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1341 - Die Wiege des Kretins

1341 - Die Wiege des Kretins

Titel: 1341 - Die Wiege des Kretins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Griff zu bekommen. Er wusste nicht, ob es besonders mutig gewesen war, das Kloster allein zu verlassen. Er hatte die Kraft gespürt, war bereit gewesen, doch jetzt brach sein Mut langsam zusammen.
    Er hatte Saladin noch nicht zu Gesicht bekommen. Wusste nicht, ob er sich vor, hinter oder neben ihm aufhielt. Seine Stimme schien ihn von allen Seiten erreicht zu haben. Irgendwie war das auch bezeichnend für die Situation. Einer wie Saladin war überall. Man konnte ihm nicht entkommen.
    Um ihn zu sehen, musste sich de Salier nicht drehen. Der Hypnotiseur kam von vorn. Er hatte neben einer der immergrünen Heckenwände gewartet und trat nun in den Sichtbereich des Templers hinein.
    Auf dem Kopf des Hypnotiseurs wuchsen keine Haare. Deshalb war er in der Dunkelheit auch besonders gut zu erkennen. Die Kleidung verschmolz mit der Dunkelheit.
    Aber der Körper interessierte den Templer nicht. Etwas anderes war wesentlich wichtiger für ihn. Saladin trug etwas auf seinen Armen. Andere hielten ein Kind so, bei ihm allerdings war es eine Bestie. Der Zwilling von dem Wesen, das fast zu Godwins Mörder geworden wäre.
    Er hatte nicht zittern wollen, aber er konnte es auch nicht vermeiden, als er diesen Kretin sah, den Saladin jetzt hochhielt als wäre er eine Katze, die er präsentieren wollte.
    »Du kennst ihn, Templer?«
    »Willst du wirklich eine Antwort?«
    Der Hypnotiseur lachte leise. »Nicht unbedingt. Mir reicht allein schon deine Angst.«
    »Was ist das?«
    »Ein Teil von ihm. Von Baphomet, wie man mir versichert hat. Sein Kind, sein Nachwuchs. Von ihm gezeugt oder hergestellt. Ein Produkt aus dem Schattenreich. Eine höllische Ratte, ein Kind, wie auch immer. Ein Botschafter und zugleich einer, der ihm den Weg freiräumt. Entstanden in einer finsteren Nacht, begleitet von Zaubersprüchen, die ihm bei der Geburt halfen.«
    »So etwas ist geboren worden?«, flüsterte der Templer voller Erstaunen.
    »Ja, warum nicht?«
    »Wer hat es geboren?«
    »Jemand, mit dem sich Baphomet gut versteht. Die auch an seiner Seite stehen und ihm den Nachwuchs überlassen haben. Man kann es auch als ein Kind bezeichnen, verstehst du?«
    »Nein, das verstehe ich nicht, denn Kinder sehen für mich in der Regel anders aus.«
    Der Templer wusste nicht, weshalb der Hypnotiseur plötzlich lachte, aber er bekam die Antwort.
    »Nachwuchs, mein lieber de Salier. Der richtige Nachwuchs, den sie gezeugt haben, und der sich auf unsere Seite schlagen wird. Es sind die Kinder der Kreaturen der Finsternis.«
    Godwin de Salier stand bereits starr. In diesem Moment allerdings glaubte er, einzufrieren. Er wollte den Kopf schütteln, es war ihm nicht möglich. Er war so bewegungslos wie der Grabstein vor ihm geworden, und er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte.
    Saladin hob das teuflische Wesen noch höher an. »Man unterschätzt sie. Wer immer sie sieht, wird sich wundern. Er wird versuchen, herauszubkommen, wer und was sie sind und wo sie herkommen, aber er wird die Wahrheit nicht erfahren, denn Tote können nicht mehr…«
    »Hör auf, verdammt!«, keuchte der Templer. »Ich will es nicht hören. Ich will es nicht glauben. Es ist…«
    »Die Wahrheit, de Salier. Ich sage dir, dass sie für mich und für die Zukunft sehr wichtig sind. Sie werden diejenigen sein, die das Kloster hier in der Zukunft bewachen. Sie werden melden, wenn Menschen erscheinen, die wir als Feinde ansehen müssen. Das alles gehört zu unseren Vorbereitungen, die bereits sehr weit gediehen sind. Einen meiner kleinen Freunde habe ich in der Klinik verstecken können. Ich weiß, dass man ihn vernichtet hat, ich weiß auch, dass du Freunde hast, die dir zur Seite stehen wollen, aber ich sage dir, dass sie keine Chance haben. Du lebst, de Salier, doch du bist in Wirklichkeit schon tot. Du wirst dieses Kloster nie mehr leiten können. Ich und van Akkeren werden es in Bestz nehmen und es auch wieder aufbauen…«
    Der Templer hatte alles gehört. Ja, mitanhören müssen, obwohl er sich lieber die Ohren zugehalten hätte. Das war nicht möglich, weil er sich nicht bewegen konnte. Dabei stand er nicht mal unter dem hypnotischen Bann des Saladin.
    Der spielte mit der Kreatur, die gern auf seinem Arm blieb. Er streichelte sie, er drückte sie mal gegen sein Gesicht, und er ließ den Templer dabei nicht aus den Augen.
    Zwischen den beiden unterschiedlichen Männern gab es noch das Grab, als sollte der darin liegende Abbé Bloch für sie eine Brücke bauen. Das würde er nie, er würde

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