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1341 - Die Wiege des Kretins

1341 - Die Wiege des Kretins

Titel: 1341 - Die Wiege des Kretins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Person.
    Nein, nicht ganz.
    Ein Geist!
    Genau die Erscheinung, die der Templerführer zum ersten Mal in seinem Krankenzimmer erlebt hatte. Ein Spuk, ein unfassbares Wesen, dessen Existenz nicht zu erklären war.
    Und das widerliche Wesen stoppte seinen Sprung nicht. Es sprang direkt in die grünlich leuchtende Erscheinung hinein.
    Was dann passierte, bekam der Templer mit, weil er weiterhin den Eindruck hatte, dass die Zeit für ihn stehen geblieben war. Der Kretin schien mitten in der Luft zu stoppen. Seine vier Krallen zuckten einige Male, dann wurde er von einem Licht erfasst, das sich über das gesamte Grab ausbreitete und alle Beteiligten blendete, auch Saladin.
    Der riss seine Arme hoch. Er wollte sich schützen, was ihm nicht gelang, denn er taumelte zurück, schrie auf und rannte wie von Furien gehetzt weg.
    Einer aber blieb stehen!
    Godwin de Salier dachte gar nicht daran, zu verschwinden. Er stand sehr aufrecht, und er merkte zugleich, dass er wieder zu einem normalen Menschen geworden war.
    Er konnte fühlen, er konnte denken. Er sah und merkte, dass die große Gefahr vorüber war. Er glaubte auch daran, einen Schuss zu hören, war sich allerdings nicht sicher. Zudem nahm etwas ganz anderes ihn gefangen.
    Eine fremde Stimme erreichte ihn. Es war nicht die des Hypnotiseurs, aber sie war ihm auch nicht unbekannt. Obwohl sie sehr leise sprach und sie auch nur in seinem Kopf vorhanden war, durchströmte ihn ein gewaltiges Glücksgefühl.
    Der Geist des Abbé war erschienen, und er sprach mit ihm über eine Entfernung hinweg, die kein Mensch ausloten konnte. Hier hatten sich das Diesseits und das Jenseits getroffen und Schleusen geöffnet…
    ***
    Ich erlebte, dass unser Freund nicht gelogen hatte, was diese geisterhafte Erscheinung anging, denn jetzt sah auch ich sie. Sie stand mitten auf dem Grab. Sie war nicht zu erklären, nicht zu fassen.
    Man konnte sie auch kaum beschreiben. Ich stufte sie einfach nur als feinstofflich ein, aber sie war kein Feind unseres Freundes.
    Dafür verglühte der Kretin, und auch Saladin sah sich plötzlich als Verlierer. Weshalb sonst hätte er die Flucht antreten sollen. Das war ich von ihm nicht gewohnt.
    Mit der Gewissheit, dass sich Godwin in Sicherheit befand, nahm ich die Verfolgung des Hypnotiseurs auf. Ich war ihm so nahe wie selten. Ich wollte ihn haben.
    Es lag noch nicht lange zurück, da hatte ich die Bepflanzung des Gartens gelobt. Jetzt allerdings gereichte sie mir zum Nachteil, denn sie gab Saladin Schutz.
    Ich sah ihn noch für einen Moment, dann tauchte er nach links weg und verschwand hinter einer der Hecken.
    Dafür hörte ich Sukos Stimme. »Stehen bleiben!«
    Wenig später fiel ein Schuss.
    Ob Suko getroffen hatte, konnte ich nicht sagen. Er hätte ja sein magisches Wort Topar rufen können. Dass er es nicht getan hatte, musste einen Grund haben.
    Ich rannte in die Richtung weiter, aus der mich das Echo des Schusses erreicht hatte. Eine fliehende Gestalt rannte auf die Klostermauer zu. Leider war es nicht Saladin, sondern Suko, den ich noch vor der Mauer erreichte.
    Er hörte mich, fuhr herum und schüttelte den Kopf. »Verdammt, er war schneller.«
    »Du hast nicht Topar gerufen!«, keuchte ich.
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Er war schon zu weit weg. Ich bin leider zuvor in eine falsche Richtung gelaufen.«
    »Scheiße!«, flüsterte ich.
    Suko ging nicht darauf ein. »Und was ist mit Godwin passiert?«
    »Komm mit«, sagte ich nur…
    ***
    Godwin de Salier fühlte sich glücklich. Er kam sich vor wie jemand, dessen Seele für einen Augenblick gen Himmel schwebte, und auch sein Körper schien gewichtslos geworden zu sein. Was er hier erlebte, war nicht zu beschreiben und nicht zu erklären, denn in seinem Körper herrschte eine große Freude, wie er sie selten erlebt hatte.
    Es war ein Wunder geschehen, und er sah sich als Mittelpunkt darin an.
    Der Abbé war tot, doch jetzt gab es ihn plötzlich. Sein Geist, sein Schatten, seine Seele, die allerdings in der Lage war, mit einem Menschen zu kommunizieren und die bewiesen hatte, dass sie letztendlich stärker war als der Hypnotiseur Saladin.
    Die Stimme sorgte für eine Wärme in ihm, zugleich auch für einen tiefen Frieden, denn die große Angst war dem Templer genommen worden.
    »Es ist schon genügend Unheil passiert!«, hörte er die Stimme in seinem Kopf. »Ich weiß, dass du von Feinden umzingelt bist. Ich habe erlebt, dass man uns eine schwere Niederlage beibrachte, aber sie werden uns nicht

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