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135 - In der Falle

135 - In der Falle

Titel: 135 - In der Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Fäuste in die Hüften. »Mach einen Vorschlag, Leq.«
    »Wir beschaffen uns Transportfahrzeuge für Flüssigkeiten, pumpen sie mit dem infizierten Wasser voll und transportieren es zum Wasserwerk.«
    »Sehr gut! Ich bin stolz auf dich, Ora’leq’tarquan.«
    ***
    52° 35’ Nord, 8° 49’ Ost, Ende März 2521
    Noch war es hell genug, um Sumpftümpel, Grasflächen und Buschland voneinander unterscheiden zu können. Ark IX flog etwa zwölf Fuß hoch über eine idyllische Ebene hinweg. Die Ortungsinstrumente vor Major Sibyl »Billy« Sidney erfassten weder Ruinen, noch menschliches oder tierisches Leben.
    Wieder und wieder diskutierten sie den Plan. Matthew Drax legte größten Wert darauf, dass jedes Besatzungsmitglied mit jedem Teilschritt der bevorstehenden Mission vertraut war.
    Immerhin würde jeder an Bord seine Gesundheit und sein Leben aufs Spiel setzen.
    »Und wenn das Mittel nicht wirkt?« Zum dritten Mal stellte Aruula die Frage.
    Matt seufzte. »Und was, wenn uns ein Erdbeben einen Strich durch die Rechnung macht? Oder wenn uns eine Sonnenfinsternis dazwischen kommt?« Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß auch nicht, was dann passiert. Wir müssen einfach darauf bauen, dass es wirkt.«
    »Äh… ich will ja nicht übermäßig kritisch erscheinen…«
    Mr. Hacker rieb sich seinen kahlen schwarzen Schädel. »Aber wie wäre es mit einem kleinen Test? Einfach so aus Spaß?«
    Ein Piepston, der nicht zum Geräuschinventar des EWATs gehörte, ließ alle aufhorchen. Matthew Drax griff nach dem ISS-Funkgerät, das auf der Konsole von John Ivenhoe Yoshiros Arbeitsplatz lag.
    »Der Infrarottaster erfasst Wärmequellen in sechs Kilometern Entfernung«, meldete Sibyl Sidney zur gleichen Zeit.
    »Commander Drax hier«, meldete sich Matt knapp. Im nächsten Augenblick spannten sich seine Gesichtsmuskeln an.
    Er aktivierte den Lautsprecher des Gerätes.
    »… morgen früh wollen sie die nächsten ermorden. O Gott, Matt – wenn sie nun Ann auf das Podest führen… Ich kann nicht mehr, verstehst du? Ich kann nicht mehr, ich gebe auf…«
    Die Stimme brach, man hörte leises Schluchzen. Die Kommandantin und Ben Rudolph verständigten sich flüsternd.
    Selina McDuncan wies ihn an, Kurs auf die angepeilten Wärmequellen zu nehmen. Matt bekam das nur beiläufig mit; er versuchte die Mutter seiner Tochter zu trösten. »Du wirst nicht aufgeben, Jenny, hörst du? Sie werden Ann kein Haar krümmen, solange sie mich nicht haben. Wir haben schon fast die halbe Strecke hinter uns, in spätestens zehn Stunden sollten wir es geschafft haben.«
    Sein Blick fiel auf einen kleinen Monitor: Tiere am Ufer eines reißenden Flusses. Die Bordhelix hatte die Daten der Ortung in Bilder umgerechnet.
    »Hast du die Möglichkeit, eine Botschaft an deine freien Gefährten abzusetzen?«
    »Es sind nicht mehr viele.«
    »Kannst du ihnen eine Nachricht schicken oder nicht?«
    »Ja. Der Batera ist bei mir.«
    »Dann hör mir jetzt gut zu. Schraub das Funkgerät auf…«
    Während er der verzweifelten Jenny erklärte, was sie zu tun hatte, rückte die Tierherde am Fluss in Sichtweite.
    »Wakudas!«, sagte Aruula. »Sie haben eine kleine Horde von Jägern eingekreist!«
    Tatsächlich drängten sich im Schilf des Flusses sechs oder sieben Männer zusammen. Sie trugen Bögen, ihre Köcher schienen aber leer zu sein. Die Wakudaherde schloss sie halbkreisförmig ein, zwei mächtige Stiere näherten sich ihnen mit gesenkten Hörnern. Es blieb den Jägern nur die Wahl, im reißenden Hochwasser zu ertrinken oder von den erregten Tieren niedergetrampelt oder aufgespießt zu werden.
    »Wahrscheinlich haben sie ein Jungtier getötet«, sagte Captain Benjamin Rudolph, der Pilot.
    »Wakudas fliehen normalerweise, wenn man sie angreift.«
    Aruula runzelte die Stirn. »Ich habe nie gehört, dass sie ihre Jäger jagen.«
    »Vielleicht eine neue Mutationsstufe.« Selina nickte Rudolph zu. »Gehen Sie runter, Ben.«
    »Was soll das?« Matt hatte das Gespräch mit Jenny beendet.
    »Warum landen wir? Wir müssen so schnell wie möglich nach Berlin! Jenny Jensen steht am Rande eines Nervenzusammenbruchs!«
    »Dort unten am Fluss spielt sich gerade der letzte Akt eines Dramas ab«, berichtete Mr. Hacker. »Nur eines von vielen und noch größeren, sicher. Aber die beste Gelegenheit, das Mittel zu testen. Soviel Zeit müsste noch sein.«
    Matt antwortete nicht. Im Grunde hatte Hacker ja Recht.
    Wenn nur die Zeit nicht so drängen würde…
    »In den Gefechtsturm,

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