf, der unter ihrer Berührung glühend wurde. Kreischend sprangen sie zurück und blickten entsetzt ihre mit Brandblasen bedeckten Hände an.
    „Niemand kann entkommen", sagte Rebecca verächtlich. „Wählt einen aus eurer Mitte, Dämonen. Ich will gnädig sein, er darf sich seine Todesart selbst aussuchen."
    Noch immer waren die meisten der Gäste wie gelähmt. Aus der fröhlichen Feier war ein Tribunal geworden.
    Perez Lexas räusperte sich. „Edle Rebecca", krächzte er. Er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte. „Was willst du sagen, Lexas?"
    „Es ist alles ein bedauerliches Mißverständnis", flüsterte das Oberhaupt der Wiener Sippen und bewegte sich unruhig, als müsse er dringend ein gewisses Örtchen auf suchen.
    Die Vampirin lachte. „Du selbst hast mich pfählen wollen! Und da wagst du es von einem Mißverständnis zu sprechen?"
    „Ich wollte nicht, verehrte Vampirin", stammelte er weiter. „Vigor stiftete uns zu dieser unsinnigen Kampfansage an. Wenn du nichts dagegen hast, dann ziehen wir sie zurück und heißen dich in unserer Mitte herzlich willkommen, teuerste Rebecca."
    Einen Augenblick schien es Rebecca die Sprache ob dieser Frechheit verschlagen zu haben.
    „Für diese Worte sollte ich dir augenblicklich den Kopf auf den Rücken drehen", empörte sich die Dämonin. „Doch noch muß ich dich verschonen, Unwürdiger. Ich werde mir für dich einen besonders scheußlichen Tod ausdenken."
    Aus den Reihen der feigen Dämonen löste sich eine hagere Gestalt, die furchtlos auf Vigor zuschritt. Ein paar Schritte vor ihm blieb der alte Vampir stehen.
    „Darf ich sprechen, Rebecca?" fragte Nikodemus Thurgau ergeben.
    „Du darfst, Nikodemus Thurgau."
    „Ich will nichts entschuldigen, Rebecca", sagte er mit fester Stimme und wunderte sich ein wenig, daß Rebecca seinen Namen kannte. „Wir alle haben die Kampfansage bestätigt, das Hexengebräu trübte unsere Sinne. Vigor redete uns Perez Lexas als neues Oberhaupt ein. Gutgläubig stimmten wir zu, da wir nicht ahnten, was die beiden planten. Danach überraschte uns Lexas mit der Kampfansage. Wir verabsäumten es aber, unsere Bedenken vorzubringen, die aber nichts genützt hätten, denn nach den Gesetzen der Familie müssen wir dem Oberhaupt gehorchen.“
    „Da hast du nicht ganz unrecht, Thurgau. Ihr hättet eben nicht Perez Lexas als Oberhaupt der Wiener Sippen bestellen sollen."
    „Das war ein großer Fehler", stimmte Nikodemus Thurgau zu und neigte sein graues Haupt. „Es ist dein gutes Recht uns zu bestrafen, Rebecca. Ich bin alt und schwach geworden, und an die modernen Zeiten habe ich mich nie gewöhnt. Da du unseren Tod beschlossen hast, so will ich der erste sein. Mein unwürdiges Leben liegt in deiner Hand."
    Die herumwirbelnden Fackeln drehten sich langsamer und glitten auf die Halterungen zu. Alle hielten gebannt den Atem an.
    „Deine Offenheit gefällt mir, Nikodemus. Du wirst mit Würde sterben."
    Mühsam kniete der Vampir nieder. Sein faltiges Gesicht verriet nichts von seinen Gefühlen.
    „Ja, du wirst ohne zu klagen und jammern sterben, Nikodemus. Irgendwann einmal, aber nicht durch meine Hand. Ich schenke dir dein Leben!"
    Raunen und zischende Laute durchbrachen die Stille.
    Überrascht hob der Vampir den Kopf.
    „Steh auf, Nikodemus. Nichts wird dir geschehen."
    „Ich danke dir, Rebecca", stammelte der Vampir völlig verblüfft und stemmte seine alten Knochen hoch.
    „Ihr feiges Gesindel!" donnerte es aus Vigors Mund. „An Nikodemus Thurgau solltet ihr euch ein Beispiel nehmen. Euer memmenhaftes Getue ist Dämonen einfach nicht würdig. Wahrlich, um euch ist es nicht schade. Es juckt mir in den Fingern euch alle in Flammen aufgehen zu lassen."
    Betretenes Schweigen schlug

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