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1350 - Tarkan

Titel: 1350 - Tarkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Raum eingerichtet hatte. Es gab außer dieser einen Staude keinerlei lebenden Zierrat.
    Aber die Blüte faszinierte ihn vom ersten Augenblick an. Ihre Blätter waren von einem tiefen, satten Rot und schienen von innen heraus zu glühen. „Wie nennt ihr diese Blume?" fragte er. „Es ist die Blume Omfar", antwortete Varro pak Duur. „Sie ist der Göttin Girratu heilig."
    Varro pak Duur verabschiedete sich kurze Zeit später, nachdem er den Gast mit den Einzelheiten der Einrichtung vertraut gemacht hatte. Er trat durch die Öffnung, die in den Raum führte, in dem Perry Rhodan zu sich gekommen war. Kaum hatte er den Durchgang passiert, da schloß sich hinter ihm die Wand. Verwundert schritt Perry Rhodan hinter ihm her, aber da, wo vor wenigen Sekunden noch eine Öffnung von der Form eines Torbogens gewesen war, stieß die tastende Hand jetzt auf solides Mauerwerk.
    Er wandte sich in die entgegengesetzte Richtung. Eine kleine Lampe im Brustteil der Kombination leuchtete auf, als er dem Pikosyn den entsprechenden Befehl gab. Jenseits des finsteren Durchgangs traf der Lichtstrahl auf glatten, schmucklosen Steinboden. Er hatte richtig vermutet. Seine Unterkunft besaß einen Balkon. Er war zwei Meter breit und vier Meter lang. Die Brüstung, achtzig Zentimeter hoch, schloß ihn nach allen Seiten ab.
    Er schaltete die Lampe aus und gab den Augen Gelegenheit, sich an die Finstemis zu gewöhnen. Er blickte in die Höhe, aber da war alles dunkel bis auf matten, gelblichen Lichtschein, dessen Quelle er nicht erkennen konnte. In der Waagrechten erkannte er schließlich ein paar schwache Lichtpunkte.
    Aus ihrer Anordnung schloß er, daß die zu den kegelf örmigen Gebäu-Iden gehören mußten, die er auf dem Bild gesehen hatte, das von der Sonde fübermittelt worden war. Er selbst befand sich demzufolge auch in einem Isolchen Gebäude. Das hatte er nicht anders erwartet, aber die Vermutung allein genügte ihm nicht.
    Er versuchte, mit sich ins reine zu |kommen, was den Eindruck anging, fden Varro pak Duur auf ihn gemacht ihatte. Der Hauri war freundlich geweisen, und bei der ersten Begegnung mit ieinem Fremdwesen sollte man sich auf oberflächliche Beobachtungen beschränken. Erst wenn Gehabe und Mentalität des Fremden einigermaßen bekannt waren, hatte es Sinn, eine detaillierte Analyse der eigenen Empfindungen anzufertigen. Eine der wichtigsten Regeln der Xenologie forderte, daß bei Erstbegegnungen die Intuition keine Rolle spielen dürfe, weil sie mit den Denkmodellen der menschlichen Gewohnheit arbeitete und dazu neigte, Fremde abfällig zu beurteilen, weil sie diesen Modellen nicht entsprachen. Die Reaktion auf ein Fremdwesen mußte dem Verstand überlassen bleiben.
    Das alles wußte Perry Rhodan. Zweitausend Jahre lang hatte er den Vorschriften der Xenologie Respekt gezollt und sich nach ihnen gerichtet. In Varro pak Duurs Fall gelang ihm das nicht. Sein Empfinden, daß der Hauri sich mit Absicht undurchsichtig gebe und daß man sich vor ihm in acht nehmen müsse, beruhte auf rein emotionaler Basis. Aber er konnte es nicht unterdrücken.
    Seine Augen hatten sich inzwischen soweit ans Dunkel gewöhnt, daß er die Umrisse weiterer balkonähnlicher Vorsprünge zu beiden Seiten und über sich erkannte. Wenn er sich weit über die Brüstung beugte, sah er auch unter sich Erker und terrassenähnliche Vorbauten. Hier und da war mattes Licht zu sehen, und mit Hilfe der kümmerlichen Spuren diffuser Helligkeit erkannte er schließlich, daß er sich, von ebener Erde aus gerechnet, in der vierten oder fünften Etage des Gebäudes befinden mußte.
    Es reizte ihn, das Gravo-Pak in Tätigkeit zu setzen und die Siedlung zu inspizieren. Aber er hatte dem Hauri nichts vorgemacht: Er war wirklich müde. Zum Sichumsehen war auch später noch Zeit. Er stand noch eine Zeitlang und lauschte in die Nacht hinaus. Der Temperatursensor des Pikosyn bestätigte seine Vermutung: Es war achtundzwanzig Grad warm. Die Stille war noch immer vollkommen. Der Wald lag schweigend. Entweder gab es auf diesem Planeten keine Tierwelt, die nachts aktiv war, oder die Nachttiere gehörten alle zu jener Sorte, die keine öeräusche verursachte. „Wie ging es zu?" fragte er schließlich mit halblauter Stimme, nachdem er seine Wißbegierde bezüglich der nächtlichen Umwelt befriedigt hatte. „Du hattest die Kapsel kaum hinter dir gelassen, da wurdest du ohnmächtig", antwortete der Pikosyn. „Ich fragte bei LEDA an, wie ich mich verhalten solle. Sie riet mir

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