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1358 - Der Vampirpakt

1358 - Der Vampirpakt

Titel: 1358 - Der Vampirpakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht. Er drehte sich schwungvoll zur Seite und wollte die beiden Teller vor uns hinstellen, als ich ihn durch eine Handbewegung stoppte.
    »Es tut mir Leid. Luigi, aber heute nicht. Wir haben es uns anders überlegt und werden nichts essen.«
    »Nichts?« Er war überrascht und enttäuscht zugleich. »Das ist noch nie passiert. Soll ich etwas anderes bringen?«
    »Nein, Luigi. Wir werden es bezahlen, aber uns ist etwas dazwischen gekommen.«
    Er fragte nicht nach dem Grund, aber er schielte zu Saladin und sah mein angedeutetes Nicken.
    »Ja, verstehe«, flüsterte er. »Es ist schon alles okay. Entschuldigen Sie.«
    »Kein Problem.«
    Luigi zog sich mit den Tellern wieder zurück, was auf Saladins Lippen ein Lächeln hinterließ. Er gab sich gelassen. Er war ganz Herr der Situation. »Ihr hättet ruhig etwas zu euch nehmen können. Ein Essen stärkt. Und manchmal braucht man so etwas.«
    »Das kannst du uns überlassen, Saladin. Sag endlich, weshalb du gekommen bist und uns hier störst.«
    Er lehnte sich zurück und trank gelassen einen Schluck Wasser.
    Dabei war sein Gesicht mir zugewandt, doch er hatte die Augen so verdreht, dass er Glenda Perkins anschauen konnte, und ich sah auch das Blitzen in ihnen.
    »Du hast eine sehr schöne Frau bei dir sitzen, John. Ist es deine Freundin?«
    »Das gehört nicht zur Sache.«
    Saladin kümmerte sich nicht darum. Er konzentrierte sich auf Glenda und fragte: »Wie heißt du denn?«
    Sie wollte keine Antwort geben. Zumindest hatte ich ihr das Sekunden zuvor angesehen. Doch dann trat die Veränderung ein. Von einem Augenblick zum anderen veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. Er verlor sein Leben, und sie sagte mit spröder Stimme ihren Namen.
    »Glenda Perkins.«
    »Ah, sehr gut, schöne Frau. Ich weiß immer gern, mit wem ich es zu tun habe.«
    Ich ärgerte mich darüber und auch, weil ich einen leicht roten Kopf bekam. Ich wusste genau, was passiert war. Saladin hatte es geschafft, Glenda in einem kurzen Augenblick unter seine Kontrolle zu bekommen. Er hatte sie nur anschauen müssen, und das wiederum machte mir schon eine leichte Angst, weil er auch bewiesen hatte, wie stark seine innere Kraft war, gegen die wohl kaum ein Mensch ankam.
    »Siehst du Sinclair, sie hat mir ihren Namen gesagt. Und ich werde ihn nicht vergessen.«
    »Was willst du hier?«
    Ich wollte endlich eine Antwort haben und nicht so verdammt dumm dastehen.
    »Euch besuchen.«
    »Darauf können wir verzichten.«
    In seinem glatten Gesicht bewegten sich nur die Lippen, als er lächelte. »Das weiß ich, aber du wirst mir doch zugestehen, dass ich anders darüber denke.«
    »Wahrscheinlich.«
    Ich wartete darauf, dass er zur Sache kam, doch er ließ sich Zeit, genoss seine Lage und trank wieder von seinem Wasser. Dabei schaute er sich um. Als er das Glas absetzte, spitzte er die Lippen.
    »Hier ist ein sehr guter Betrieb, sehe ich.«
    »Das stimmt. Es tut nichts zur Sache. Das ist hier jeden Mittag so. Verstanden?«
    »Natürlich, Sinclair. Ich freue mich eben nur über die Menschen, die ich hier sehe. Weißt du eigentlich, dass ich Menschen liebe? Ich mag sie wirklich. Sie sind für mich das Kapital. Ich bin dafür, dass es sie gibt und dass sie sich vermehren. Menschen sind ein gutes Kapital. Es würde mir Spaß bereiten, dies hier zu beweisen. Du kannst dir vorstellen, was ich damit meine.«
    »Unterstehe dich«, flüsterte ich. »Sobald ich etwas merke, werde ich dich erschießen.«
    Langsam und weit öffnete er seinen Mund. »Das würdest du wirklich tun, Sinclair?«
    »Ja, das würde ich.«
    »Du bist ein Narr. Ein Unwissender. Du weißt nicht, was sich inzwischen getan hat.«
    Ich nickte. »Doch, das weiß ich, Saladin. Ich bin nicht untätig gewesen.«
    »Gegen Vincent van Akkeren, wie?«
    »Genau.«
    Der Hypnotiseur entspannte sich und nickte vor sich hin. »Ja, ja, da kommt einiges zusammen.« Er hob seine Schultern mit einer theatralisch anmutenden Geste. »Leider kann ich das Schicksal nicht bestimmen. Dann würde der Lauf der Welt anders aussehen.«
    »Zum Glück ist es so«, sagte ich, schaute dann auf die Uhr und wandte mich an Glenda. »Ich denke, deine Pause ist vorbei. Du weißt dass man dich im Büro erwartet.«
    Etwas irritiert schüttelte sie den Kopf. »Aber wir wollten doch gemeinsam…«
    »Bitte, geh jetzt!«
    Ich spielte hier den Chef, obwohl mir das gegen den Strich ging und Saladin uns amüsiert beobachtete. Meine Gründe waren andere. Ich wollte Glenda aus der unmittelbaren

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