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1351 - Templergold

1351 - Templergold

Titel: 1351 - Templergold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hergejagt waren und schließlich ihre Überreste in Südfrankreich gefunden hatten. Sie befanden sich jetzt unter dem Schutz der Templer und hatten – ebenso wie der Knochensessel – die Zerstörung des Klosters überstanden.
    »Hast du das Schmuckstück bei dir, Godwin?«
    Er legte den Kopf zurück und lachte. »Das hätte ich gern. Aber der Juwelier hat mir alles viel zu spät berichtet. Da war die Kette mit der kleinen Figur bereits abgeholt worden. Der Verkäufer hat sich nicht an seine ersten Vorgaben gehalten.«
    »Das ist weniger schön.«
    »Aber wir bleiben am Ball. Ich gehe einfach davon aus, dass dieser Hehler mehr weiß.«
    Ich wollte zahlen. Dagegen hatte Godwin etwas. Er winkte die Wirtin heran, legte zehn Euro auf den Tisch und verzichtete auf das wenige Wechselgeld. Paris ist eben ein teures Pflaster. Aber London nicht weniger, das ist auch klar.
    Godwin streifte seinen Mantel über und setzte die Baskenmütze auf. Den Schal band er außen vor dem Mantel locker fest.
    Ich nickte ihm zu. »Du siehst stark aus, mein Freund. Ehrlich. Wie jemand, der…«
    Er knuffte mich in die Seite. »Hör lieber auf, irgendwelche Vergleiche anzustellen. Ich bin eben ein schöner Mensch und damit basta.«
    »Klar, dir kann keiner widerstehen.«
    Lächelnd verließen wir das Bistro. Der Schauer aus Schneegeriesel hatte zwar noch nicht aufgehört, aber am Himmel sahen wir bereits einige blanke Flecken, die in einem hellen Blau schimmerten. Sicherlich würden sich auch bald ein paar winterliche Sonnenstrahlen blicken lassen.
    Von Frühling war allerdings nichts zu spüren. Da lag noch kein Hauch in der Luft. Aber man kann auch nicht alles haben…
    ***
    Dass die roten Haare auf dem Kopf gefärbt waren, war deutlich zu sehen, weil die Augenbrauen die ursprüngliche dunkle Farbe zeigten. Aber Lilian Dexter gefiel es, und deshalb ließ sie sich ihre Haare auch immer nachfärben.
    Auf zwei Schmuckstücke verzichtete die 30-Jährige ungern. Zum einen auf die metallblanken Ohrringe und zum anderen auf das Kreuz, das dicht über dem Ausschnitt des grauen Pullovers hing. Es war ein besonderes Kreuz. Es bestand aus dunklem Gestein, und an den Enden zeigte es Rundungen, die allerdings in der Mitte einen Einschnitt hatten, sodass daraus zwei halbrunde Hälften geworden waren. Kleine Steine bildeten auf dem Kreuz einen zusätzlichen Schmuck. In den Steinen verteilten sich die Farben grün und blau.
    Es waren keine wertvollen Edelsteine, sondern welche, die eigentlich für jeden Menschen erschwinglich waren. Man konnte sie in einer Bijouterie erwerben.
    Lilian liebte die Lederkleidung. Ebenso wie ihr Freund Orry, dem sie gegenübersaß.
    Orry trug keinen Kopfschmuck. Sein Schädel war kahl. Das Haar, dass dort fehlte, war nach unten gewandert und bildete dort einen recht lichten Bart, der auch als Halbmond über der Oberlippe wuchs und an den Seiten bis zu den Ohren reichte.
    Orry hatte eine kurze, aber kräftige Nase. Dazu dunkle Augen, die manchmal stechend blicken konnten. Um Orrys strammen Hals spannte sich ein Lederband, an dessen Unterseite sein Talisman befestigt war. Ein glatter Stein wurde von einem runden Metallring umgeben, und auf dem Stein war ein ebenfalls recht dunkler, aber grünlich schimmernder Totenschädel zu sehen.
    Beide – Lilian und Orry – gehörten zu den Lederfans, aber nicht, weil sie Lederfetischisten waren, sondern aus rein praktischen Gründen, denn ihr Fortbewegungsmittel war ein Motorrad. Eine schwere Yamaha, die auch jetzt zu sehen war, den sie brauchten nur durch das Fenster des Lokals auf die andere Seite zu schauen. Da stand die Maschine gesichert und aufgebockt vor einem Bauzaun.
    Sie selbst saßen in diesem kleinen, von einem Griechen geführten Restaurant und beobachteten weniger ihr Motorrad als vielmehr das Haus neben dem Bauzaun, dass sehr alt aussah und lang gezogene Fenster und einen Erker über der Haustür hatte.
    Beides war für sie ebenfalls nicht wichtig. Ihnen ging es um den alten Laden innerhalb des Hauses. Angeblich kaufte und verkaufte Jean Bruné dort seinen Antiquitäten, doch sein richtiges Geld machte er mit der Hehlerei.
    Ihm hatten sie einen Teil des Schmucks überlassen und waren verdammt sauer, weil sie noch nichts von ihm gehört hatten. Und genau da wollten sie nachhaken. Er hätte sich längst bei ihnen melden müssen, da gewisse Termine abgesprochen waren, aber diese Zeit hatte er verstreichen lassen, und jetzt gab es Putz.
    Sie ließen sich nicht auf den Ohren

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