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1341 - Der Spion von Kumai

Titel: 1341 - Der Spion von Kumai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nicht, daß dies besonders deutlich zutage getreten wäre, doch selbst Nuancen konnten im Krisenfall entscheiden.
    Die vier Protektorinnen des Tarkaniums trafen einander selten. Im Regelfall war jede von ihnen ständig in die Belange des Kolonisationsprojekts eingespannt. Heute aber lag ein Sachzwang vor, der sie zufällig zusammenbrachte. Dri-Mei-H'ay hatte die Ankunft eines Paratautransporters aus der fernen Heimatgalaxis signalisiert. Gut sieben Millionen Tropfen würden die Tränennetze von Lao-Sinh weiter auffüllen helfen. „In wenigen Sekunden Ende der Linearphase", kündigte die Kommandantin der KAANU an.
    Mei-Lao-T'uos eilte an ihren Platz. Mit einem Handgriff ließ sie Ortungsergebnisse und erste Bilder auf ihren Monitor 'überspielen. Schließlich begleitete sie den Transport nicht umsonst; aufgrund ihrer überlegenen Reaktionsfähigkeit würde sie jede Gefahr Sekundenbruchteile vor der übrigen Besatzung erkennen.
    Alarm schrillte los. Zwei Orteroffiziere ermittelten rasch den Grund. Ein fremdes Schiff kreiste im Orbit um Kumai! Und das schlimmste daran war, daß sie dieses Schiff schon einmal gesehen hatte ... Sie entsann sich deutlich der Ereignisse vor fast einem Jahr. Die Fremden hatten damals auf Bansej mit einer vorgeblich unbemannten Forschungssonde Spione abgesetzt. Am Ende waren sie entkommen, und die Protektorin hatte sie nicht daran hindern können. „Verbindung zu Kumai!" fauchte sie. „Ich will Dri-Mei-H'ay sprechen!"
    Es dauerte nur wenige Sekunden. Dann war ihre Gesprächspartnerin am anderen Ende der Leitung. „Bevor du ärgerlich reagierst, halte ein", bat Dri-Mei-H'ay ruhig. „Es gibt gute Gründe für die Anwesenheit der Fremden. Allerdings besteht Abhörgefahr; deshalb erkläre ich die Sachlage nach deiner Landung."
    Mei-Lao-T'uos brach schnaubend ab. Die Fremden waren nicht umsonst hier. Soviel wußte sie ganz sicher. Es steckte ein Plan hinter ihrem Auftauchen. Was hatten sie mit den Lao-Sinh zu schaffen?
    Es dauerte noch mehr als eine halbe Stunde bis zur Landung. Das Schiff der Fremden tat während dieser Zeit keine Bewegung. Still und fast harmlos scheinend, folgte es fern dem Paratautransporter aus Ardustaar seinem Orbit.
    Die KAANU setzte mit kaum merklichem Rucken auf. Mei-Lao-T'uos eilte unverzüglich durch den Landungsschacht, der ihr Schiff mit einem unterirdischen Laufsteg verband. In der nächstbesten Transportkapsel ließ sie sich zur Zentralkuppel schießen. Ging-Li-G'ahd, eine Adjutantin Dri-Mei-H'ays, empfing sie. „Dri-Mei-H'ay erwartet dich, Protektorin."
    „Führe mich!"
    Dicht hinter Ging-Li-G'ahd erreichte sie schließlich einen Konferenzraum. Ihre Führerin blieb vor der Tür stehen. „Bitte herein, Mei-Lao!"
    Sie erkannte sofort Dri-Mei-H'ays Stimme. Sekundenbruchteile später wurde sie die beiden anderen Kartaninfrauen gewahr, die im Hintergrund des Raumes Platz genommen hatten. „Wie du siehst, sind Ali-Sin-G'ahd und Mia-San-K'yon bereits eingetroffen."
    Mei-Lao-T'uos neigte respektvoll den Kopf. In erster Linie galt ihre Geste der Protektorin von Hubei.
    Mia-San-K'yon verwaltete nicht nur den Zentralplaneten der Lao-Sinh in Estartu, sondern gab indirekt auch für die drei übrigen Kolonien des Tarkaniums den Ton an. Ihre Position kam der einer Hohen Frau recht nahe. „Nun sind wir vollzählig versammelt", begann Dri-Mei-H'ay bedächtig. „Wie ihr seht, ist die LEEVA aus der Heimat eingetroffen. Ihre Ladung, in erster Linie Paratau und Esper, entspricht dem Plan.
    Dann aber kam das Schiff der Fremden ... Zunächst ließ ich einen konventionellen Angriff fliegen - ohne Erfolg. Die Fremden sind uns technologisch weit überlegen."
    „Du hättest ihnen Teleporter mit Bomben an Bord schicken können", wandte Mia-San-K'yon ein. „Weshalb hast du darauf verzichtet?"
    „Es gab gute Gründe. Zunächst hüllte sich das Schiff der Fremden in einen höherdimensionalen Schutzschirm. Keine meiner Teleporterinnen wäre durchgedrungen. Logischerweise nahm ich Verhandlungen auf. Die Fremden hatten 500 Kilogramm Paratau und drei Paratauwächter im letzten Krankheitsstadium dabei. Sie sagten nicht, woher ..."
    „Paratau? Die Fremden haben Paratau?"
    „Leider ja", antwortete Dri-Mei-H'ay. „Eine Probe befindet sich in meinem Besitz. Mehrere UMBALI-Raumer sind auf dem Weg hierher verlorengegangen. Vermutlich haben sie einen davon aufgetan und der überlebenden Besatzung die 500 Kilogramm abgenommen. - Aber weiter: Man übergab mir die drei Paratauwächter, von

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