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1350 - Tarkan

Titel: 1350 - Tarkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Du bist unser Gast", antwortete Varro pak Duur und stand auf. Die Einfarbigkeit seines Gewands vermittelte Perry Rhodan den Eindruck von Phantasielosigkeit. Büßer und Asketen pflegten sich so zu kleiden. „Bleib bei uns, solange es dir gefällt. Sollte es dir allerdings eines Tages nicht mehr gefallen, so wirst du Schwierigkeiten haben, diese Welt zu verlassen."
    „Warum?" wollte Perry Rhodan wissen. „Das Fahrzeug, mit dem du kamst, hat sich unserem Zugriff entzogen. Einer unserer Monitoren entdeckte es, nachdem das Warnsystem angesprochen hatte. Wir nahmen an, es sei noch jemand an Bord und versuchten, ihn anzusprechen. Statt dessen hob das Fahrzeug jedoch ab, und die Monitoren haben nachgewiesen, daß es in den freien Raum vorgedrungen ist."
    Ein flüchtiges Grinsen huschte über Rhodans Gesicht. „LEDA ist ziemlich eigenwillig", sagte er. vÜbrigens war ich der einzige Passagier an Bord." Er schwang die Beine von der Liege und setzte sich aufrecht. „Ich nehme an, ihr habt ein Quartier für mich. Wenn es dir recht ist, möchte ich eine Zeitlang ausruhen. Außerdem wäre es mir lieb, wenn ihr mir meine Kleidung zurückgeben würdet."
    „Es ist alles gerichtet, Perry Rhodan", antwortete Varro pak Duur feierlich. Rhodan stutzte zunächst, aber dann leuchtete ihm ein, daß es Varro wohl kaum schwerer gefallen sein konnte, seinen Namen zu erfahren, als Interkosmo zu lernen. „Die Propheten des Hexameron begrüßen ihren Gast und wünschen ihm, daß er sich bei ihnen heimisch fühlen möge."
    Jenseits des bogenformigen Durchgangs wurde es hell. Perry Rhodan blickte in einen komfortabel eingerichteten Raum. Die Sitzmöbel wirkten ein wenig unbequem für seine Begriffe, aber das war beim Körperbau der Fremden kaum zu verwundern. Die Decke war hoch, über vier Meter. Es gab zwei weitere Durchgänge, die in Nebenräume führten, und einen dritten, hinter dem es dunkel war. Im Widerschein des Lichtes, das aus dem hohen Raum fiel, glaubte Rhodan die Umrisse eines Geländers oder einer Brüstung zu erkennen. Es war Nacht über diesem Teil des Planeten, und da draußen lag wahrscheinlich ein Balkon oder eine Terrasse. Durch die dunkle Öffnung drang warme Luft voll fremdartiger Geräusche.
    Merkwürdig war indes die absolute Stille, die jenseits des Durchgangs herrschte.
    Auf einem Gestell, das ihn an ein Kanapee erinnerte, fand er die Netzkombination ausgebreitet. Er streifte sie über und registrierte mit Befriedigung die Meldung des Pikosyn, der die komplette Einsatzbereitschaft der technischen Ausstattung signalisierte. Auch die Kombiwaffe war vorhanden.
    Er wandte sich an Varro pak Duur. „Ich weiß eure Gastfreundschaft zu schätzen", sagte er. „Du wirst verstehen, daß mich viele Fragen bewegen. Du weißt einiges über mich, kennst sogar meine Sprache. Ich dagegen kenne nur deinen Namen. Ich bin müde und muß mir meine Wißbegierde für eine spätere Gelegenheit aufheben. Aber eines will ich dich jetzt schon fragen: Welchem Volk gehörst du an?"
    „Ich und alle anderen, die in dieser Siedlung wohnen, sind Hauri."
    „Dieser Planet ist nicht eure Heimatwelt?" erkundigte sich Perry Rhodan. „Nein. Wir haben hier nur diese eine Siedlung. Sie dient dem Zweck der Vollendung. Denn die Hauri sind die Wächter dieses Universums."
    „Dieses Universums?" wiederholte Perry Rhodan erstaunt. „Dieses Universums", bestätigte Varro pak Duur. „Du scheinst überrascht. Wußtest du nicht, daß du dein Universum verlassen hast und dich in einem fremden All befindest?"
    „Doch, ich wußte es", sagte Rhodan offen. Ich dachte nur nicht, daß euch die Zusammenhänge bekannt wären."
    Für den Bruchteil einer Sekunde blitzte es in den tiefliegenden Augen des Hauri auf. Das kräftige Gebiß begann zu mahlen und erzeugte einen knirschenden Laut. „Wie könnten wir die Hüter dieses Universums sein, ohne die Zusammenhänge zu kennen, wie du dich ausdrückst?" fragte er. „Verzeih", lenkte Perry Rhodan ein. „Es lag mir fern, abfällig über den Umfang deines Wissens zu sprechen."
    Er sah sich um. Die beiden Durchgänge zu den Nebenräumen lagen, wenn er mit dem Rücken zum dunklen Ausgang stand, auf der linken Seite des Raumes. Zwischen ihnen war in einem kastenförmigen Behälter ein künstliches Beet hergerichtet, und aus dem dunklen Erdreich erhob sich eine einzelne Staude mit einer großen, breitblättrigen Blüte. Das Arrangement wirkte merkwürdig fehl am Platz, wie ein nachträglicher Gedanke dessen, der den

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