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1351 - Templergold

1351 - Templergold

Titel: 1351 - Templergold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Straße kaum Betrieb herrschte und sie Acht gegeben hatten, als sie den Laden betreten hatten, so konnten sie sich nicht hundertprozentig sicher fühlen.
    »Lass uns verschwinden, Orry!«, drängte Lilian.
    Er nickte. »Ja, es ist gut. Du hast Recht. Wir hauen ab, und das sofort.«
    Sein Plan war schief gegangen. Hinzu kam noch ein toter Mensch.
    Das hatte er nicht gewollt. Da waren verschiedenste Dinge zusammengekommen, die nicht zusammen passten.
    Lilian war schon an der Tür. Als sie aufschloss, sah sie, dass ihre Hände zittern.
    Endlich war die Tür offen. Lilian taumelte fast nach draußen. Sofort blickte sie sich um.
    Zum Glück befand sich niemand in der Nähe. Das Motorrad stand auch noch an der gleichen Stelle.
    Dann verließ Orry den Laden. Er ging geduckt und mit kleinen, schnellen Schritten. Lilians Helm, den sie vergessen hatte, trug er ebenfalls unter dem Arm.
    »Los jetzt!«
    Sie beeilten sich. Als sie den Motor starteten, röhrte es in ihrer Umgebung auf, als hätte irgendein Monster aufgeschrien…
    ***
    Es gab dieses Schmuckstück, doch keiner von uns wusste, wo es sich befand. Der Verkäufer hatte es wieder abgeholt, und ich fragte mich, aus welchem Grund hatte er das getan? Hatte er kalte Füße bekommen? War ihm im letzten Augenblick eingefallen, wie heiß dieses alte Stück war?
    Das konnte alles hinkommen. Jedenfalls hätten wir es beide gern gehabt. Zudem schien es nicht das einzige Teil zu sein, dass sich im Besitz einer bestimmten Person befand.
    Wir gingen unserem Ziel entgegen und spürten den scharfen Wind in unseren Gesichtern. Der Kragen meiner Lederjacke stand hoch. Ich hatte sie nicht geschlossen, so spürte ich den Wind an meinem Pullover, dessen Wolle ihn einigermaßen abhielt.
    Godwin ging neben mir her. Sein Gesicht war nachdenklich. Er räusperte sich einige Male, und ich sah auch, dass er seine Blicke wandern ließ.
    »Der Hehler ist unsere einzige Spur, John.«
    »Klar.«
    »Ich kenne ihn nicht«, sagte Godwin, »aber der Juwelier hat ihn mir beschrieben. Wenn wir diesen Bruné sehen, werde ich wissen, ob er es war, der den Schmuck bei ihm abgegeben hat.«
    »Klingt logisch.«
    »Aber überzeugt bist du nicht?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Ich schaute noch ein letztes Mal auf das graue Band der Seine, bevor wir in eine Gasse einbogen und der Fluss sich aus unserem Sichtfeld zurückzog.
    »Überleg mal, wo wir sind, Godwin. In dieser Stadt gibt es zahlreiche Händler und Hehler. Hier kann man alles loswerden. Warum fährt dieser Mensch erst nach Alet-les-Bains, um dort den Schmuck zu verhökern? Das ist mein Problem.«
    »Gut gedacht.«
    »Auch falsch?«
    Godwin lachte. »Bestimmt nicht. Darüber habe ich mir auch Gedanken gemacht. Es gibt nur eine Lösung, denke ich. Dieser Mann gehört zu den Wissenden. Er hat den Schmuck erkannt, und er wusste, wo sich heute noch Templer aufhalten. Er kannte die Stellen, die alten Hochburgen und hat sich danach gerichtet. Nur da konnte man den Wert dieses Schmuckstücks abschätzen. Womit er auch Recht hatte. Schließlich ist ihnen der Fall zu heiß geworden, und so hat er die Kette wieder mitgenommen und das Weite gesucht. Das ist meine Version.«
    »Die durchaus stimmen könnte.«
    »Ich hoffe es sogar.«
    »Dann lass uns mal schauen.«
    Lang war die Gasse nicht. Und es waren kaum Menschen zu sehen, bis auf zwei, die weiter von uns entfernt auf ein Motorrad stiegen und sehr schnell starteten, als befänden sie sich auf der Flucht. Beim Anfahren stieg der Feuerstuhl sogar mit dem Vorderrad in die Höhe. Das Röhren des Motors malträtierte unsere Ohren.
    »Die hatten es aber eilig«, meinte der Templer.
    »Grundlos?«
    »Bestimmt nicht.«
    Um den Laden des Hehlers zu erreichen, mussten wir auf die andere Seite der Gasse. Der Gehsteig dort war ebenso schmal wie der, den wir genommen hatten.
    Wie gingen noch ein paar Schritte weiter, und Godwin nickte zufrieden, als er stehen blieb.
    »Hier ist es.«
    Ein altes Haus, ein alter Laden. Es hing weder an der Tür noch im Schaufenster ein Schild, dass das Geschäft geschlossen war, und so drückte Godwin die Klinke nach unten.
    Es war offen.
    »Sehr gut«, murmelte er und lächelte mir zu.
    Ich ließ ihn vorgehen, und so betraten wir einen typischen Trödler- oder Antiquitätenladen, in denen sich einiges an Ware angesammelt hatte. Allerdings weniger Trödel. Das Geschäft war auch nicht so voll gestellt. Ich schloss die Tür hinter mir, und das Summen verstummte.
    Jetzt hätte man uns

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