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1341 - Der Spion von Kumai

Titel: 1341 - Der Spion von Kumai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. „Ein dringender Notruf", antwortete er. „Das Basisschiff mußte zwecks eiliger Hilfeleistung das Branderk-System verlassen."
    „Wir können die Schwingquarze auch an dich übergeben. Unser Teil der Abmachung kann bestehen bleiben..."
    Elskalzi erkannte den Pferdefuß nur, weil er vom Plan der Lao-Sinh wußte. „Das ist leider unmöglich", antwortete er deshalb. „Ich habe strenge Anweisung, bis zur Rückkehr der EXPLO-RER abzuwarten. Dann holen wir den geschäftlichen Teil nach."
    Die Protektorin schlug mit wütendem Zischen auf eine Schaltung außerhalb der Bilderfassung.
    Gleichzeitig erlosch die Verbindung. Draußen, irgendwo außerhalb der LOVELY &BLUE, würde nun ein kleines Enterkommando vergeblich sein Einsatzzeichen abwarten. Die tatsächlich bedeutsamen Ereignisse spielten sich derweil an einem anderen Ort ab. Dorthin wanderten Elskalzis Gedanken, als er vor seiner Bildschirmfront zu dösen begann und sich auf viele Stunden Wartezeit einrichtete
     
    5.
     
    Um diese Zeit hockte nur ein reichlich desinteressierter Kartanin vor Bulls Krankenzimmer. Er warf hin und wieder gelangweilte Blicke durch die Transparenzscheibe. Bull versuchte, sich in seine Lage hineinzuversetzen: Natürlich, er selbst hätte kaum besser acht gegeben. Vielleicht hatte man dem Kartanin nicht einmal erklärt, worin der Sinn der Beobachtung lag. Neben der Tür zum Korridor trat eine Datenkonsole zutage. Bull war sicher, daß es sich um eine Nebenstelle handelte. Von dort aus würde er indirekt Zugriff zum zentralen Speicher der Medostation haben. Er beherrschte einige Tricks, uncl so paßte die Konsole genau in seinen Plan. Im Grunde bildete sie sogar den Kernpunkt.
    Zunächst aber mußte er den Paralysator in die Hand bekommen.
    Dies Unterfangen erwies sich als gar nicht leicht - gab es doch keine Öffnung in der Maske, die ihm Zugriff unter seine Achselhöhle gestattet hätte. Bull fluchte in Gedanken. Mit einer seiner verquollenen Kartaninhände ertastete er den vagen Umriß der Waffe. Natürlich lag daran Absicht.
    Nicht einmal genaue Untersuchungen hätten das Versteck verraten. Er spürte die Waffe nur, weil er um ihr Vorhandensein wußte. „Noch zwei Minuten!" Das war Elskalzi aus der LOVELY &BLUE. „Okay, okay ...", murmelte Bull. Er durfte jetzt nicht hektisch werden. Immerhin stand er, wenn auch nachlässig, unter Beobachtung.
    Mit sachten Rüttelbewegungen löste er das künstliche Fell über seiner linken Schulter- und Brustpartie. Jetzt konnte er den Paralysator greifen. Er drehte ihn vorsichtig herum, so daß der Griff in der Achselhöhle feststeckte. Den Lauf richtete er gegen die Innenseite des Fells. An dieser Stelle hatte Irmina Kotschistowa dünnes, rissiges Gewebe eingearbeitet. Bull begann, vorsichtig mit einer Hand gegen den Lauf zu pressen. Ohne große Anstrengung entstand eine Öffnung. „Nur noch wenig Zeit, Terraner.<< „Still jetzt, Elskalzi!"
    Er packte den Paralysatorlauf und zerrte in Sekundenschnelle auch den Rest der Waffe hervor. Ein paar Blutfäden sickerten ins Fell. Sie würden die Wunde verkleben und nötigenfalls echt aussehen lassen.
    Mit der rechten Hand umschloß er den Kunststoffgriff. Gleichzeitig wälzte er sich laut stöhnend herurn. Der Wächter schaute kurz auf, wurde aber nicht mißtrauisch. Bull hatte nun keine Zeit mehr zu verlieren. Mühevoll justierte er die Waffe auf geringste Strahlwirkung und richtete sie über die Schulter auf den Kartanin. Durch die Scheibe würde man den winzigen, silbrig schimmernden Lauf kaum ausmachen. Bull wartete einige Sekunden ab. Endlich schien der Wächter rnerklich desorientiert; er wankte und glitt schlaff aus dem Sessel.
    Nun mußte es soweit sein!
    Der richtige Augenblick zum Handeln war gekommen. Bull hatte ausgerechnet, daß ihm ab jetzt mindestens zehn Minuten ohne Störung blieben. Alle kartanischen Esper mit nennenswerten Fähigkeiten würden auf die EXPLORER oder die LOVELY &BLUE angesetzt sein. Er kam ungeachtet möglicher Kameras hoch und versuchte, von innen die Tür zu öffnen. Erst ein kräftiger Stoß ließ sie aufspringen. Der Wächter lag am Boden ausgestreckt. Sein Zustand erinnerte eher an Schlaf als an Paralyse. Bull hatte dies einkalkuliert. Hoffentlich würde so niemand die Wahrheit erraten, nicht einmal der Wächter selbst.
    Das Terminal war kaum gesichert. Offenbar verließen sich die Kartanin von Kumai fest auf die Loyalität aller „Kolonisten". Unter normalen Umständen lag

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