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135 - In der Falle

135 - In der Falle

Titel: 135 - In der Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Lieutenant Yoshiro«, befahl Selina.
    »Wir gehen auf Nummer sicher.« Der Navigator, ähnlich bullig wie sein Vater, aber einen halben Kopf größer als dieser, schlüpfte durch die Luke zum 2. Segment. Ark IX landete.
    Mr. Hacker, Aruula und Matt stiegen aus, blieben jedoch in unmittelbarer Nähe der Luke. Die Wakudaherde war höchstens sechzig Schritte entfernt, das Flussufer neunzig. Einige Tiere blökten heiser, manche drehten sich um und senkten die Schädel.
    »Sie scheinen ziemlich angriffslustig zu sein.« Aruula legte einen Pfeil in den Bogen. Matt zog einen Milliliter des Präparats in einer Spritze auf, benässte die Pfeilspitze damit und nickte.
    Aruula lief der Herde ein Stück entgegen, spannte die Sehne und schoss den Pfeil ab. Er beschrieb eine flache Parabel, flog über die Herde hinweg und bohrte sich in den Rücken eines der beiden Stiere. Das schwere Tier bäumte sich auf, blökte und warf sich herum. Die Herde machte dem heranstürmenden Bullen Platz. Er galoppierte auf Aruula zu.
    Die Barbarin trat den Rückzug an und legte einen zweiten Pfeil in die Sehne. Doch der Stier knickte schon nach wenigen Metern in den Vorderläufen ein. Er kippte zur Seite, zuckte noch ein paar Mal, riss das Maul auf, als wollte er brüllen, und erschlaffte schließlich.
    Der zweite Stier wandte sich von den Jägern am Ufer ab und galoppierte los. Matt lief zu Aruula, nässte auch ihre zweite Pfeilspitze mit dem Präparat und blieb neben ihr stehen, während sie auf den herandonnernden Bullen zielte. Sie traf ihn am Hals, und wieder das gleiche Bild: Nach wenigen Schritten brach das Tier zusammen und erschlaffte. Die Herde ergriff die Flucht.
    »Was ist das für ein Wirkstoff?«, tönte Selinas Stimme aus dem Außenlautsprecher.
    »Curare.«
    »Curare?« Aruula musterte ihren Gefährten erstaunt. »Was ist Curare?«
    »Jäger wie du haben das Zeug in besseren Zeiten als Pfeilgift eingesetzt.« Seite an Seite gingen sie zu dem ersten der gefällten Stiere. »Es lähmt die Muskulatur. Du willst den Arm heben – es geht nicht mehr. Du willst atmen – es geht nicht mehr.« Vor dem Tier gingen sie in die Hocke. »Der arme Kerl erstickt bei vollem Bewusstsein…«
    ***
    »Eine Nachricht der Königin.«
    Rudgaar band das Lederröllchen vom Fuß des Nachtflüglers los. Ein Scheibchen, kleiner als der Nagel seines kleinen Fingers, fiel heraus, als er es entrollte. Er hob es hoch und betrachtete es mit wachen Augen.
    »Was ist das?«, wollte Bulldogg wissen. Er kraulte Canadas Nackenfell. Die Doyzdogger hatten sich am Feuer ausgestreckt.
    Rudgaar zuckte mit den Schultern und las die Nachricht der Königin. »Maddrax ist auf dem Weg nach Beelinn. Bei Morgengrauen wird er ankommen. Wir sollen die Ruinen der alten Stadt umgehen und von ihrer Westseite aus nach Westen marschieren, Maddrax, seinem Himmelswagen und seinen Freunden entgegen.« Er hob das Scheibchen hoch. »Und das hier sollen wir am Fuß eines zahmen Nachtflüglers befestigen. Das Tier soll vor uns her fliegen.«
    »Warum?«
    »Ich weiß es nicht.« Rudgaar machte eine ratlose Miene.
    »Die Königin schreibt, das kleine Ding würde Zeichen für Maddrax und seine Freunde aussenden. Zeichen, die ihnen den schnellsten Weg weisen.«
    Sie wechselten sich nicht mit der Nachtwache ab. Auch schlafende Doyzdogger waren noch bessere Wächter als der wachsamste Krieger. Drei Stunden schliefen sie, danach stiegen sie auf einen von Watzlowersts Frekkeuschern und machten sie sich auf den Weg nach Westen.
    ***
    Sie beobachtete Ora’leq’tarquan von der Seite, während sie gemeinsam die Straße überquerten. Er schien zu allem entschlossen. Auf der anderen Straßenseite stand ein Panzer.
    Drei Soldaten saßen auf ihm, jeder mit einem Schnellfeuergewehr bewaffnet. Sie bewachten eine der Zufahrtsstraßen zum Friedhof. Ora’leq’tarquan bewegte sich mit einer Selbstverständlichkeit auf sie zu, als wäre er der Kommandant des Panzers.
    Schon was Ora’leq’tarquan in den vergangenen fünf Tagen geleistet hatte, nötigte Est’sil’aunaara Respekt ab. Er hatte die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sie den Besitzer und Geschäftsführer der Spedition verführen und infizieren konnte.
    Er hatte es geschafft, drei schwere Tanklastzüge vor seinem Laboratorium zu parken und mit dem infizierten Wasser zu beladen, und es war ihm gelungen, ihr Zutritt in die beiden Wasserwerke zu verschaffen, sodass sie die verantwortlichen Ingenieure unter ihre Kontrolle bringen konnte. Das

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