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1362 - Der Sonnensucher

Titel: 1362 - Der Sonnensucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fragen. Auf dem Heimatplaneten der Kartanin weiß man womöglich mehr über die Zentrale Wissensautorität. Vielleicht kann sie dir helfen."
    „Es wäre einen Versuch wert", murmelte Rhodan. „Du solltest dir ein wenig Zerstreuung gönnen", schlug LEDA vor. „Lung-Shirim hat dir Bewegungsfreiheit zugestanden. Wie wär's mit einem Rundflug?"
    Er war damit einverstanden. In seinen Gedanken herrschte Verwirrung. Die Begegnung mit Ren-No hatte ihn zutiefst beunruhigt. Er hatte gehofft, im Anklam-System auf die Vertreter einer hochentwickelten Zivilisation zu stoßen, die ihm den Weg zurück ins Standarduniversum weisen würden.
    Jetzt wußte er, daß es sich ganz anders verhielt. Die Technik der Kartanin war nicht weiter entwickelt als die der Erde. Die Kartanin und ihre Hilfsvölker hatten eine departmentisierte Mentalität entwickelt, die bewirkte, daß die rechte Hand nicht wußte, was die linke tat. Eine andere Abteilung hatte die NARGA PUUR gebaut und auf den Weg gebracht. Ren-No wußte nicht, wie das vor sich gegangen war. Sionang hatte seinen Verrat als Mitglied der Sicherheitspatrouille Raum begangen, also gehörte der Fall in Liutalfs Ressort, und Ren-No wußte bislang noch nicht einmal, ob man von dem Verräter wichtige Informationen erhalten hatte, bevor er getötet worden war.
    Ren-No, so schien es, wußte nicht einmal über das eigene Projekt Bescheid. Er erhielt seine Instruktionen von der Zentralen Wissensautorität und hatte keine Ahnung, wo sich diese befand. Ren-No und seine Mitarbeiter waren weiter nichts als eine Horde von Handlangern, die nur die Anweisungen ausführten, die sie von oben erhielten. Das hohe Bild, das sich Perry Rhodan von den Wesen gemacht hatte, die es wagten, die Grenzen zwischen den Universen zu sprengen, um eine ganze Galaxis vor dem drohenden Wärmetod zu retten, war in Stücke gebrochen. Hier gab es nichts zu lernen. Er fragte sich, ob es eine vertretbare Entscheidung gewesen war, den Hauri den Rücken zu kehren und die Kartanin über die Gefahr aufzuklären, die ihnen von den Propheten des Hexameron drohte. Sein Widerwille gegenüber den Hauri war instinktiv. Er verabscheute Wesen, die mit so viel Selbstgerechtigkeit für sich in Anspruch nahmen, im Alleinbesitz der Wahrheit zu sein. Die Hauri besaßen aber eine Technik, die der kartanischen häuserhoch überlegen war. Was hatte er sich in die internen Belange einer fremden Galaxis in einem fremden Universum zu mischen? Was ging es ihn an, ob in Hangay der Glaube an die Lehren des Buches Hexameron die Oberhand behielt oder nicht? Er wäre womöglich besser beraten gewesen, wenn er sich bei den Hauri lieb Kind gemacht und sich von ihnen den Weg nach Hause hätte zeigen lassen.
    So sehr war er mit seinen Gedanken beschäftigt, daß er von der Landschaft, die wenige hundert Meter unter ihm dahinzog, nicht viel sah. Aber er horchte auf, als LEDA sich plötzlich wieder meldete. „Da kommt ein ganzer Schwall von Daten herein", sagte die sanfte Stimme der Kapsel. „Konstruktionsanleitungen, Vorankündigungen von Lieferungen, Instruktionen für die Verbesserung der Sicherheit. Ob das die Zentrale Wissensautorität ist, die Ren-No darüber informiert, wie er seinen zerstörten Sender wieder aufbauen soll?"
    „Woher kommt die Sendung?" fragte Rhodan. „Irgendwo aus dem interstellaren Raum", antwortete LEDA. „Aber mach dir keine falschen Hoffnungen.
    Ich kann den Ausgangsort anpeilen, aber dort befindet sich nicht die Zentrale Wissensautorität, sondern ein einfaches Hyperfunkrelais. Die Sendung ist über mindestens zehn solcher Relais gelaufen."
    Perry Rhodan dachte kurz nach. Dann traf er seinen Entschluß. „Kehr um", trug er der Kapsel auf. „Jetzt ist vielleicht eine gute Zeit, mit Ren-No zu sprechen."
     
    *
     
    Der Schweber stand noch auf dem Landefeld und war gerne bereit, Perry Rhodan zu seinem Quartier zu bringen.
    Eine Verbindung mit Ren-No herzustellen, dazu erklärte er sich jedoch unfähig.
    Als Rhodan seine Wohnung betrat, erwartete ihn dort eine Überraschung. Aus einem der bequemen Polstersessel erhob sich bei seinem Eintritt eine schlanke Gestalt. Eine silberne Kombination schimmerte im Sonnenlicht, das durch das große Fenster fiel; Schnurrbarthaare glitzerten; ein türkis gefärbter Fellstreifen zog sich längs über den Schädel des Besuchers. „Verzeih mir, daß ich ohne deine Erlaubnis in deinen Bereich eingedrungen bin", sagte Ren-No. „Ich wollte mit dir sprechen - ohne Zeugen. Mir wurde gesagt, du

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