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1351 - Templergold

1351 - Templergold

Titel: 1351 - Templergold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lasse mich nicht verarschen.«
    Seine Stimme war immer mehr vom Klang her abgesackt, und die Augen bekamen einen starren Blick.
    Urplötzlich schlug er zu.
    Wieder erwischte er den Hehler hart. Sein Kopf flog zur Seite. Der harte Handrücken hatte seine empfindliche Nase getroffen, aus der plötzlich Blut schoss. Es sickerte über das Kinn, und mit einer Reflexbewegung fasste der Hehler gegen sein Gesicht. Er erwischte seine Nase, fuhr darüber hinweg, schrie auf und verschmierte das Blut.
    Schmerzen schienen sein Gesicht spalten zu wollen. Trotzdem hatte er nicht vergessen, was er in der Tasche trug. Die Hand rutschte hinein, und Orry kannte diese Bewegung.
    Er hatte sich lange genug in der Szene aufgehalten, um zu wissen, was er tun musste.
    Die Hand war noch nicht aus der Tasche hervorgezogen worden, als Orry zuschlug. Diesmal nahm er die Faust. Wieder zielte die Pranke auf das Gesicht des Hehlers, und es wurde ein Volltreffer.
    Der Hehler flog zurück. Er drehte sich dabei um die eigene Achse.
    Durch den Druck schoss erneut Blut aus seiner Nase, und dann brach er in der Bewegung zusammen.
    Schwer fiel er auf den Rücken. Beide Besucher hörten noch einen besonderen Laut. Es war ein Klatschen, als hätte jemand mit der Faust in Teig geschlagen.
    Der Hehler zuckte noch mal und blieb liegen, ohne sich zu rühren.
    Orry strich über seine Faust, während er sich seiner Freundin zudrehte, die ihn aus großen Augen anschaute und das Grinsen sah.
    »Das ist es gewesen.«
    »Nein, Orry.«
    »Wieso, was hast du?«
    Lilian Dexter zitterte. Sie blickte an dem massigen Körper vorbei auf die Gestalt des Hehlers. »Das hättest du nicht tun sollen, Orry. Nein, auf keinen. Fall.«
    »Was willst du? Er wollte uns reinlegen. Der hat gedacht, dass er es mit uns beiden Idioten schon schaffen kann. Aber das geht nicht, verflucht!«
    »Wieso nicht? Es hätte auch andere Methoden gegeben. Wir hätten den Laden durchsuchen können. Ab er jetzt…«, sie brach ab.
    »Was ist jetzt?«
    »Sieh hin, Orry! Los, sieh hin!«
    Orry wurde misstrauisch. Er kannte Lilian. Wenn sie so reagierte, hatte sie Probleme.
    Er drehte sich um.
    »Der liegt da wie tot!«, flüsterte Lilian. »Verdammt, das ist so.«
    Orry sagte nichts. Er schaut auf die Gestalt, die sich tatsächlich nicht rührte. In seinem Hals spürte er plötzlich ein Kratzen, und er merkte, dass die Innenflächen seiner Hände schweißnass geworden waren. Noch hatte er nicht den Beweis bekommen. Um alles genau erkennen zu können, musste er näher heran. Im Hals spürte er ein Ziehen, und sein Herz klopfte schneller. Er drehte den Strahl der Halogenleuchte so, dass das grellweiße Licht auf den liegenden Mann fiel.
    Er bewegte sich nicht mehr. Er lag in seiner Starre eingepackt. Offene Augen, die gegen die Decke starrten. Sie waren so glanzlos und ohne Leben. Das graue Haar schien am Hinterkopf gefärbt zu sein, denn dort schimmert es rot.
    Ein anderes Rot als bei Lilians Frisur. So rot wie Blut…
    Orry beugte sich vor. Er war den einen Schritt gegangen und ging auch den nächsten. Dann schaute er nach unten.
    Ja, verdammt, ja! »Siehst du es, Orry?«
    »Halt dein Maul!«
    Er war sauer. Mit Toten hatte er in seinem Leben noch nicht viel zu tun gehabt. Jetzt aber sah er mit sicherem Blick, dass der Hehler nicht mehr lebte. Er hatte den Aufschlag nicht überstanden, und noch immer rann Blut aus dem Kopf.
    »Weißt du Bescheid?«
    Orry richtete sich auf. Seine Sicherheit war wie weggeblasen. Er hob die Schultern an. Der Blick sprach Bände. Er brauchte nichts zu sagen, tat es trotzdem.
    »Du hattest Recht, Lilian…«
    Sie nickte, und ihre Körperhaltung sah verkrampft aus. »Was machen wir jetzt?«, fragte sie mit ihrer dünnen Stimme.
    Orry war ratlos. Er starrte auf den Hehler und fuhr dabei mit einer Hand über seinen Kahlkopf.
    »Sag was!«
    »Verdammt, ich weiß nicht…«, er schluckte. »Da gibt es doch den Schmuck, Lilian.«
    »Vergiss ihn!«
    Im normalen Fall hätte Orry seine Freundin angeschrien. Hier tat er es nicht. Er holte nur tief Luft und stöhnte dabei leise auf.
    »Wir müssen abhauen!«
    Orry trat mit dem linken Fuß auf. »Aber der Schmuck ist…«
    »Vergiss ihn! Es gibt noch mehr davon. Das weißt du genau. Deshalb denke nicht mal daran.«
    Orry schluckte. Wenn er richtig darüber nachdachte, hatte Lilian schon Recht. Wenn sie sich hier zu lange aufhielten, konnte es schon zu einem Risiko werden. Zu zweit mit einer Leiche. Das konnte nicht gut gehen. Auch wenn in

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