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1354 - Höllenflucht

1354 - Höllenflucht

Titel: 1354 - Höllenflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gleichen Stelle und schauten zum See, wo sich einiges verändert hatte, denn sein Ufer war zu einer Art von Bühne geworden, vor der sich der Vorhang gehoben hatte, um den Blick auf ein Drama freizugeben.
    Eine Komödie würde es nicht geben. Dazu war ein Mensch wie van Akkeren nicht fähig. Bei ihm war das Drama vorprogrammiert, und das wusste auch Godwin.
    Er hatte seine Wut erlebt. Seine Enttäuschung und auch all den Hass. Godwin wusste auch, dass van Akkeren nie aufgeben würde, und er ließ seinen Trumpf hervorholen.
    Es war John Sinclair!
    Beide schauten zu. Sie erkannten, was da ablief, auch wenn die Dunkelheit der Nacht ihre Schwingen ausgebreitet hatte. Dann stand er einer Übermacht gegenüber. Er wehrte sich nicht und ließ sich von den drei Gestalten festhalten wie ein kleiner Junge.
    Godwin schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht…«
    »Was?«
    »Das John sich so passiv verhält. Er muss sich auch nicht gewehrt haben, als man ihn in den Wagen geschafft hat. Das begreife ich wirklich nicht. Er ist sonst nicht so.«
    Evelyn hielt sich zurück. Sie kannte sich zu wenig aus, aber sie freute sich, dass John Sinclair überlebt hatte.
    Godwin schlug mit der flachen Hand gegen einen Baumstamm.
    »Ich kann hier nicht bleiben«, sagte er leise. »Ich muss zu ihm und ihm helfen.«
    »Aber Sie sind nicht…«
    »Ich kann wieder laufen.«
    »Gut, ich wollte Sie nur gewarnt haben.«
    Der Templer hatte mit seiner letzten Antwort etwas übertrieben.
    Zwar war wieder etwas Leben in seine Beine zurückgekehrt, doch sein Kreislauf hatte sich noch immer nicht stabilisiert. In Form war er deshalb noch längst nicht.
    Doch er wusste auch, dass er John nicht im Stich lassen konnte.
    Der hätte an seiner Stelle nicht anders gehandelt.
    Er warf noch einen letzten Blick zurück. »Bitte, Evelyn, Sie bleiben hier. Und sollte für uns alles schief laufen, dann zeigen Sie sich auf keinen Fall, sondern wenden sich an Scotland Yard und verlange Inspektor Suko. Verstanden?«
    Sie schüttelte den Kopf. Es war etwas zu viel auf sie eingestürmt, aber einen Begriff hatte sie schon behalten.
    »Scotland Yard?«
    »Genau.«
    »Seid ihr etwa…?«
    Godwin hatte keine Lust für lange Erklärungen. Sie sollte ruhig annehmen, dass sie beide vom Yard waren.
    Er hatte sich etwas zu viel vorgenommen, das merkte er bereits nach den ersten Schritten. Noch immer war er froh, Bäume in der Nähe zu haben, an denen er sich abstützen konnte. Er musste die Zähne zusammenbeißen, denn dass die Beine beim Gehen schmerzten und sogar wie Feuer brannten, war nicht eben leicht auszuhalten.
    Evelyn rief noch etwas hinter ihm her, was ihn nicht weiter störte.
    Er wollte zum Ufer. Auf dem leicht abschüssigen Gelände hatte er mit dem Gleichgewicht Mühe.
    Zum Glück schaute niemand in seine Richtung. Alle waren zu sehr mit sich oder John Sinclair beschäftigt.
    Als sich der Baumbestand lichtete und die Räume zwischen den Stämmen größer wurden, blieb der Templer stehen.
    Van Akkeren war erschienen. Er ging zu John, und seine Enttäuschung hatte er natürlich noch nicht überwunden. Er sprach ihn an.
    Seine Stimme war laut, ohne sich allerdings zu überschlagen. Er konnte nicht verstehen, dass der Templer nicht mehr in der Falle hing.
    Und er versuchte, John Sinclair die Verantwortung zuzuschieben.
    Beide sprachen so laut, dass es Godwin möglich war, einen Teil der Unterhaltung zu verstehen.
    Als er wieder einen Schritt nach vorn ging, stieß er mit der rechten Fußspitze gegen ein Hindernis. Der geringe Aufprall hätte ihn fast von den Beinen gerissen, doch wieder war ein Ast als Halt in der Nähe.
    Der Templer bückte sich. Er wollte sich das Hindernis anschauen und stellte fest, dass vor ihm ein recht stabiler Ast lag, den er auch als Waffe einsetzen konnte.
    Das Bücken fiel ihm noch schwer. Dann hielt er den Ast mit der rechten Hand umschlossen.
    Auf seine Lippen hatte sich ein hartes Lächeln gelegt. Besser eine solche Waffe als keine. Mit ihr würde er die Höllenflucht der verdammten Hundesöhne stoppen.
    Geduckt schlich er weiter, auch wenn ihm dies noch schwer fiel.
    Aber er wollte eingreifen, er konnte John nicht allein lassen.
    Nur musste er jetzt sehr vorsichtig sein, denn er hatte die letzten Bäume erreicht. Noch gab ihm einen Stamm Deckung, und das war ein Vorteil, denn van Akkeren drehte sich um.
    Er hatte noch nicht vergessen, wer ihn da reingelegt hatte. Er schrie Godwins Namen und gab ihm genau fünf Sekunden Zeit, sich zu

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