136 - Chopper ruft die Leichen-Ladies
Marinas Hexenkräfte! Sein Gefühl hatte ihn von Anfang
an nicht getrogen. Er war beobachtet worden. Marina wusste, dass er hier war.
hatte ihn geortet und durch ein geschicktes Manöver seine Aufmerksamkeit so
massiv abgelenkt, dass sie tätig werden konnte.
Larry kam mitten in einem anderen Raum an. in
dem brannte eine Deckenlampe. An der Wand vor ihm - standen Särge. Insgesamt
drei. Links eine Bank. Darauf hockte jemand - abwesend und apathisch, unfähig,
einen Finger zu rühren. Iwan Kunaritschew alias X-RAY-7! In Bruchteilen von
Sekunden nahm Larry all dies und noch mehr auf: Die Leichen-Frauen in zwei
Särgen, während der dritte leer war! Instinktiv erfasste er auch, dass Marina,
die Hexe, ganz nahe war. Sie musste hinter ihm stehen. Und noch ehe ihm klar
wurde, was hier im Einzelnen alles ablief, noch ehe Marina einen weiteren
Hexentrick anwenden konnte, wirbelte er schon herum. Er handelte mehr
instinktiv als überlegt, warf sich nach vorn und drückte den Smith & Wesson
Laser gleichzeitig ab, noch ehe er das an visierte Ziel richtig im Auge hatte. Er nahm nur die Umrisse der Person wahr. Die schöne
Marina - schwarzhaarig, vollbusig und verführerisch stand sie vor ihm - lachte
ihn an. Der nadelfeine Strahl verließ die Mündung der Waffe und verfehlte die
Hexe nur um Haaresbreite. Larry war noch im Schwung und wurde durch die Wucht
seines Herumwirbelns förmlich der Hexe entgegengeschleudert. Seine automatische
Handlungsweise kam auch für die Hexe überraschend, die offenbar nicht damit
gerechnet hatte, dass er so schnell die neue Situation verdaute. Marina stand
so dicht hinter ihm, dass er ihr praktisch in die Arme fiel. Marina gefror das
Lächeln auf den Lippen. Sie riss die Rechte hoch. Sie konnte sich in diesem
Moment nur auf eine Abwehr konzentrieren. Und die - galt der Waffe. Marina
fürchtete, dass X-RAY-3 nochmals dazu kam, sie auszulösen. Diesmal allerdings
gezielter. Und Feuer -konnte eine echte Hexe auf den Tod nicht ausstehen.
Larry hatte das Gefühl, als würde eine
riesige, unsichtbare Hand seinen Laser greifen und ihm aus den Fingern reißen.
Gegen diese Kraft konnte er nichts ausrichten. Aber er konnte verhindern, dass
Marina dazu kam, die Stellung ihrer Finger erneut zu verändern, um ihn damit
direkt anzugreifen. Larry drückte die Hexe nach hinten und presste seine Hände
gegen die ihren, um ihr Fingerspiel zu unterbinden. Vor der makabren Kulisse in
dem kahlen Raum spielte sich ein gespenstischer und eigenwilliger Kampf
zwischen einem Mann und einer Frau ab. X-RAY-3 schleuderte die Hexe über sich
hinweg. Marina krachte auf den Boden und drehte sich blitzschnell wie ein
Wiesel. Aber nicht minder schnell war Larry Brent. Er warf die quirlige junge
Frau auf den Rücken zurück, kniete sich auf ihre Oberarme und drückte mit
beiden Händen fest die ihren herunter, so dass sie die Finger nicht bewegen
konnte. Marina strampelte mit den Beinen drehte sich in der Hüfte, und ihr
kurzer Rock rutschte weit nach oben. Doch mit alldem bewirkte sie nichts. Sie
zappelte unter Larrys Händen wie ein Fisch an der Angel und konnte der
Körperkraft des Agenten nichts entgegensetzen. Larry wusste, dass dies jedoch
nur solange gutging, wie sie nicht in der Lage war, ihr Gestenspiel mit den
Fingern aufzunehmen. Und das verhinderte er. Marinas normale Körperkräfte
ließen schnell nach.
„Nun also bin ich am Zug“, stieß X-RAY-3
hervor. „Das Spiel ist nicht ganz so erfolgreich über die Bühne gegangen, wie
du es dir gewünscht hast Er blickte rasch zur Seite. Iwan Kunaritschew war
nicht anzumerken, ob er mitbekam, was hier vorging oder nicht. „Wie wär ’s,
wenn du meinem Freund die Bewegungsfreiheit wieder schenken würdest?“
„Dazu muss ich erst meine Hände freihaben“,
fauchte die Hexe, und ihre Augen funkelten Larry' Brent böse an.
„Wir kennen uns schon so gut, um zu wissen,
was wir voneinander zu halten haben“, schüttelte X-RAY-3 den Kopf. „Er sitzt
doch schon seit Stunden steif wie ein Stecken auf der Bank, und es ist kaum
anzunehmen, dass du ununterbrochen dein magisches Zeichen mit den Fingern
gezeigt hast. Du hast ihn unter einen posthypnotischen Bannspruch gestellt, den
du mit einem einzigen Wort auflösen kannst. Sag dieses Wort Hexe - oder ich
spreche ein paar Silben die dich in Schwierigkeiten bringen! Wer ruft ist der
Verlorene. Er kann niemals herrschen, niemals vernichten. Der Gerufene ist der
Meister, weil er den Rufer...“
„Aufhören!", gellte der Schrei
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