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134 - Die Spinne und die Hexe

134 - Die Spinne und die Hexe

Titel: 134 - Die Spinne und die Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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regte sich in seinem Gesicht. Er riskierte keinen Blick, um sich nicht zu verraten.
    Es genügte ihm, den Näherkommenden zu hören. Sehen würde er ihn noch früh genug. Metal wußte genau, wo sich der andere befand, und als er den Fuß in die Schlinge setzte, riß der Silberdämon sie hoch.
    Ein bestürztes Jaulen war die Folge. Metal band das »Seil« hastig fest und sprang dann hinter dem schwarzen Baum hervor. Vor ihm baumelte ein vierbeiniges Wesen hin und her.
    Die Vorderpfoten befanden sich in der magisch präparierten Schlinge, der Körper war mit einem dunkelbraunen Fell bedeckt, und ein häßlicher Teufelsschädel hing nach hinten - Hörner, tiefliegende Augen, wulstige Lippen, Kinnbart.
    Metals linke Hand wurde zu Silber, bevor er seine Finger in das Haar des fremden Wesens krallte. Die Höllenkreatur stöhnte. Metal packte fest zu und riß den Kopf des anderen herum. Er zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen.
    »Du warst nicht vorsichtig genug!« fauchte der Silberdämon. »Bist du allein?«
    »Ja«, gurgelte der vierbeinige Teufel.
    »Warum verfolgst du mich?«
    »Ich habe dich nicht verf… Aaahhh…!«
    Metal hatte dafür gesorgt, daß sein Griff schmerzhafter wurde. »Ich rate dir, mich nicht zu belügen. Hast du einen Namen?«
    »Rillo heiße ich.«
    »Du bist hinter mir her, Rillo. Warum?«
    »Dies ist mein Revier«, antwortete Rillo. »Wer hier durchkommt, den seh’ ich mir an.«
    »Ich hatte eher den Eindruck, du würdest auf eine Gelegenheit warten, über mich herfallen zu können«, sagte Metal. »Du hattest nur noch nicht den Mut, mich anzugreifen. Weißt du, daß du ein Bild des Jammers bietest?«
    »Laß mich frei. Ich ziehe mich zurück und behellige dich nicht mehr«, sagte Rillo.
    »Etwas sagt mir, daß ich dir nicht trauen soll. Du bist ein hinterlistiger Bastard. Ich könnte dich töten, weißt du das?«
    »Ich bin völlig in deiner Gewalt.«
    »Eine verdammt üble Situation für dich«, sagte Metal rauh. »Ich kann mit dir tun, was ich will.«
    »Laß mich laufen«, verlangte der vierbeinige Teufel abermals.
    »Ich bin Metal«, sagte der Silberdämon, als hätte er Rillos Worte nicht gehört. »Meine Mutter heißt Cuca. Ist dir dieser Name bekannt?«
    »Nein.«
    »Cuca ist eine Hexe, und ich habe Grund zu der Annahme, daß sie sich hier aufhält.«
    »Wäre sie hier, würde ich es wissen«, erwiderte Rillo.
    Metal kniff die Augen zusammen. »Wäre es denkbar, daß sie dein Revier betrat und du mit ihr das getan hast, wozu du bei mir keine Gelegenheit hattest?«
    »Ich habe deiner Mutter nichts angetan!« stieß der vierbeinige Teufel ängstlich hervor. »Eine Hexe ist sie? Ich weiß von einer Hexe…«
    Metal lockerte den Griff. »Erzähle!«
    »Ich habe sie nicht gesehen und kenne ihren Namen nicht…«
    »Wo hält sie sich auf?«
    »Sie ist bei Raedyp.«
    »Wer ist das?« wollte Metal wissen. Die Höllenkreatur schaute ihn verwundert an. »Du kennst Raedyp nicht?«
    »Ist das sehr schlimm?«
    »Readyp ist ein Dämon, und diese Hexe befindet sich in seiner Gewalt.«
    »Sie ist seine Gefangene?« fragte Metal wütend. »Was hat er mit ihr vor?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Was für eine Art Dämon ist Raedyp?«
    »Ein Spinnendämon«, antwortete Rillo. Er ächzte. Vielleicht wollte er Metals Mitleid erregen, doch der Silberdämon befreite ihn nicht, und seine Finger blieben in Rillos Haar verkrallt.
    »Ist es weit bis zu Raedyp?« erkundigte sich Metal.
    Rillo schüttelte den Kopf, soweit dies möglich war. »Nicht sehr weit.«
    »Du kennst den Weg dorthin?«
    »Ja«, sagte Rillo, und sein häßliches Gesicht verzerrte sich. Er schien zu wissen, was Metal von ihm verlangen würde.
    »Du wirst mich zu ihm führen«, sagte der junge Silberdämon.
    »Ich habe mein Revier lange nicht mehr verlassen«, ächzte die Höllenkreatur.
    »Ist es dir lieber, hier zu sterben? Jetzt, auf der Stelle?« fragte Metal hart.
    Rillo erklärte sich bereit, ihm den Weg zu zeigen.
    »Wie stark ist Raedyp?« wollte Metal wissen.
    »Er ist sehr stark - und unberechenbar. Jene, die ihn kennen, meiden seine Nähe, und die, die ihn angriffen, bezahlten das mit dem Leben.«
    »Hältst du Raedyp für unbesiegbar?«
    »Das nicht, aber einfach ist es nicht, ihn zu bezwingen. Du wirst ihn töten müssen, wenn du die Hexe befreien möchtest.«
    Metal nickte. »Genau das habe ich vor.« Er fragte sich, wen er befreien würde. Würde es seine Mutter sein? Sie war nicht die einzige Hexe, die in der Hölle lebe.
    Aber

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