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1352 - Die schwarzen Schiffe

Titel: 1352 - Die schwarzen Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Paralysatorfeuers sein Nervensystem die Kontrolle über den Organismus behalten.
    Nun erst begriff Nerva-Than. Der andere wollte tatsächlich nicht entkommen. Dies war offenbar kein gangbarer Ausweg. Hatte er nicht selbst behauptet, kein anderer Hauri würde seinen beschmutzten Namen jemals ohne Widerwillen nennen? Aber alle Einsicht kam zu spät. Der Fremde erhielt einen weiteren Paralysatortreffer, der ihn paradoxerweise seinem Ziel, dem Aufstieg, näher brachte. „Halt ihn auf!" schrie Narktor ihr zu. Er selbst stand nicht nahe genug, um noch eingreifen zu können.
    Nerva-Than überwand endlich ihre Starre, sie sprang mit einem Satz zum Ausstieg hin und versuchte, den Hauri bei den Fußgelenken zu packen. Aber vergeblich: Einen Sekundenbruchteil früher schlüpfte der Fremde hinaus. Ohne Halt zu suchen, stürzte er auf die nächste Astgabel, entglitt mit einem reißenden Geräusch ihrem Fang und entschwand Nerva-Thans Blicken. Sie hörte noch ein paar splitternde Äste weiter unten, dann war Stille. „Er hat sich umgebracht", murmelte sie. „Das einzige, womit wir nicht gerechnet haben ..."
    „Teufel auch!" keuchte Narktor. In seinem Gesicht spiegelte sich Betroffenheit wider. „Wie konnte er das schaffen? Ich habe ihn mindestens zweimal erwischt!"
    Nerva-Than fühlte sich plötzlich furchtbar müde. Trotzdem sagte sie: „Treffen wir unsere Vorbereitungen.
    Jetzt ist wohl eines der Hauri-Schiffe dran oder meinetwegen auch alle drei."
    „Unsere Vorbereitungen?" wiederholte Narktor. „Willst du denn mitkommen?"
    Die Frau lächelte schwach. „Dachtest du, ich lasse dich und Wido mit solchen Verrückten allein?"
     
    7. Bei den Hauri
     
    „Das wurde auch Zeit!" rief Wido Helfrich gedämpft, als sie mit einer kleinen Horde Kekkerek am Waldrand eintrafen.
    Narktor sah mit einem Blick, daß die Hauri ihre Demontagearbeiten fast beendet hatten. Allein das Fundament des Hypertrop-Zapfers lag noch säuberlich zertrennt und fertig zum Abtransport vor einem der schwarzen Schiffe. Daneben standen fremdartige Aggregateblöcke. „Keine Panik", versetzte er, „wir sind ja noch rechtzeitig. Außerdem hättest du ruhig mal über Richtfunk Laut geben können."
    „Das hätte ich auch bald getan, und zwar trotz der Ortungsgefahr, so gering sie auch sein mag. Du weißt doch: Überflüssige Risiken können einem das Genick brechen."
    Narktor verdrehte bloß die Augen. „Na egal... Am besten, wir warten noch den Anbruch der Nacht ab, eine oder maximal eineinhalb Stunden. Und dann schleichen wir uns hinein. Oberstes Ziel ist nicht Informationsbeschaffung, sondern Informationsvernichtung, klar?"
    Wido Helfrich und Nerva-Than schauten nur verständnislos drein. „Eine ganz logische Sache", fuhr Narktor fort. „Was glaubt ihr, weshalb wir vom Außenposten die Mikrobomben mitgenommen haben?"
    „Die Schiffe dürfen wir damit jedenfalls nicht in die Luft jagen", meinte Wido. „Natürlich nicht; wir sind ja keine Mörder. Aber wir können immerhin dafür sorgen, daß der zerlegte Hypertrop vernichtet wird. Diese Hauri dürfen das Gerät nicht an seinen Bestimmungsort bringen.
    Vielleicht legen wir ihnen auch noch das eine oder andere Ei in die Triebwerke. Dann sitzen sie auf Finisterre fest, und irgendwann müssen ja auch unsere Freunde von der PIG eintreffen."
    „Ich habe einen Zusatzvorschlag." Beide Männer drehten sich um und schauten die stämmige Springerin an. „Mein kleiner Freund hier, Kaekkata, hat ein Ablenkungsmanöver vorbereitet." Dabei deutete sie stolz auf den sechzig Zentimeter großen, rußverschmierten Kekkerek an ihrer Seite. „Jetzt kann ich es euch sagen: Zusammen mit seiner Sippe hat er sechs lange Tunnel gegraben. Die Tunnel münden direkt unter den Geräteblöcken, die die Hauri ausgeschleust haben, worum es sich auch immer handeln mag. Sobald die Verstrebungen mittels langer Seile gelöst werden, stürzt alles in sich zusammen. Je zwei dieser Aggregateblöcke werden aneinanderstoßen. Wenn wir Glück haben, gibt das ein paar hübsche Explosionen ..."
    „... und die Hauri schicken in heller Aufregung Bergungstrupps hinaus!" vollendete Wido Helfrich. „Das ist gut ich hätte mir nichts Besseres ausdenken können."
    Narktor rümpfte mißmutig die Nase. Für seinen Geschmack gab es zu viele Unwägbarkeiten in ihrer Planung, doch er wußte, daß eine gangbare Alternative nicht existierte. Nicht nach den vielen Toten, die dem Angriff der Hauri zum Opfer gefallen waren. Was immer diese Fremden mit dem

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