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1341 - Der Spion von Kumai

Titel: 1341 - Der Spion von Kumai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine Verbindung zum Servicespeicher her.Beides ließ er auf Folien ausdrucken. Er sah, daß die sieben Atmosphärekuppeln der Station mit Gängen verbunden waren. Zunächst einmal mußte er aus der Krankenstation entkommen - dann wollte er durch die Tunnel eine andere Kuppel aufsuchen.
    In wenigen Sekunden würde der Zauber beginnen. Nacheinander liefen sämtliche Vollzugsmeldungen der Medoroboter ein. Aussetzer hatte es nicht gegeben.
    Ein sachtes, kaum wahrnehmbares Zittern lief durch die Krankenstation. Das war das Signal!
    Er wußte nicht, welcher Vorgang das Zittern verursacht hatte. Es war ihm auch gleich, solange nur der erhoffte Aufruhr dabei heraussprang. Von jetzt an durfte kein Ereignis ihn an der Flucht hindern. Trotzdem nahm sich Bull Zeit, die wahre Ursache des Zwischenfalls zu verwischen. Er löschte zunächst alle Individualspeicher der Medoroboter. Anschließend kamen die Aufzeichnungen der zentralen Befehlsstelle an die Reihe. Zuletzt verwüstete er mit dem Sessel seines paralysierten Wächters das Terminal. Er brachte zwei offene Kabelenden so zusammen, daß bald ein Schwelbrand ausbrechen und selbst letzte Spuren beseitigen würde.
    Jetzt drangen häufiger Geräusche an sein Ohr. Die allgemeine Panik war gerade erst im Ausbrechen begriffen. „Elskalzi?" rief er. „Ich höre dich gut."
    „Es geht los, ich fliehe. Kannst du verstärkte Aktivitäten orten?"
    „O ja!" zirpte es aus der LOVELY &BLUE. „Dü solltest dich besser beeilen. Ich glaube, die Kartanin wollen energetische Sperren aufbauen."
    Bull fluchte. Die Worte gingen im Aufheulen der Alarmsirene unter. Mit einer derart schnellen Reaktion hatte er nicht gerechnet. Nun blieb nur noch die Hoffnung, daß ein paar kranke Paratauwächter gerade die Sperren aufs Korn genommen hatten. Schließlich befanden sich genügend Teleporter unter ihnen - soviel wußte Bull.
    Er stieß ohne Rücksicht auf Entdekkung die Außentür auf. Der Gang vor ihm war verlassen. Seine Karte wies bis zum nächsten Tunneleingang lediglich ein paar hundert Meter aus. Unverzüglich fiel er in humpelnden Laufschritt. Eine andere Fortbewegungsart ließ die Maske nicht zu. Die erste Ecke, dann wieder ein Stück Korridor ... Erst jetzt spürte er Rückstände des Betäubungsgases. Sein Zellaktivator hielt ihn mühelos bei Sinnen.
    Hinter der nächsten Ecke mußte der Einstieg münden. Geschafft, dachte Bull. Jetzt halten sie mich nicht mehr auf.
    Sekunden später erkannte er seinen Irrtum. Eine Kartanin mit kaum sichtbaren Deformationen rematerialisierte vor ihm im Gang. Bull erstarrte in der Bewegung und rührte sich nicht mehr. Der Tunneleingang, ein kleiner Lift, war versperrt. Er sah deutlich, wie im Katzengesicht seines Gegenübers rasend schnell Veränderungen stattfanden. Zunächst schien die Kartanin in Lethargie zu verfallen, dann kam unbeherrschte Energie zum Vorschein, ein anderes Mal wieder drohte aggressive Zerstörungswut.
    Die andere konnte ihm wenig zuleide tun. Sie war Teleporterin, keine Telekinetin. Eine Möglichkeit hatte sie jedoch. Bull erkannte es im Augenblick darauf, als sich die Felide in Bewegung setzte. Er wich langsam zurück. Sie durfte ihn nicht zu fassen bekommen. Dann nämlich konnte sie einen Teleportersprung ausführen und ihn irgendwo in den sieben Kuppeln absetzen. Wenn sie nicht gleich einen Ort außerhalb der Kuppeln anvisierte ... In dem Fall würden sie beide sterben. Bull verwünschte seine Nachlässigkeit. Er hätte von vornherein mit dieser Möglichkeit rechnen müssen. „Ganz ruhig", murmelte er. Sein Vocoder formte automatisch einschläfernde Laute aus. „Ich will dir nichts tun."
    „Sprichst du mit mir?" fragte Elskalzi. „Was ...?"
    Bull legte sekundenlang den Vocoder still. „Ich bin in Schwierigkeiten, keine Störung jetzt!" Fast hätte er über die Komik der Situation lachen müssen.
    Aber da war die Kartanin. Mit ausgefahrenen Krallen kam sie näher, immer hinter Bull her. Vielleicht spürte sie, daß etwas an ihm falsch war? Er konnte es nicht mit Sicherheit ausschließen.
    Die Zeit rannte ihm davon. Bull gab zwei, drei kurze Feuerstöße mit dem Paralysator ab. Es nutzte wenig; die Kartanin blieb unbeeindruckt auf den Beinen. Vermutlich war der Paratautropfen schuld daran. Sie würde noch ein paar Minuten aktiv bleiben und anschließend zusammenbrechen. „Ich bin nicht dein Feind", versuchte Bull nochmals zu beschwichtigen. „Ich will dir nicht im Weg stehen."
    Weiter kam er nicht. Die Kartanin sprang. Bull wich

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