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1341 - Der Spion von Kumai

Titel: 1341 - Der Spion von Kumai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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EXPLORER sich zurückziehen. Damit ist der größte Teil der Mannschaft aus dem Schneider. Du wartest weiterhin, läßt aber die Schutzschirme aktiviert. Und während das gesamte Vorhaben der Protektorinnen zusammenfällt, werde ich ein bißchen Verwirrung stiften und mich absetzen."
    „Was willst du tun?"
    „Laß das meine Sorge sein, Elskalzi. Hauptsache, du wartest noch. Sobald ich genügend Informationen gesammelt habe, schlage ich mich zur LOVELY &BLUE durch."
    Elskalzi wartete aufgeregt die dreieinhalb Stunden ab. Von der EXPLO-RER aus hatte Stronker Keen den günstigsten Zeitpunkt für ihr „Tauschgeschäft" durchgesetzt. Den Kartanin war keine Wahl geblieben. Sie hatten die Bedingung akzeptieren müssen.
    Auf seinen Orterschirmen verfolgte der abnorm hochgewachsene Blue, wie Robotkommandos das Frachtfloß beluden. Alles sah vollkommen echt aus. Kein Indiz hätte in einem unbefangenen Beobachter Mißtrauen hervorgerufen. „Was ergibt die Feinortung, Vi?"
    Das künstliche Virenbewußtsein der LOVELY &BLUE ließ sich Zeit mit der Antwort. „Keinerlei Aufschluß", sagte es dann. „Nicht einmal ich vermag den Betrug festzustellen. Es sieht aus, als würden sie regulär ein Frachtfloß mit Waren beladen."
    „Hohlraumresonatoren? Individualorter?"
    „Alles negativ. In den kistenartigen Behältern befindet sich wirklich Ware - allerdings nicht unbedingt Schwingquarze. Keine Spur von verborgenen Kartanin-Espern."
    „Was ist mit dem Floß selbst?"
    „Bis dorthin reichen meine Fühler nicht. Sie verschleiern es mit einem schwachen Anti-Ortungsschirm."
    „Bei der gelben Kreatur!" rief Elskalzi aus. „Das ist der beste Beweis! Irgend etwas geht da vor ...
    Moment!" Plötzlich war ihm eine Idee in den Sinn gekommen. „Wie sieht es mit psionischen Impulsen aus?"
    „Kumai ist voller Psi-Aktivität. In dieser Hinsicht arbeitet meine Ortung nicht sehr präzise."
    „Und ungefähr?" zirpte er aufgeregt.
    Die „Seele" schien einen Augenblick zu zögern. „Ungefähr läßt sich aussagen, daß in den letzten Minuten die Aktivität im Bereich des Frachtfloßes abnorm zunimmt."
    „Ha! Da haben wir es!" rief Elskalzi. „Sie haben sich auf Beobachtungen vorbereitet. Alles soll unverdächtig erscheinen. In Wahrheit aber transportieren Kartanin-Teleporter die Ware unverzüglich wieder ab. Anschließend schaffen sie das Enterkommando an Bord. Sie haben sich verrechnet, Vi!"
    Mit einem kodierten Rafferimpuls ließ er seine Beobachtung an Stronker Keen überspielen. Eine Planänderung ergab sich daraus nicht.
    Eine Stunde verging, zwei Stunden ... Kurz vor Ende der ausgemachten Zeit stellte der Blue Verbindung zu Reginald Bull her. „Hörst du mich?" Ein paar Sekunden vergingen. „Ich höre."
    „Exakt fünf Minuten noch; dann wird die EXPLORER sich zurückziehen. Stelle deinen Zeitplan darauf ab."
    „Alles klar, Linsenkopf. Bis später."
    Elskalzi überging die scherzhafte Bemerkung mit einem schrillen Zirpen. „Hoffentlich kommst du unversehrt hier an. Vergiß nicht, hin und wieder deine Beobachtungen durchzugeben."
    „Ich sagte ja: Alles klar. Wir sprechen uns noch."
    Elskalzi brach die Verbindung ab. Es gab nichts, was er dem Terraner noch mit auf den Weg geben konnte. Der andere war über zweitausend Standardjahre alt und enorm erfahren. Am Ende würden sich all seine bösen Vorahnungen vielleicht als Täuschung erweisen.
    In den folgenden Minuten lief präzise wie ein Uhrwerk ihre Planung ab. Das vorgeblich unbemannte Frachtfloß startete. Es ließ Kumais dünne Atmosphäre bald hinter sich und ging auf Kurs. Die EXPLORER nahm kurz vor dem Rendezvousmanöver Fahrt auf. Eine knappe Minute später war sie ins Psionische Netz übergewechselt und somit aller Ortung entzogen.
    Elskalzi verzog sein Gesicht zum bluesschen Äquivalent eines Lächelns. Irgendwo in der Nähe würde jetzt ein Trupp kartanischer Teleporter bereitstehen, um die LOVELY &BLUE zu entern.
    Natürlich beließ er seine Schutzschirme in aktiviertem Zustand.
    Ein Rufzeichen wies auf den Telekom hin. Es war Dri-Mei-H'ay, die Protektorin von Kumai.
    Spiegelten sich nicht Wut und Verwirrung in ihren fremden Zügen? Elskalzi war nicht sicher, konnte es sich aber lebhaft vorstellen. „Hier LOVELY &BLUE", antwortete er mit fast ironischer Unbefangenheit. „Weshalb wird unsere Vereinbarung nicht eingehalten?"
    Er tat, als müsse er eine Weile überlegen. Dri-Mei-H'ays Katzengesicht verlor dabei merklich an Ausdruck. Allmählich schien die Protektorin

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