1356
Hang hinauf, wo die Pferde die abgerissenen Weintrauben zerstampften. Die Sankt-Georgs-Flagge wehte hoch über ihnen, die Lanzen wurden zum Angriff gesenkt, die Sporen wurden nach hinten gedrückt, und ein Mann schrie: «Sankt George!»
«Sankt Quiteira!», rief ein Gascogner.
«Tötet sie!», brüllte der Captal, und die Reiter ließen ihre Schlachtrösser und Renner galoppieren, und in den hintersten Reihen der Franzosen, in denen die Ängstlichen Zuflucht gesucht hatten, drehten sich die Männer um und sahen die riesigen Tiere und gerüsteten Männer auf sich zukommen, sie lösten ihre Kampfordnung auf, noch bevor der Angriff ausgeführt war. Flaggen fielen zu Boden, Männer, unbeholfen in ihrer Rüstung, begannen fortzulaufen, und dann waren die Pferde zwischen ihnen, und die Lanzen bohrten sich in stahlumhüllte Körper, Äxte wurden geschwungen, um Rückenpanzer und Knochen zu zerschmettern und Blutnebel in die Herbstluft zu sprühen, und Thomas hörte sich selbst kreischen wie einen Dämon und spürte pures Hochgefühl in sich aufschießen. «Sankt George!», und er rammte die Spitze seiner Streitaxt in den Helm eines Franzosen und ließ den Schwung des Pferdes die Waffe freiziehen. Ein Spielmann ließ seine enorme Trommel fallen und rannte los, doch ein Reiter drehte um und spaltete dem Mann mit einem beiläufigen Schwerthieb den Schädel, bevor er wieder umdrehte und einen französischen Ritter angriff. Erneut holte er aus, und sein Schwert zerschlug das Schwert des Franzosen. Ein Pferd bäumte sich auf und trampelte mit seinen Hufen einen Mann nieder. Sam tötete Armbrustschützen mit seiner Axt. «Ich hasse die verfluchten Armbrustschützen!», schrie er und ließ die Axt auf den Kopf eines Mannes niederfahren. «Als würde man ein Ei aufschlagen!», rief er Thomas zu. «Wer will als Nächster?»
«Zusammenbleiben», rief der Captal. Ihre Einheit war nur hundertsechzig Mann stark, und der König von Frankreich hatte dreitausend, aber die hundertsechzig hatten die hinteren Reihen der Franzosen aufgelöst, und die Männer flohen verzweifelt Richtung Westen. Die vorderen Reihen, die hinter der Hecke kämpften, hörten den Aufruhr, und der gesamte Kampf verlagerte sich nach hinten, als die Männer der englischen Linie mit triumphierendem Gebrüll vorwärtsrückten. Weitere der Reiter tauchten auf, und die Franzosen ließen sich tatsächlich in Panik versetzen. Etliche flohen, und der Captal schrie seinen Männern zu, sie sollten sich zurückziehen.
Einhundertsechzig Mann hatten die Kampfordnung einer Armee aufgelöst, aber sie waren immer noch weit in der Unterzahl, und das erkannten die Franzosen und bildeten Verteidigungslinien, um den Reitern Widerstand zu leisten. Drei Franzosen erwischten Pitt, den wortkargen Bogenschützen, und Thomas sah mit Entsetzen, wie sie sein Pferd mit Äxten zu Fall brachten, Pitt aus dem Sattel zerrten und ihn mit Keulen totschlugen. Thomas ritt auf sie zu, kam zu spät für Pitt, schwang wild seine Streitaxt und hieb einem Mann die Klinge in den Nacken. «Bastarde!», schrie er, dann drehte er sein Pferd schnell aus der Reichweite ihrer Axthiebe. Er ritt dem Captal ein kurzes Stück nordwärts nach, gerade genügend, um vor den französischen Waffen sicher zu sein. Die Männer des Prinzen waren durch die Hecke gekommen und stürzten sich auf die Franzosen, die erneut in Panik ausbrachen. Sie flüchteten, verfolgt von Waffenknechten, die immer zahlreicher durch die Hecke kamen, und von den Reitern, die von Süden her aufgetaucht waren.
Es war, als würden sie eine Schafherde vor sich hertreiben. Die Franzosen machten keinen Versuch, ihre Kampfordnung wiederherzustellen, liefen einfach nur nach Westen. Die Oriflamme war verschwunden, aber Thomas sah das Blau und das Gold der französischen Königsstandarte immer noch über der Mitte der ungeordneten Masse von Männern wehen.
Immer mehr englische und gascognische Waffenknechte hatten ihre Pferde geholt, und immer mehr kamen, um sich der Verfolgung anzuschließen. Sie ritten in die flache Talsenke und dann hinauf zu dem Plateau des Champs d’Alexandre, von dem aus die Franzosen am Morgen angegriffen hatten, und nun waren es die Reiter, die angriffen. Kleine Gruppen ritten zwischen die desorganisierten Franzosen; Waffen wurden geschwungen, Pferde schnappten nach Männern, und die Franzosen wurden immer verzweifelter, je mehr sich ihre Reihen auflösten. Sie blieben gruppenweise zusammen, um sich zu verteidigen. Die Adeligen
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