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1351 - Templergold

1351 - Templergold

Titel: 1351 - Templergold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wegen meiner Aussprache aufgefallen.
    »Engländer«, erklärte ich.
    Die Frau lächelte. »Das ist gut. Ich mag die Typen aus den Staaten nicht besonders.«
    Mir war sofort klar, worauf sie anspielte. »Sie sind sicher nicht alle so wie ihre Regierung.«
    »Kommt mir aber manchmal so vor.«
    Sie ging wieder zurück zu ihrem Platz. Ich schaute ihr lächelnd nach. Unter dem dunkelroten Wollkleid trug sie nicht viel, denn ich sah, dass sich beim Gehen einige ihrer Speckpolster bewegten. Ihrer Haare waren lackschwarz gefärbt, fielen bis tief in den Nacken hinein und wurden dort von einer roten Spange zusammengehalten.
    Sie war schon eine Persönlichkeit, diese Madame, die sich an der Kaffeemaschine zu schaffen machte und mir sehr bald mein bestelltes Getränk brachte. Auf einem Teller mit Blümchendekor lag das Hörnchen. Es duftete und wartete darauf, gegessen zu werden.
    Ich biss hinein und schaut aus dem Fenster. Nicht nur die grauen Häuser bekam ich zu sehen, sondern auch das graue Wasser der Seine, dass sich durch das Flussbett der Mündung entgegen schob. Vögel wirbelten über den Strom hinweg, immer auf der Suche nach etwas Essbarem.
    Von mir bekamen sie nichts. Ich genoss die kurze Pause, machte die Beine lang und stemmte die Hacken der Schuhe gegen die alten Holzbohlen mit den vielen Flecken.
    Warum saß ich hier?
    Die Antwort war simpel und trotzdem etwas kompliziert. Ich saß hier, weil mich mein Freund Godwin de Salier bestellt hatte. Daran dachte ich wieder mal, aber ich war mir nicht über den Grund im Klaren. Er hatte mir nur gesagt, dass es um einen Fall ging, der in den Tiefen der Vergangenheit begraben lag, aber durchaus die Gegenwart berührte. Näheres sollte ich erfahren, wenn er eintraf.
    Er hatte auf dem Treffpunkt Paris bestanden. Wenn wir weg mussten, dann konnten wir schnell in ein Flugzeug steigen und woanders hinfliegen. So etwas hatte mir der Templerführer bereits angedeutet.
    Aber um was es genau ging, wusste ich nicht. Ich ging allerdings davon aus, dass mein Freund Godwin nicht die Pferde scheu machte. Wenn er an mich anrief, gab es immer etwas zu tun für uns, und es waren keine Fälle, die man mit der linken Hand lösen konnte.
    Vor dem Fenster schlenderten die Menschen vorbei. Die Ile de la Cité konnte ich nicht sehen. Sie war besonders berühmt wegen der Kirche Notre Dame, die dort von zahlreichen Touristen immer wieder bestaunt wurde.
    Ich hatte Paris recht ›leer‹ erlebt. Das würde sich im Frühling ändern, davon ging ich aus.
    Wenn ich den Kaffee trinken wollte, musste ich die Schale mit beiden Händen anheben. Es war auch kein normales Trinken, denn die Flüssigkeit schwappte mir jedes Mal entgegen. Über der Oberlippe hatte die Haut bereits einen feuchten Rand bekommen.
    Etwas irritierte mich. Ich hatte es nur aus dem Augenwinkel gesehen. Als ich dann durch das Fenster schaute, sah ich die feinen Körner vom Himmel fallen. Schneegeriesel. Es klopfte wie mit harten Fingern gegen die Scheibe.
    Ein ungemütliches Wetter. Da blieb man am besten zu Hause.
    Aber ich wollte mich nicht beschweren. In diesem alten Bistro war es nicht nur warm, sondern auch gemütlich. Die Wände waren mit Plakaten bestückt. Nachbildungen der Blätter, die in den ersten zwanzig Jahren des letzten Jahrhunderts so modern gewesen waren.
    Ich leerte auch die Schale und hatte sie kaum abgestellt, als es wieder über der Tür so blechern bimmelte. Automatisch schaute ich hin, und wie von selbst verzogen sich meine Lippen zu einem breiten Grinsen.
    Godwin de Salier war soeben eingetreten.
    Er trug eine Baskenmütze, die er jetzt abnahm und ausschüttelte.
    Der graue Mantel reicht ihm bis über die Knie. Er legte ihn ab und hängte ihn an den alten Garderobenständer.
    Ich stand schon, als er auf mich zu kam. Ein hoch gewachsener Mann, der den Schnitt oder Wuchs seiner blonden Haare nie richtig in den Griff bekam. Dass Godwin in dieser Zeit lebte, hatte er mir zu verdanken, denn ich hatte ihn damals aus der Vergangenheit – während der Kreuzzüge – in eine Zukunft geholt, in der er sich ausgesprochen wohl fühlte. Er hatte es auch geschafft, die Nachfolge des alten Abbé Bloch anzutreten und war nun Anführer der Templer, wobei er sich gegen den Begriff Großmeister wehrte. Das wollte ein anderer werden, ein gewisser Vincent van Akkeren. Dem allerdings hatten wir bisher einen Riegel vorgeschoben.
    »Alles okay, Godwin?«
    Er lachte und nahm Platz. »Ich lebe noch.« Unter dem Mantel trug er eine

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