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1351 - Templergold

1351 - Templergold

Titel: 1351 - Templergold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und schattenhaft. Möglicherweise war es auch nur der Schein seiner Fackel, der durch die Dunkelheit huschte, dabei einen Bogen beschrieb und schließlich den Kopf des Kapitäns traf.
    Das war schlimmer als der Griff der Männer. Navarro spürte die Hitze, und er spürte noch mehr. Seine Haare brannte oder schwelten. Wären die Haare nicht so feucht gewesen, hätten sie augenblicklich in Flammen gestanden. So aber schwelten sie nur, und dennoch merkte er einen Schmerz auf seinem Kopf.
    Die Beine wurden ihm nach hinten weggetreten. Für einen Moment schwebte er in der Luft, dann fiel er auf den Rücken, ohne den Erdboden zu erreichen, denn er wurde abgefangen.
    Jetzt hatten sie ihn!
    Er hing in ihrem Griff, ohne sich wehren zu können. Er lag auf dem Rücken, sah vor sich die tanzenden Flammen und entdeckte den Sprecher, der dicht vor ihm stehen blieb. Der Mann streckte die rechte Hand mit der Fackel aus, deren Feuer plötzlich dicht über dem Körper des Kapitäns tanzte, sodass Navarro Furcht bekam, schon jetzt verbrannt zu werden.
    Zu diesem Gefühl trug auch der Rauch bei, der die Fackeln umwehte und durch den Wind in sein Gesicht getrieben wurde. Er hustete. Die Augen begannen zu tränen, und deshalb sah er den Anführer mit der Fackel wie ein verschwommenes Gespenst. Von dem Gesicht war kaum etwas zu erkennen. Ein grauer Fleck unter einer dunklen Kapuze, mehr nicht.
    »In die Flammen!«
    Der Befehl war eindeutig. Sechs Männer gehorchten. Ihre Fackeln hatten sie zu Boden geworfen, wo sie nicht erloschen waren. Sie bildeten so etwas wie eine Markierung, bis dorthin, wo der Scheiterhaufen loderte, der seine äußere Form noch nicht verloren hatte und noch immer die Form eines Dreiecks aufwies.
    Der Scheiterhaufen war von Rauch umweht und die Flammen sackten nicht zusammen. Ständig schnappten sie nach neuer Nahrung. Ähnlich wie Mäuler, die nicht genug bekommen konnten.
    Navarro lag in den Griffen seiner Häscher. Er fühlte sich schon jetzt nicht mehr als normaler Mensch. In seinem Kopf rumorte es. Er bekam jedes unregelmäßige Auftreten seiner Feinde mit. Es hinterließ ein Dröhnen in seinem Kopf, vermischt mit den scharfen Stichen, die unterhalb des Schädels explodierten.
    Das Feuer rückte näher und damit auch die Hitze. Ein unsichtbarer Vorhang aus Glut erwischte ihn. Er strich so heiß über die Gesichtshaut hinweg, als wollte er sie von den Knochen lösen.
    Schon jetzt bekam er einen Eindruck von der Hölle, die auf ihn wartete.
    Noch tanzte das Gesicht des Anführers vor seinen Augen. Navarro glaubte sogar, in glühende Augen zu blicken, was wohl mehr eine Täuschung war. In den Momenten kurz vor dem Tod bildete man sich vielleicht einiges ein.
    Dann waren sie da!
    Er wurde in die Höhe geschleudert. Die sechs Männer hatten einen kurzen Anlauf genommen. Er merkte, wie ihn die Hände losließen und er auf die alles verzehrenden Flammen zuflog.
    Dann krachte sein Körper hinein!
    ***
    Es war ein Augenblick, den Navarro nie vergaß. Er hatte bisher gelebt, und er hatte innerhalb seines Lebens zahlreiche Höllen durchwandert. Er hatte Wind und Wetter getrotzt, sich den Stürmen und der rauen See entgegen gestemmt, und er hatte auch brennende Schiffe gesehen.
    Das alles war nichts gegen das, was er nun durchlitt. Die Glut war überall. Sie fraß sich blitzschnell weiter, doch er merkte, dass er kaum etwas davon spürte. Es war wie bei einem Menschen, der seinen Arm verlor und dabei in einen Schockzustand geriet, sodass er die eigentlichen Schmerzen erst gar nicht spürte. Bei Navarro kam noch hinzu, dass er es gedanklich auch nicht wahrhaben wollte, dass er sich in dieser Gluthölle befand.
    Durch den Aufprall war ein Teil des Holzes zerbrochen. Funken bildeten einen Wirbel, und kleine Holzstücke flogen durch die Luft.
    Über ihm brach alles zusammen. Sein Körper lag auf dem Boden wie in einem Glutofen, und dann endlich war der Zeitpunkt gekommen, als ihn die Schmerzen so richtig ereilten.
    Er schrie!
    Oder war es ein anderer Mensch, der diese Schreie ausgestoßen hatte? In Momenten wie diesen wusste er nichts mehr, weil die Schmerzen einfach überall waren. Sie hatten ihm den Verstand geraubt, und trotzdem tat er etwas, was er nicht begriff.
    Er wuchtete seinen Körper in die Höhe!
    Wenn bei einer Leiche die letzte Luft entweicht, konnte dieses Phänomen auch geschehen, dann richtete sich der tote Körper noch einmal auf. Hier war es ebenso. Der Kapitän sprang in die Höhe. Er war nur nicht tot, er

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