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1350 - Tarkan

Titel: 1350 - Tarkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daraufhin, dich zum Waldrand hinunterzutransportieren."
    „Warum?" fragte er.
    Sie sprachen terranisch miteinander. Es war nur wenig wahrscheinlich, daß Varro pak Duur auch diese Sprache erlernt hatte. „LEDA hatte ein schwaches Schirmfeld entdeckt, das die Siedlung in weitem Kreis umgibt", antwortete der Pikosyn. „Es dient nicht Abwehr-, sondern nur Wahrnehmungszwecken. LEDA wollte, daß du so rasch wie möglich Kontakt mit den Hauri bekämst. Sie hätten dich womöglich liegenlassen, wenn du nicht durch den Kontakt mit dem Schirmfeld einen Alarm ausgelöst hättest."
    „Gut. Wie ging's dann weiter?"
    „Die Hauri erschienen binnen weniger Minuten. Sie kamen in drei kleinen Schwebefahrzeugen. In eines davon wurdest du gebettet und hierhergebracht. Sie sprachen miteinander, und ich konnte ihre Sprache auf der Ebene der Primitivbegriffe analysieren. Man zog dir die Netzkombination aus und schaffte dich fort. Ich hatte keinen Grund einzugreifen. Die Hauri machten nicht den Eindruck, als wollten sie dir etwas antun."
    „Gut gedacht."
    „Was seitdem mit dir geschah, weiß ich nicht", fuhr der Pikosyn fort. „Drei Hauri beschäftigten sich mit mir. Ich wurde in ein Analysegerät gesteckt un'd nach allen Regeln der Kunst untersucht. Ich gab mich willig. Denn ich war immer noch der Ansicht, daß du Wert darauf legtest, friedlichen Kontakt mit den Hauri herzustellen. Ich ließ erkennen, daß ich daran interessiert war, ihre Sprache zu erlernen. Sie stellten mir eine Reihe von Aufzeichnungen zur Verfügung, die alle erforderlichen Daten enthielten. Ihre Computertechnik ist der unseren ähnlich. Sie arbeiten mit mikrofeldgestützten Prozessoren, die man mit unseren Syntrons vergleichen kann. Als Gegenleistung lieferte ich ihnen ein paar Informationen über dich und die Grundlagen der Sprache Interkosmo."
    Perry Rhodan nickte lächelnd. „Wenn du für Lob empfänglich wärest", sagte er, „würde ich dir ein großes aussprechen. Für folgerichtiges Denken und umsichtiges Handeln. Während du untersucht wurdest, haben mir die Hauri offenbar eine Therapie angedeihen lassen, die mich vor den Folgen des Strangeness-Schocks schützt.
    Was sagt der Cybermed zu meinem Befinden?"
    Der Cybermed war die medotechnische Komponente des Pikosyns, ein semiautarkes Subsystem, das über bedeutende diagnostische Fähigkeiten verfügte, aber auch selbst therapeutisch tätig werden konnte. „Dir fehlt nichts", antwortete der Pikosyn. „Eine geringfügige Verschiebung der Frequenz in der hyperenergetischen Emission der Neuronen, die jedoch abzuklingen scheint. Keine Spur von Drogen."
    Er empfand Erleichterung. Das Phänomen des Strangeness-Schocks war der galaktischen Medotechnik vorerst noch ein Rätsel. Wenn die Hauri Mittel besaßen, den Schock zu mildern oder ganz zu unterdrücken, dann mochten es solche sein, auf die der menschliche Körper in unerwünschter Weise reagierte. Die Auskunft des Cybermed ließ derartige Sorgen als überflüssig erscheinen. „Habe ich Verbindung mit LEDA?" wollte er wissen. „Jederzeit", antwortete der Pikosyn. „Die Kapsel befindet sich in hohem Orbit und analysiert das psionische Feld, das den Planeten umgibt."
    Perry Rhodan kehrte in den hellerleuchteten Raum zurück. Für den Augenblick, so schien es, war er in Sicherheit. So ambivalent sein Empfinden gegenüber Varro pak Duur auch sein mochte, für den Augenblick zumindest konnte er nichts Vernünftigeres tun, als zu warten, Augen und Ohren offenzuhalten und soviel wie möglich über die Verhältnisse in Tarkan in Erfahrung zu bringen.
    Er machte es sich bequem. Er gönnte sich ein Bad in einer Wanne, in der das Wasser in kreisende Bewegung versetzt werden konnte, um einen angenehmen Massageeffekt zu erzeugen, und philosophierte darüber, wie wenig verschieden die hygienischen Bedürfnisse zivilisierter humanoider Wesen doch voneinander waren. Eine Enttäuschung erlebte er allerdings, als er sich in dem zweiten Nebenraum einen kleinen Imbiß zubereiten wollte. Varro pak Duur hatte ihm den Servoautomaten in allen Einzelheiten erklärt und die Vielfalt und Qualität der Speisen und Getränke gelobt, die dieser zu produzieren vermochte. Aber Perry Rhodan mochte Wünsche äußern, wie er wollte: Alles, was er be'kam, war ein Becher mit einer trüben, grünlichen Flüssigkeit, deren Geschmackswert über den alter Molke nicht hinauskam.
    Schließlich bettete er sich zur Ruhe. Die pneumatische Oberfläche der Liege empfand er als bequem, wenn auch ein

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