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1352 - Die schwarzen Schiffe

Titel: 1352 - Die schwarzen Schiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hypertrop zu tun beabsichtigten, es würde der PIG kaum Nutzen bringen. „Ist es bald soweit?"
    „Meinetwegen können wir anfangen", gab Narktor zurück. Es dunkelte bereits, und über den Horizont warfen letzte Sonnenstrahlen Reflexe auf die künstliche Lichtung. „Die Zeit ist genau richtig."
    Nerva-Than gab ein kurzes Zeichen an ihren Schützling Kaekkata. Inzwischen hatte Narktors Translator einen Großteil der scheinbar primitiven, in Wahrheit aber erstaunlich komplexen Sprache geknackt. „Nun zeige, was ihr geschafft habt", vernahm er deshalb. Der Kekkerek zog ein paar seiner Artgenossen mit sich und verschwand in der rußgeschwärzten, verbrannten Zone, welche die Hauri-Schiffe produziert hatten. Erst jetzt fielen ein paar ausgedehnte Erdreichhaufen in Narktors Auge - offenbar handelte es sich dabei um den Tunnelaushub. „Ein paar Sekunden noch ...", murmelte Nerva-Than. Narktor hörte ihre Stimme trotzdem, und er schaute kurz hinüber in das rundliche, für seine Begriffe nicht einmal unattraktive Gesicht. Würde er je erfahren, was die Frau tatsächlich in ihr selbstgewähltes Exil auf Finisterre getrieben hatte?
    In jeder Tunnelmündung tauchte ein Kekkerek auf. Nerva-Than gab unverzüglich Handzeichen, woraufhin die Affenartigen heftig an dünnen Seilen rissen. Narktor konnte nur hoffen, daß niemand an Bord der schwarzen Schiffe die Szene beobachtete. „Sie stürzen!" rief Wido Helfrich. „Sie stürzen wirklich ..."
    Nun sah Narktor es ebenfalls. Sechs Aggregateblöcke sanken fast wie in Zeitlupe abwärts und neigten sich dabei einander zu. Aus der sanften Bewegung wurde ein rascher Sturz. Je drei der Geräte prallten mit heftig schepperndem Getöse gegeneinander. Beulen entstanden - und kurz darauf zerriß eine Explosion das größte Aggregat, das den Hauri-Schiffen am nächsten stand. „Es hat geklappt!" jubelte Nerva-Than. „Mein Vertrauen in Kaekkata war richtig!"
    „Schau lieber mal, was dort hinten passiert."
    Narktor deutete mit ausgestrecktem Arm auf die schwarzen Schiffe. In mehreren Schleusenöffnungen war ein heilloses Durcheinander entstanden. Schwebeplattformen sanken nieder, bemannt mit jeweils zehn khakibeige gekleideten Hauri, und mit ihnen kamen primitive Lastroboter, vielleicht eigens konstruiert für derlei Zwecke. „Los jetzt", meinte Narktor. Inzwischen war Dunkelheit über diesen Teil des Planeten hereingebrochen, und jede Zeitverzögerung verschlechterte ihre Aussicht, unbemerkt an Bord der drei Schiffe zu gelangen.
    Es war ja nicht damit getan, im ersten Raumer zu verschwinden - sie mußten in jedes der Schiffe eindringen und nahe der Lagerräume ihre Mikrobomben legen. „Deflektoren an", kommandierte er. „Nerva-Than: Du solltest deine Kekkerek von hier verschwinden lassen. Kein Mensch weiß, was bei unserer Aktion herauskommt. Am besten, sie evakuieren die ganze Gegend. Und nun aber los... Hoffen wir, daß die Bergungskommandos genügend Streustrahlung produzieren. Wie ich die Hauri einschätze, laufen ihre Orter nämlich auf Volltouren."
    „Was soll's?" sagte Wido Helfrich in einer Aufwallung von Heldenmut. „Wäre doch gelacht, wenn sich das Schicksal nicht in die Suppe spucken läßt!"
    Narktor lachte und tat gleichzeitig den ersten Schritt auf die abgebrannte Lichtung hinaus. Durch eine spezielle Vorrichtung, die der terranischen Technik entstammte, konnte er trotz Deflektorschirm den Aufenthalt seiner Gefährten ausmachen. Für die Hauri allerdings waren sie alle drei unsichtbar falls nicht zufällig ein Ortungsgerät sie erfaßte.
    Sie drangen unbehelligt bis zum ehemaligen Standort des PIG-Stützpunkts vor. „Nehmen wir zunächst das linke Schiff", entschied Narktor kurzerhand. Von nahem wirkten die Hauri-Schiffe weniger bedrohlich als aus der Entfernung. Nun wurden all die kleinen Schründe und Unregelmäßigkeiten erkennbar, die ein beweglicher Gegenstand im All davontrug. Daran waren kosmischer Staub und Mikrometeoriten schuld. „Dort oben!" Nerva-Thans Stimme klang freudig erregt. „Eine der Lastschleusen im Heck steht offen.
    Mehr Glück kann man sich nicht erhoffen, denke ich."
    Narktor überzeugte sich nochmals, daß die Bergungskommandos der Hauri an der Arbeit waren. „Sie benutzen Antigravgeneratoren", stellte er fest. „Das sind optimale Bedingungen für uns. Nichts wie hoch!" Er verlor als erster den Boden unter den Füßen und steuerte mit sanftem Druck seines Rückentornisters die offene Luke an. Nerva-Than und Wido Helfrich folgten

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