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1350 - Tarkan

Titel: 1350 - Tarkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bedürfnisse zivilisierter Humanoiden sich wenig voneinander unterschieden, gleichgültig aus welchem Sonnensystem, aus welcher Galaxis, aus welchem Universum sie kamen. War es denkbar, daß die Universen einander in Kleinigkeiten ähnelten, sich im Bereich der großen und wesentlichen Dinge jedoch fundamental voneinander unterschieden? Wenn es in Tarkan keinen Moralischen Kode gab, welchen Schluß mußte man daraus bezüglich der Bedeutung des Kodes im Standarduniversum ziehen? Kannte man in Tarkan Superintelligenzen, Materiequellen und -senken, Kosmokraten? War es möglich, daß ihm im nächsten Augenblick Taurec oder Vishna entgegentrat, vielleicht Tiryk oder Carfesch, der Bote? Hatten sie auch zu diesem Universum Zugang, oder gab es hier eine andere Gruppe von Kosmokraten?
    Die Fülle der Fragen verwirrte ihn. Seine Gedanken gerieten durcheinander. Er suchte nach einem Punkt, an dem er sich festhalten konnte, ohne sich in zielloses Spekulieren zu verirren.
    ESTARTU! Von Ijarkor, demEwigen Krieger, kannte er die Geschichte des Kriegerkults. Vor rund fünfzigtausend Jahren war die Superintelligenz einem fremden Hilferuf gefolgt. Sie hatte ihre Mächtigkeitsballung, sie hatte das Stammuniversum verlassen. Es gab inzwischen keinen Zweifel daran, daß der Ruf aus Tarkan gekommen war, aus der Schrumpfenden, der Sterbenden. Tarkan also war ESTARTUS Ziel gewesen. Man mußte einer Superintelligenz zutrauen, daß sie es verstand, die Trennwände, die die Universen voneinander abgrenzten, zu durchbrechen. ESTARTU war also nach Tarkan gelangt.
    Wo war sie jetzt?
    Er dachte darüber nach, wie er all diese Fragen formulieren sollte, wenn er Varro pak Duur morgen darauf ansprach. Er dachte lange und intensiv und spürte gar nicht, wie ihn der längst ersehnte Schlaf zum Schluß doch noch übermannte
     
    4.
     
    Das Buch Hexameron Lied des Dritten Tages
     
    Also spricht Heptamer, Sohn der Götter und Herrscher der Eshraa Maghaasau, und belehrt solcherart die Unwissenden: Der Dritte Tag ist der Tag des Kampfes zwischen den Eteequ und den Annutu, die ihren Namen davon haben, daß sie in ihrem Unglauben Sünde begehen. Der Streit wird hin und her wogen, scheinbar ohne Vorteil für eine der streitenden Parteien, und der Geist der Gläubigen wird schier in Verzweiflung geraten ob der Unentschiedenheit, sieht es doch so aus, als müßte es den Annutu gelingen, Hindernisse in den Weg der Vollendung zu legen.
    Alles dies aber ist das Werk der Göttin Alapa, der Göttin des Streites, denn sie labt sich am Anblick des Kampfes, und Opfer werden ihr an diesem Dritten Tag gebracht in Form der Geistsubstanz derer, die auf den Schlachtfeldern fallen. Die Göttin Alapa aber gehört zu den Gottwesen, die das Land Shamuu bewohnen, und wiewohl sie den Annutu Vorteile zu gewähren scheint, so ist dies nur Täuschung. Denn die Eteequ brauchen, um der Vollendung ihren Weg zu lassen, keinen Sieg zu erringen, sondern nur darauf zu achten, daß Zeit verrinnt. Die Zeit aber ist diejenige, die dafür sorgt, daß auch der Dritte Tag endet und nach ihm der Zweite beginnt. So werden all die Anstrengungen derAnnutu für nichts sein.
    Am Dritten Tag wird der Himmel über den Sternen leuchten wie der Kristall Ihari-Atu, das ist das Wasser des Meeres, und es wird auch der Dritte Tag zu Ende gehen, und von den Geistwesen in den Zwanzigstätten und in anderen Stätten bis hin zur Grenze des Alls werden nur noch ein paar Schock am Leben sein. Die Sterne werden verschmelzen und die Stätten aufeinander zutreiben, und aufden Dritten Tag wird folgen der Zweite, zu Ehren der Götter im Land Shamuu, die das gewaltige Werk des Alls geschaffen haben und für dessen stete Erneuerung sorgen.
    Er wurde geweckt durch ein anhaltendes, schrilles Geklingel. Es half nichts, daß er eilends die Decke herbeizerrte und über den Kopf zog. Das peinigende Geräusch ließ nicht nach. Er sprang schließlich auf, aber da stand Varro pak Duur schon vor ihm, gekleidet wie am vergangenen Tag. Er war durch den Eingang gekommen, der in der vergangenen Nacht verschwunden war, jetzt aber wreder offenstand.
    Perry Rhodan machte aus seinem Ärger keinen Hehl. „Da, wo ich herkomme, schickt es sich nicht, einen Mann zu überraschen, solange er noch nicht einmal die Augen ganz offen hat."
    Varro pak Duur überging den Vorwurf kommentarlos. „Beeil dich, Perry Rhodan", sagte er nicht ohne Hast. „Der Augenblick der Einstimmung ist nahe, und wer ihn versäumt, für den hat der Tag nur halben

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