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1344 - Das Ende der Hybride

Titel: 1344 - Das Ende der Hybride Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ab."
    „Wen, bitte", säuselte ich ironisch, „soll ich herausrücken?"
    „Diese Pflanze!"
    Er hielt ein Bild hoch, und schlagartig kehrte die Erinnerung an Oslo zurück. Es handelte sich um die Abbildung, auf der Comanzatara allein herausvergrößert worden war.
    „Damit kann ich nicht dienen", erklärte ich wahrheitsgemäß.
    Der Roboter steckte das Bild wortlos weg und kehrte in den Kreis seiner metallischen Artgenossen zurück. Das Energiefeld blieb bestehen, und auch sonst tat sich nichts.
    Ich kehrte mit der Virenschaukel in meine Hütte zurück.
    Zwei Stunden vergingen, ohne daß sich etwas ereignete. Dann hörte ich das leise Fluggeräusch eines weiteren Gleiters, der sich Hulosstadt näherte. Ich ging hinaus.
    Aus dem Gleiter stieg ein Terraner, der sichtlich Probleme mit der geringen Gravitation Swoofons hatte. Er ließ sich von einem Roboter führen. Wenige Schritte vor mir klappte er seinen Helm zurück.
    Es war Ferbelin Destowitsch.
     
    4.
     
    Der besessene Botaniker machte mir sehr schnell klar, daß es ihm nur auf die seltene Pflanze ankam. Was er sagte, weckte jedoch meine größte Verwunderung.
    „Ich weiß", behauptete er, „daß die Comanzatara hier ist."
    Woher kannte er ihren Namen? War es denkbar, daß er ihn von Tahun erfahren hatte? Dort hatte ich den Namen meiner pflanzlichen Freundin einmal oder zweimal erwähnt. Aber gesehen hatte sie dort niemand. Und noch etwas wunderte mich. Er hatte „die Comanzatara" gesagt, als ob er von einer Pflanzenspezies sprach.
    Gegen telepathische Ausspähungen war ich praktisch immun. Woher also kannte der feiste Terraner ihren Namen?
    „Ich wäre froh", entgegnete ich, „wenn sie hier wäre. Ich habe ihre Spur schon vor fast sechs Jahren verloren."
    „Durchsucht die beiden Hütten!" herrschte er die Roboter an.
    Vier von ihnen machten sich auf den Weg. Sie schleppten das wenige Mobiliar heraus, das ich besaß, und natürlich auch Dart Hulos, Comanzataras Schüssel und den Wasserbehälter mit dem Kühlaggregat.
    Als ich das Erdreich sah, stockte mir der Atem. An der Oberfläche fanden sich wieder mehrere kleine Löcher, wie mein Roboter sie beschrieben hatte. Es sah aus, als habe jemand gerade hier ein Gewächs aus dem Boden gerissen.
    „Du hast sie weggeschafft!" vermutete Ferbelin Destowitsch. „Aber das wird dir nichts nützen. Wir werden sie finden. Los, ihr Blechmänner! Sucht alles im weiten Umkreis ab!"
    Die Roboter stürmten bis auf drei in alle Richtungen auseinander. Ich wollte die Gelegenheit benutzen, um mit Ferbelin Destowitsch vielleicht doch noch in ein vernünftiges Gespräch zu kommen.
    „Kann ich dich etwas fragen, Kollege?" versuchte ich es leutselig.
    „Kollege? Ha!" machte er nur.
    „Ich bin Biologin", fuhr ich ungerührt fort. „Das ist sogar mehr als ein kleiner Botaniker."
    „Ich bin kein kleiner Botaniker", widersprach er mir wütend. „Ich besitze die größte Pflanzensammlung Terras. Zugegeben, daß sie in den heutigen Zeiten vielleicht keinen großen Wert darstellt, aber eines Tages wird Stygian auch wieder verschwinden. Und für diese Sammlung brauche ich die Comanzatara."
    „Darf ich wissen, woher du diesen Namen kennst?"
    Er starrte mich mißtrauisch an. Dann grinste er.
    „Ich kann es dir ruhig sagen", meinte er überheblich. „Du kannst mir nicht gefährlich werden."
    Er zog ein Stück Draht aus seiner Kombination, das zu einer Spirale zusammengerollt war.
    „Ein alter Magnetdraht", erklärte er. „Ich bekam ihn auf etwas merkwürdige Weise zugespielt. Darauf sind ein paar Informationen, eine Beschreibung dieser seltenen Pflanze, ihr Name und der Hinweis, daß sie die einzige Pflanze dieser Art in der Milchstraße ist. Und daß ich sie hier auf Swoofon finden kann."
    Das war in der Tat erstaunlich, nein, eigentlich schockierend. Ich erinnerte mich, daß mein verstorbener Freund Rainer Deike auf eine ganz ähnliche Art, nämlich über eine Information auf einem Magnetdraht, seinerzeit auf Comanzatara gestoßen war. Gab es da eine Verbindung? Veranlaßte am Ende gar Comanzatara selbst, daß man nach ihr suchte? Mir schien es nun fast so.
    „Morton Olafson konntest du entkommen", fuhr Ferbelin Destowitsch fort. „Mir nicht. Ich werde dich aber an ihn ausliefern, wenn ich die Comanzatara nicht bekomme."
    „Du befindest dich in mancher Hinsicht in einem Irrtum", versuchte ich es weiter mit vernünftigen Erklärungen. „Comanzatara, und das ist ein Eigenname, befindet sich nicht hier. Sie ist auch keine

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