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1362 - Der Sonnensucher

Titel: 1362 - Der Sonnensucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Jedes Volk besitzt seine eigene Regierung. Aber alle Völker werden zusammengebunden durch die Projektorganisation, deren Aufgabe es ist, die Überführung der Galaxis Hangay nach Meekorah zu betreiben. In der Projektorganisation ist jedes Volk mit mindestens einem Abgeordneten vertreten. Irgendwo innerhalb der Projektorganisation existiert auch die Zentrale Wissensautorität. Sie ist nichts Materielles, nichts Greifbares. Sie ist die geistige Sublimation des Projektwissens der Gesamtheit der Abgeordneten. Man kann sie nicht lokalisieren. Du würdest vielleicht sagen: Sie existiert im Hyperraum oder in sonst einem übergeordneten Kontinuum. Man kann mit ihr auch nicht Verbindung aufnehmen. Sie spricht zu uns, aber sie ist selbst nicht ansprechbar."
    Verblüfft sah Perry Rhodan seinen Besucher an. „Das glaubst du?" fragte er. „So ist es gelehrt worden", antwortete Ren-No steif, „und eine plausiblere Erklärung für die Existenz der Zentralen Wissensautorität gibt es nicht. Daß es geistige Sublimationen dieser Art gibt, ist bewiesen."
    Da war es wieder, das Gefühl der Verzweiflung. Er glaubte, etwas Konkretes vor sich zu haben, aber wenn er danach griff, verwandelte es sich in Luft. Er bewegte sich im Kreis. Er kam dem Ziel nicht näher.
    Dabei hielt er Ren-No durchaus für aufrichtig. Der Projektleiter glaubte an das, was er sagte. „Ich möchte trotzdem einen Versuch unternehmen", sagte Perry Rhodan. „Wirst du mir die Koordinaten deiner Heimatwelt geben?"
    „Das will ich gerne tun", versicherte Ren-No. „Aber ich fürchte, du gehst einer trügerischen Hoffnung nach."
    „Das Risiko muß ich eingehen." Plötzlich kam ihm eine Idee, so naheliegend, so zwingend, daß er sich wunderte, warum er nicht früher schon daran gedacht hatte. „Dein Sender", sagte er: „Du weißt natürlich, in welche Richtung er strahlt."
    „Ja, das weiß ich", antwortete der Kartanin. „Strahlt er ein bestimmtes Ziel an?" wollte Perry Rhodan wissen. „Ich meine: Gibt es ein Objekt, irgendein Objekt, das in der Richtung liegt, in der dein Sender strahlt?"
    „Davon weiß ich nichts", sagte Ren-No, den die Frage zu verwundern schien. „Die Antennen des Senders sind nach den Daten ausgerichtet, die ich von der Zentralen Wissensautorität erhalten habe."
    „Gut. Weißt du auch, in welche Richtung der Sender des Synguiso-Projekts strahlte?"
    „Nein", antwortete der Kartanin perplex. „Warum sollte ich das wissen? Für mich ist nur das Anklam-Projekt von Interesse."
    Perry Rhodan atmete tief. Es kostete ihn Mühe, angesichts einer solchen Mentalität die Ruhe zu wahren.
    Er hätte am liebsten seinem Zorn und seiner Verzweiflung freien Lauf gelassen. Aber damit hätte er Ren-No unrecht getan. Der Kartanin war aufrichtig. Für sein Unwissen und seinen Mangel an Wißbegierde konnte er nichts.
    Ren-No war aufgestanden. „Es tut mir leid, daß ich dir nicht helfen kann", versicherte er noch einmal. „Ich will dir die Koordinaten meiner Heimatwelt gerne geben. Komm morgen früh zu mir. Ich werde dich erwarten."
    Er machte die Geste des Abschieds.
    Perry Rhodan begleitete ihn zum Ausgang.
    Erst später kam ihm zu Bewußtsein, daß er eigentlich gar nicht wußte, aus welchem Grund der Projektleiter ihn besucht hatte.
     
    3.
     
    Er verbrachte den Rest des Tages damit, sich über seine Pläne klarzuwerden. Er würde aufbrechen, sobald er von Ren-No die Koordinaten der kartanischen Zentralwelt erhalten hatte. Über die Zentrale Wissensautorität mochte der Projektleiter glauben, was auch immer er wollte. Perry Rhodan jedenfalls war fest davon überzeugt, daß die Autorität auch von außen her ansprechbar sein müsse. Einen Wissenstank, der nur Informationen von sich gab, aber keine aufnahm, konnte es nicht geben, wenigstens nicht auf Dauer. „Es gibt keine Simplex-Kanäle", hatte Arno Kalup vor langer Zeit einmal mit Nachdruck gesagt und damit feststellen wollen, daß Kommunikation immer eine Zweibahnstraße zu sein hatte.
    Auf der Heimatwelt der Kartanin würde er jemanden finden, der wußte, wie man zu der Zentralen Wissensautorität zu sprechen hatte. Und sollte ihm das wider Erwarten nicht gelingen, dann konnte er immer noch nach Anklam zurückkehren.
    Aber vorher wollte er noch einen Abstecher machen. Er wollte einer Ahnung folgen, um zu ermitteln, ob sich hinter ihr womöglich etwas Brauchbares verbarg. Varro pak Duur, der Hauri, hatte davon gesprochen, daß die Kartanin die für den Transfer der Galaxis Hangay

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