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1351 - Templergold

1351 - Templergold

Titel: 1351 - Templergold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder Besucher, denen er dann Krempel für viel Geld andrehen konnte. Die Leute waren oft so verrückt. Die glaubten alles, was man ihnen erzählte.
    Das Buch war gut erhalten. Jede Seite schaute er sich sorgfältig im Licht seiner Halogenlampe an. Wenn ihn nicht alles täuschte, brauchte er es nicht mal aufarbeiten zu lassen, was ihn noch Kosten sparte.
    Durch eine Lupe schaute er sich die einzelnen Seiten an. Es war etwas ärgerlich, dass manche von ihnen zusammen klebten. Wenn er das sah, nahm er ein Messer mit sehr dünner Klinge zur Hand und löste die Papiere behutsam voneinander.
    Eigentlich hätte es in seinem Laden riechen müssen. Dass dies nicht der Fall war, lag an einem bestimmten Spray, mit dem er den Geruch der Luft veränderte.
    Das Summen an der Tür störte ihn, und aus seinem Mund drang ein leises Seufzen. Er wusste genau, was es bedeutete.
    Bruné ließ das Buch auf dem Tisch liegen und schob seinen Stuhl zurück. Dann stand er auf. Seine Stirn unter dem grauen kurz geschnittenen Haar zeigte eine tiefe Falte, denn er war über die Störung alles andere als erfreut.
    Er ging in den vorderen Teil des Geschäfts und musste einen Gang passieren, der von zwei Regalwänden gebildet wurde. Auf den Brettern standen einige Spielzeuge aus Blech, die schon über 50 Jahre alt waren.
    Das Summen verstummte.
    Die Tür war zugefallen.
    Und die beiden Besucher standen im Geschäft. Sie hielten sich nahe der Tür auf, und der Hehler, der aus dem Dämmerschein kam, wurde von ihnen noch nicht gesehen.
    Aber er sah sie.
    Zwei Personen, die er kannte, und deren Ankunft er nicht eben freudig begrüßte. Ins Schwitzen geriet er nicht, denn er war schon mit anderen Leuten fertig geworden, aber er war auch nicht besonders erfreut über ihr Erscheinen. Seine Hand verschwand in der rechten Jackentasche des weit geschnittenen Jacketts. Dort versteckte er eine kleine Gaspistole, die er zur Not einsetzen würde.
    Mann und Frau.
    Zwei Rockertypen. Oder Menschen, die diese Kleidung tragen mussten, wenn sie auf einem Motorrad fuhren. Die Helme hatten sie abgelegt. Lilians Haar leuchtete feuerrot, während die Glatze ihres Freundes leicht schimmerte.
    Die Besucher hatten den Hehler noch nicht gesehen. Er trat langsam aus dem Halbdunkel hervor und räusperte sich.
    Die beiden drehten sich um.
    »Welch eine Überraschung«, sagte Bruné und lächelte. So wie er da stand, sah er aus wie ein netter älterer Herr, dem es Spaß machte, Menschen zu sehen.
    »Ach, du bist ja doch da!«, sagte Orry.
    »Sicher, wo hätte ich sonst sein sollen?«
    »Und es geht dir gut?«
    »Ich kann nicht klagen.«
    Die beiden schauten sich an. Dem Hehler gefiel ihr Gehabe nicht.
    Es kam ihm aufgesetzt vor. Wenn er es richtig einschätzte, schienen sie ihn sogar zu belauern.
    »Das hört sich gut an!« Orry grinste. »Wenn du nicht klagen kann ist, können wir es auch nicht.« Er lachte hämisch. »Das hoffen wir zumindest. Und damit wir unter uns bleiben, haben wir die Tür von innen abgeschlossen. War praktisch, denn der Schlüssel steckte.«
    »Was wollt ihr?«
    »Antworten.«
    »Auf die Fragen?«
    »Worauf sonst?« Orry ging auf den Hehler zu. »Aber die Fragen stellen wir am besten hinten. Da sind wir ungestörter. Und wir mögen es nicht, wenn man uns…«
    »Wie ihr wollt.« Bruné blieb gelassen. Es wäre ein Fehler gewesen, wenn er jetzt Furcht gezeigt hätte. Das wäre niemals gut gegangen.
    Er musste sich zusammenreißen und durfte auf keinen Fall Schwäche zeigen. Den Grund ihres Kommens kannte er.
    Er drehte ihnen den Rücken zu und ging in den hinteren Teil des Raumes. Nicht mal ein Kribbeln verspürte er. Die Besucher waren bestimmt nicht gekommen, um ihn zu killen.
    Lilian und Orry interessierten sich nicht für die ausgestellten Gegenstände. Sie wollten Antworten haben. Wenn sie diese nicht bekamen, würde es dem Hehler schlecht ergehen. In seinem Geschäft war das so. Damit musste er immer rechnen.
    Als er seinen Schreibtisch erreichte, blieb er stehen. Das Buch wurde auch weiterhin vom hellen Licht der Lampe angestrahlt. Der Hehler wollte sich setzen, aber Orry hatte etwas dagegen.
    »Bleib stehen!«
    »Warum?«
    »Da redet es sich besser. Außerdem sind wir nicht zu einer gemütlichen Plauderstunde hier.«
    »Schade. Ich könnte einen Espresso anbieten.«
    Orry lachte. Er hatte sich dicht vor dem Mann aufgebaut. Im Vergleich zu seinem mächtigen Körper wirkte der Hehler schmächtig.
    Der Besucher schaute ihn aus kalten Augen an. Dabei

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