Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
136 - Chopper ruft die Leichen-Ladies

136 - Chopper ruft die Leichen-Ladies

Titel: 136 - Chopper ruft die Leichen-Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
entfernt hinter Büschen und Bäumen
zurückgelassen und war den Rest des Weges zu Fuß gegangen. Er hatte sich vom
Haupttor ferngehalten und war eine Zeitlang die hohe Umgrenzungsmauer des
riesigen Grundbesitzes von Eduard Betschan entlanggelaufen. Für einen Mann wie
Larry Brent war keine Mauer zu hoch, um sie nicht zu bezwingen. Genau auf der
entgegengesetzten Seite hatte er die Mauer erklommen und war auf das
parkähnliche Grundstück gesprungen. Geschickt, jede Deckung ausnützend, war er
durch den nächtlichen Park gelaufen, ohne dass ein besonderes Ereignis
eingetreten wäre. So hatte er unbemerkt das Hauptgebäude erreicht. Wieder ohne
Schwierigkeiten war er auf die Feuerleiter gestiegen und bis in die zweite
Etage geklettert. Er war von einem Balkon zum anderen gelaufen, und hatte
versucht, einen Blick durch die Ritzen der Läden zu werfen. Die Zimmer waren
alle belegt, bis auf zwei. An den Fenstern dort waren nicht die Läden
heruntergelassen, sie waren geklappt. Sogar eine Balkontür stand offen. Der
Raum dahinter war leer. Lauschend streckte Larry den Kopf nach innen. Bevor er
seinen Fuß über die Schwelle setzte, blickte er sich nach allen Seiten
rückversichernd um. Alles war dunkel und still. Dennoch traute er dem Frieden
nicht. Das dumpfe Gefühl, dass er heimlich beobachtet wurde, wollte nicht weichen ...
     
    ●
     
    Aber er konnte niemanden sehen. Auf Zehenspitzen
huschte er in den Raum. Das Bett war nicht benutzt. Larry erreichte die Tür.
Sie war nicht abgeschlossen. Ohne Zwischenfall gelangte er auf den Gang.
X-RAY-3 blickte nach links und rechts den Korridor entlang. Im Abstand von
jeweils zehn Schritten brannten kleine Wandlampen mit roten Leinenschirmen. Er
bemühte sich, so wenig wie möglich zu denken und sich mehr auf seine Intuitionen
zu verlassen. Es war sehr wichtig, dass er sich über das Innere des Sanatoriums
informierte, dass er herausfand, wo unter Umständen sein Freund Iwan
Kunaritschew festgehalten wurde. Aber es war ebenso wichtig für ihn, Marina
nicht über den Weg zu laufen, ehe er genaue Kenntnisse hatte. Auch Hexen
mussten mal schlafen, und darauf hoffte er. War dies nicht der Fall, musste er
damit rechnen, dass Marina ihn ortete und über seine Anwesenheit in diesem
Gebäude längst informiert war.
    X-RAY-3 war einzige, gespannte
Aufmerksamkeit! Er hielt den Smith & Wesson Laser entsichert in der
Rechten, während er - die Wand im Rücken - den Gang zunächst nach links ablief.
Er wusste nicht, was ihn erwartete. Er wusste nur, dass er in seiner
Aufmerksamkeit keine Sekunde nachlassen durfte, um nicht überrumpelt zu werden.
So war es nicht verwunderlich, dass jedes Geräusch - auch das geringste - seine
Aufmerksamkeit erregte.
    Da vom war etwas! Jenseits der Gangbiegung
vernahm er leise, tappende Schritte, als geistere jemand durch den nächtlichen
Korridor. Larry reagierte sofort. Er drückte sich mit dem Rücken in eine Türnische
und blickte in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Ein Schatten fiel auf
den Boden. Die Umrisse eines menschlichen Körpers waren zu erkennen. Eine
großgewachsene Frau befand sich hinter der Gangbiegung und trat jetzt vor.
Larry hielt den Atem an. Die Fremde kam den Gang
entlang und damit direkt auf ihn zu! Wenn sie auf seine Höhe trat und den Kopf
nur ein wenig nach rechts drehte, würde ihr der fremde Besucher nicht entgehen.
Aber es kam alles ganz anders...
    Die Frau war noch zwei Schritte von der Türnische entfernt, als sie plötzlich im Schritt
verharrte und auf dem Absatz kehrtmachte, als wäre ihr etwas eingefallen.
X-RAY-3 spähte über den Rand des Türrahmens hinaus und erschauerte über das,
was er sah. Er erblickte das Konterfei der Fremden. Es war fahl, eingefallen
und von Geschwüren zerfressen. Choppers Werk! Diese Frau lebte nicht mehr,
Larry begriff, dass er es mit einer wandelnden Toten zu tun hatte!
    Aber warum war sie hierhergekommen? Die Frage
drängte sich ihm im gleichen Augenblick auf, als ihm bewusst wurde, dass er mit
dem Auftauchen der Leichen-Lady abgelenkt werden sollte. Gefahr! Er wollte noch
nach vorn gehen, als er auch schon den Boden unter den Füßen verlor. Seine
Umgebung veränderte sich abrupt. Er merkte einen Ruck, der durch seinen Körper
lief. Dann waren die Türnischen und die Wand mit dem Fenster und der
Grünpflanze davor ihm gegenüber - verschwunden! Eine völlig neue Umgebung tat
sich vor ihm auf, und Larry wusste sofort, was mit ihm geschehen war. Er war -
versetzt worden! Durch -

Weitere Kostenlose Bücher