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1351 - Templergold

1351 - Templergold

Titel: 1351 - Templergold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rieb er seine Finger gegeneinander und flüsterte: »Kennst du die Geste?«
    »Sicher.«
    »Dann weißt du auch, was wir wollen.«
    Bruné runzelte die Stirn. »Ja, das weiß ich. Nur hättet ihr zuvor lieber anrufen sollen. Man kann sich manche Reise auch sparen.«
    »Genauer.«
    »Ich habe noch keine guten Nachrichten für euch.«
    »Ah, so ist das!« Orry zog einen Schmollmund. Er gab sich harmlos, und genau das war er nicht. Bevor sich Bruné versah, schlug ein Brett gegen seine Brust. So jedenfalls kam es ihm vor. Dabei war es nur die flache Hand, die ihn erwischt hatte.
    Er kippte nach hinten. Genau dort stand sein Schreibtisch, über den er rücklings fiel. Er landete auch auf dem Buch und dachte daran, dass das nicht gut war für das kostbare Werk.
    Sofort wollte er wieder hoch kommen, aber Orrys Hand war abermals schneller. Diesmal glich die Pranke einem Felsbrocken, der sich auf Brunés Brust legte.
    »Auch wenn es unbequem ist, mein Freund, du wirst im Liegen reden können und müssen. Wir lassen uns von dir nicht mehr verarschen!«
    Der Hehler atmete scharf ein und aus. »Okay«, flüsterte er und schaut dabei in die Höhe und in das bärtige Gesicht des Mannes, das über ihm schwebte »Was wollt ihr?«
    »Geld!«
    »Ich habe keines hier. Nur sehr wenig, das könnt ihr euch doch denken, verdammt.«
    »Klar, wir wollen dich auch nicht berauben. Wir wollen nur, was uns zusteht. Mehr nicht.«
    »Tut mir Leid, aber…«
    Orry schlug ihm zweimal ins Gesicht. Die Wangen des Hehlers röteten sich. Er saugte scharf die Luft an und sprach nur mit Mühe.
    »Verdammt, ich habe den Schmuck noch nicht verkauft. Es ist schwer, ihn loszuwerden. Das müsst ihr wissen.«
    »Ach ja. Müssen wir das?«
    »Genau.«
    »Wo ist er?«
    Auf diese Frage hatte Bruné gewartet. Er sah, dass Orry zurücktrat, und stemmte sich wieder hoch. »Ich habe ihn nicht. Ich habe ihn zur Prüfung weitergegeben.«
    Orry schaute ihn nur an. Seine Freundin sagte nichts. Lilian wartete im Hintergrund. Sie schaute mal in Richtung Tür und dann wieder auf die beiden Männer. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu schließen, schien ihr die Befragung unangenehm zu sein.
    »Du hast ihn aus der Hand gegeben?«
    »Klar, dass musste ich.«
    Orrys Augen wurden schmal. »Aber ich habe dir doch gesagt, dass er verdammt wertvoll ist.«
    »Richtig. Das ist auch alles klar. Nur musste ich mich selbst davon überzeugen. Das ist in diesem Geschäft so. Ich kann nicht die Katze im Sack kaufen. Ich verstehe viel von alten Büchern, aber weniger von Schmuck. Ich wollte erst sicher sein.« Trotz seiner bedrohlichen Lage kam ihm die Lüge glatt über die Lippen. Bruné war einfach ein Profi, den so leicht nichts erschüttern konnte.
    »Und das sollen wir glauben?«
    »Es ist die Wahrheit.«
    Orry wurde sehr ruhig. Er drehte den Kopf und schaute seine Freundin an. »Glaubst du ihm?«
    »Keine Ahnung.«
    Diese Antwort hatte Orry nun genau nicht hören wollen. »Was sagt dein verdammtes Gefühl?«
    »Erst mal nichts.«
    Der Mann mit der Glatze spie zu Boden. »Ich kenne diese Typen wie Bruné. Sie sind alle gleich. Sie wollen ihre Kunden übers Ohr hauen. Sie wollen nur für sich selbst kassieren. Er weiß, dass der Schmuck kostbar ist. Dazu muss er keinen Experten heranziehen. Weißt du, was ich glaube, Lilian? Er will uns reinlegen!«
    »Nein!«, sagte Bruné schnell.
    »Dann beweise uns das Gegenteil.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich den Schmuck nicht habe. Ich habe ihn zur Prüfung gegeben. Das ist alles.«
    »Und wann soll die beendet sein?«
    Bruné wusste, dass er jetzt aufpassen musste. »Ich kann es euch nicht sagen. Man wird mich anrufen. Ich denke, dass es in zwei, spätestens drei Tagen so weit sein wird.« Er bekam wieder Oberwasser.
    »Ihr habt mir ja davon berichtet, dass es nicht alles war, was ihr gebracht habt. Es gibt noch mehr Schmuck. Und deshalb mache ich euch einen Vorschlag. Holt ihn her, und wenn ihr dann wiederkommt, werde ich wahrscheinlich besser Bescheid wissen.«
    Orry schwieg. Sein Gesicht nahm einen erstaunten Ausdruck an.
    Er lächelte dann und drehte sich wieder um zu seiner Begleiterin.
    »Hast du das gehört, Lilly?«
    »Habe ich.«
    »Was soll man dazu sagen?« Orry schüttelte sich. »Diese Hehler sind doch alles Schleimer. Sie versuchen es immer und immer wieder. Fette und aalglatte Kröten. Sie denken, dass sie allen möglichen Leuten überlegen sind, aber das ist ein Irrtum. Das sind sie nicht. Nicht bei uns. Ich

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