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1362 - Der Sonnensucher

Titel: 1362 - Der Sonnensucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jenseitigen Rand erhob sich aus einer breiten Schlucht der steile, felsige Hang eines mächtigen Berges.
    Das Boot landete dicht oberhalb der Schluchtkante. Die Aggregate liefen aus. Das künstliche Schwerefeld erlosch, und die geringe Gravitation des Mondes setzte sich durch. Perry Rhodan musterte die Umgebung mit mißtrauischem Interesse. Die Vegetation war in dieser Höhe spärlich. Knorrige Bäume wuchsen vereinzelt am Schluchtrand. Sie hatten weitausladende Äste, und an ihren Zweigen sprossen kleine rostrote Blätter. Hier und da war ein Gewächs zu sehen, das an eine terranische Bananenstaude erinnerte. Die knorrigen Bäume waren von Parasiten befallen. Büschelförmige Luftpflanzen mit trockenen, scharfkantigen Blättern, die wie Dolche geformt waren, wuchsen in den Astbeugen.
    Damit war der letzte Zweifel beseitigt. Ylon war die Welt, auf der sich die unterirdische Anlage befand, an deren rückwärtiger Wand das Symbol des Hexameron prangte. Es würde gut sein, wenn er sich hier mit größter Vorsicht bewegte. Er war so gut wie überzeugt, daß Beodu - wissentlich oder unwissentlich - ihn in eine Falle gelockt hatte. „Eine ungastliche Welt, nicht wahr", sagte der Attavenno. „Viel ungastlicher, als du denkst", antwortete Perry Rhodan düster. „Ich war schon einmal hier."
     
    *
     
    Die Fragen, mit denen Beodu ihn daraufhin bedrängte, wies er zurück. Er beobachtete den kleinen Venno mit aller Aufmerksamkeit und kam zu dem Schluß, daß Beodu von der Falle, die es hier wahrscheinlich gab, nichts wußte. Das stimmte ihn versöhnlicher. Beodu war ebenso in Gefahr wie er selbst. Er würde ihm beizeiten über seinen ersten Besuch auf Ylon berichten müssen.
    Das Gelände ringsum war übersichtlich. Wer immer sie hier angreifen wollte, hatte kein leichtes Spiel.
    Deckung bot allein die Schlucht, die sich unmittelbar vor dem Landeplatz des Bootes auftat. Die steil aufstrebende Bergwand auf der anderen Seite der Schlucht war bemerkenswert frei von Unebenheiten, die ein Angreifer hätte als Deckung benützen können. Es gab dort fast keine Vegetation.
    Glatt und eintönig grau stieg der Fels in die Höhe. „Wo ist die Spur?" fragte er. „Dort unten, auf dem Boden der Schlucht", antwortete Beodu. „Ich will sie mir ansehen."
    „Du solltest besser bis zum Morgen warten", warnte der Attavenno. „Auf Ylon gibt es gefährliche Tiere und Pflanzen. Ich weiß, dein Anzug ist mit Lampen ausgestattet. Aber die Helligkeit des Tages bietet dir doch größere Sicherheit. Außerdem dauert die Nacht höchstens drei Stunden. Ylon dreht sich recht schnell um seine Achse."
    Perry Rhodan ließ sich nicht überzeugen. Er bat Beodu, an Bord zu bleiben und die Umgebung zu beobachten. Beim ersten Anzeichen nahender Gefahr sollte er ihn warnen. „Was sollte es hier für Gefahren geben?" erkundigte sich der Zwerg verwundert. „Außer den Pflanzen und Tieren, meine ich."
    Rhodan beantwortete die Frage nicht. „Sobald sich draußen etwas rührt, was du dir nicht erklären kannst, gib mir Bescheid", wiederholte er seine Bitte. „Nimm das Ortergerät in Betrieb. Achte auf Fahrzeuge jeglicher Art."
    Er verließ den Fahrgastraum und nahm Beodu dadurch die Möglichkeit, weitere Fragen zu stellen. Binnen einer halben Minute hatte er sich ausgeschleust. Am Fuß des primitiven Laufstegs blieb er stehen und sog die dünne, aber warme Luft des Hochgebirges tief in die Lungen. Da war er wieder, der Geruch, an den er sich aus ferner Vergangenheit erinnerte: der Duft von angezündeten Streichhölzern. Schwefel und Phosphor lagen in der Luft, unverkennbare Spuren heftiger vulkanischer Tätigkeit.
    Er schloß den Helm und machte eine Verständigungsprobe mit Beodu.
    Dann aktivierte er das Gravo-Pak und schwebte über den Rand der Schlucht hinweg in die Tiefe. In den Brustteil der Netzkombination waren zwei kräftige Lampen eingearbeitet. Er schaltete sie ein und trimmte eine davon auf Diffusprojektion. Dadurch entstand eine halbkugelförmige Zone der Helligkeit, die die diesseitige Wand der Schlucht nach oben und unten über eine Strecke von zwanzig Metern so ausleuchtete, daß er selbst kleine Gegenstände ohne Mühe erkennen konnte. Im Schweben neigte er den Oberkörper nach vorne, so daß der Lichtkegel der zweiten Lampe in die Tiefe zielte.
    Was er sah, jagte ihm einen Schauder über den Rücken. Die Schlucht war über dreihundert Meter tief und wohl ebenso breit. Unter ihm glitzerte und schimmerte es im Widerschein des

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