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1352 - Die schwarzen Schiffe

Titel: 1352 - Die schwarzen Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Translator noch unzureichend programmiert gewesen war.
    Narktor schaute den Hauri zufrieden an. „Also gut, die Fragestunde geht weiter. Weshalb habt ihr unsere Station vernichtet? Und was beabsichtigt ihr mit der Demontage des Hypertrop-Zapfers?"
    Der Translator signalisierte eine Übersetzungsschwierigkeit. „Vermutlich kommt er mit dem Begriff >Hypertrop< nicht klar."
    Aber der Hauri schien trotzdem verstanden zu haben. „Dies berührt Geheimnisse meines Volkes, die ich unter keinen Umständen preisgebe."
    „Du bist in unserer Gewalt, Hauri. Sobald unsere Schiffe da sind, kannst du dich wohl nicht mehr dagegen wehren." Narktor bot mit einer versöhnlichen Geste etwas Wasser an, hatte allerdings keinen Erfolg damit. Der Hauri verschloß nur den Mund und starrte die beiden Menschen aus kleinen Augen an. „Willst du es dir nicht überlegen? Weshalb der Widerstand, wenn wir doch alles erfahren?"
    „Ich kann mich nicht bewegen. Meine Körperflüssigkeiten zirkulieren nicht. Im gefesselten Zustand muß ich bald sterben. Deshalb werdet ihr nichts erfahren - nicht einmal, falls die haurischen Schiffe diesen Planeten unbeschädigt zurücklassen. Wahrscheinlicher ist, daß sie eine Planetenbombe installieren und uns alle töten."
    Nerva-Than lief ein kalter Schauer über den Rücken. Mit dieser Möglichkeit hatte noch niemand gerechnet, doch die tiefe, sonore Stimme, womit der Hauri seine Vermutung kundtat, schien nichtsdestotrotz vollkommen frei von Furcht. „Wenn wir ohnehin sterben müssen, kannst du uns auch erzählen, was wir wissen wollen", argumentierte Narktor. Offenbar hatte die Ankündigung des Hauri keinerlei Eindruck auf ihn gemacht. „Zunächst löst meine Fesseln."
    Der Mann schaute sie fragend an. Mit einem Griff desaktivierte Narktor den Translator, so daß der Hauri nicht mithören konnte. „Was meinst du, Nerva-Than? Sollen wir es riskieren?"
    „Ich weiß nicht recht... Fliehen kann er von hier oben wohl kaum. Der Baum ist ziemlich hoch, und die Kekkerek sind ihm meilenweit überlegen, was das Klettern angeht. Er könnte uns höchstens angreifen."
    „Ach was", tat Narktor ihre Bedenken ab, „hast du vergessen, daß wir unsere SERUNS tragen? Das möchte ich sehen, wie ein Unbewaffneter einen SERUN-Träger überwältigt! Außerdem haben deine Kekkerek ihn bis hierher transportiert, und er hat sich nicht befreien können."
    „Na gut. Dann wagen wir es also."
    Narktor schaltete den Translator wieder ein. „Wir werden deine Fesseln lösen, Hauri", erklärte er. „Aber denke daran, daß du uns nicht entkommen kannst. Unser Entgegenkommen solltest du belohnen, indem du sagst, was wir wissen wollen, klar?"
    „Ich will euch nicht entkommen. Löst meine Fesseln."
    Nerva-Than gab einem der Kekkerek, die noch im Baumhaus hockten einen kurzen Wink. In der obertonreichen Sprache der kleinen Ureinwohner Finisterres fügte sie hinzu: „Nimm unserem Gefangenen die Stricke ab. Und dann achtet ihr alle mit darauf, daß er nicht entfliehen kann."
    Sekunden später war der Hauri frei. Er reckte systematisch jeden Muskel, wobei seine Fremdartigkeit Nerva-Than erst richtig bewußt wurde, und vollführte mit allen vier Gliedmaßen zuckende Bewegungen.
    Vielleicht brachte er auf diese Weise seinen Kreislauf in Schwung. „Das reicht", versetzte Narktor ungeduldig. „Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit. Jetzt die Informationen."
    „Ein paar Sekunden noch ... einen Augenblick ... jetzt!"
    Bevor einer von ihnen reagieren konnte, explodierte der Hauri förmlich. Er versetzte Nerva-Than einen Stoß, der noch durch das Anzugmaterial spürbar schmerzte, und schleuderte gleichzeitig den rotbärtigen Springer beiseite. Die Kekkerek waren im selben Moment über ihm. Drei oder vier von ihnen flogen vehement beiseite, aber der Rest bildete mit dem Hauri ein wirres Knäuel, das sich allmählich auf den Hauptausstieg hin in Bewegung setzte. „Zur Seite!" schrie Narktor. Der Mann hatte seinen Paralysator gezogen. „Zur Seite, damit ich schießen kann!"
    Die Kekkerek verstanden nicht. Mit dem Hauri in engem Handgemenge verschlungen, bewegten sie sich noch immer auf die Ausstiegsluke zu. Einer nach dem anderen wurden sie beiseite geschleudert. Nerva-Than wollte eingreifen, doch sie hockte wie gelähmt am Boden und konnte nur zusehen, was geschah.
    Narktor löste seine Waffe aus.
    Die restlichen Kekkerek fielen zuckend von ihrem Gegner ab. Nur der Hauri bewegte sich noch - er kroch vorwärts, als habe trotz des

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