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134 - Befehle des Bösen

134 - Befehle des Bösen

Titel: 134 - Befehle des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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haben Schlangen üblicherweise Augen und eine züngelnde, gespaltene Zunge. Unser Riesenmonster hat überhaupt keinen Kopf."
    Der Gruppen-Inspektor konnte es noch immer nicht fassen.
    „Erwähnte irgend jemand etwas von schleimbedeckten Fäden?"
    „Nein. Das Monster wird als pechschwarz beschrieben, das ein wenig Schleim absonderte. Die Spitze teilte sich einfach, und…"
    „Den Rest kannst du dir schenken", brummte Heinrich. Sein Verlangen nach einer Zigarette wurde zur Gier.
    Mühsam unterdrückte er ein Seufzen, als er den Fotografen erkannte, der bei einer der größten Wiener Zeitungen beschäftigt war. Ironischerweise war er allgemein unter dem Spitznamen „Das Monster" bekannt.
    „Morgen, Herr Kommissar", grüßte der Fotograf leise. Ein wenig blaß sah er aus.
    „In Österreich gibt es keinen Kommissar, Huber. Bei uns heißt es Kommissär, und ich bin nur Gruppen-Inspektor."
    „Zum Teufel mit Ihrem Titel. Sagen Sie Ihren Leuten, daß ich dringend in die Redaktion muß."
    „Das hat Zeit, mein Lieber. Für die Morgenausgabe kommen Ihre Fotos zu spät. Außerdem brauche ich Ihre genaue Aussage. Der Film ist außerdem beschlagnahmt."
    „Das würde Ihnen so passen, Herr Heinrich. Den Film gebe ich nicht her."
    „Wir borgen ihn uns nur aus."
    Huber schnaubte wütend. „Ich enthalte mich der Aussage. Das ist mein gutes Recht."
    „Das Fernsehen verdirbt die Leute", brummte Heinrich. „Das haben Sie wohl aus einem deutschen Krimi aufgeschnappt?"
    „Ist doch egal. Ich will nur fort. Verstehen Sie doch."
    „Sie kommen mit ins Sicherheitsbüro, Huber."
    „Für Sie noch immer ,Herr Huber', Herr Heinrich."
    „Kommen Sie mit, Herr Huber?"
    „Nein, ich denke nicht daran."
    Heinrich schluckte seine Wut hinunter, und er holte aus der Manteltasche ein Formular hervor. „Karl-Heinz Huber, nicht wahr?" fragte der Gruppen-Inspektor sanft.
    „Ja, was wollen Sie mit dem Wisch?"
    Ungerührt setzte Heinrich den Namen ein. „Das ist eine Ladung mit Androhung der Vorführung. Ab mit ihm, Felix."
    „Ich werde mich über Sie beschweren, Heinrich. Das sind Gestapomethoden."
    Felix Rauscher brachte den wüst schimpfenden Fotografen zu einem Streifenwagen.
    „Dafür wird dich die Presse ans Kreuz schlagen, Walter", sagte Rauscher, als er zurückkam.
    „Ich werde es überleben", meinte Heinrich.
    Die Menschenmenge, die von Minute zu Minute größer wurde, begleitete den Abgang des Fotografen mit lauten Pfui-Rufen.
    Ein EKF-Wagen traf ein, dem ein paar Beamte entstiegen. Rasch gab. Heinrich die notwendigen Anweisungen.
    Er war eben dabei, die Zeugen zu vernehmen, als ihn Felix Rauseher störte.
    „Wir haben Besuch bekommen, Walter."
    Den Bezirksvorsteher hätte er noch ertragen, doch der Oberst in seiner Begleitung war einfach zu viel. Horst Neuhauser war viele Jahre sein Vorgesetzter gewesen, der ihn jahrelang schikaniert hatte. Nun war er Oberst und sollte in einem Jahr in Pension gehen.
    „Was hat das Sicherheitsbüro hier verloren, Heinrich?" schnauzte er ihn an.
    „Sind Sie über die Vorfälle informiert worden, Herr Oberst?"
    „Höchst ungenügend. Eine Riesenschlange soll zwei Männer angefallen haben. Dies ist ein Fall für das zuständige Kommissariat. Das SB ist dafür nicht zuständig. Ich verbitte mir Ihre Einmischung!"
    „Die Riesenschlange ist mindestens fünfzig Meter lang und hat zwei Menschen verschluckt." „Unsinn. Ich werde gegen Sie ein Disziplinarverfahren wegen Trunkenheit im Dienst einleiten lassen. Diesmal kommen Sie mir nicht davon, Heinrich."
    Heinrich zählte unhörbar bis zehn. Doch bevor er noch etwas sagen konnte, mischte sich eine Zeugin ein, mit der er sich vor wenigen Minuten unterhalten hatte.
    „Darf ich jetzt gehen, Herr Gruppen-Inspektor?" fragte die Zeugin. „Ich habe das Monster nur ganz kurz gesehen. Meinen Namen und Adresse habe ich Ihren Kollegen gegeben."
    „Monster? Was für ein Monster?" fragte der Oberst pikiert.
    „Sie dürfen gehen", sagte Heinrich.
    „Einen Augenblick, liebe Frau."
    Doch die ,liebe Frau' ließ sich von der Uniform und den vielen Goldaufschlägen nicht beeindrucken. Sie verschwand in der Menge.
    „Hat sie tatsächlich Monster gesagt?"
    Jetzt kann ich diesem Trottel eine Viertelstunde lang erklären, worum es geht, dachte Heinrich verzweifelt. In der Zwischenzeit kriecht die Bestie weiter durch die Kanäle und sucht nach neuen Opfern.
    Doch diesmal stand das Glück auf seiner Seite. Sein ziemlich verschlafen aussehender Vorgesetzter, der Hofrat

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