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1366 - Das neue Atlantis

1366 - Das neue Atlantis

Titel: 1366 - Das neue Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein mächtiger Frost zu liegen, der alles Menschliche in Eis verwandelt hatte.
    »Ich werde immer zu dir hochschauen oder so etwas wie ein Diener sein, wenn du eines schaffst.«
    »Was denn?«
    Ha, jetzt hatte ich ihn. Er war plötzlich von einer wilden Spannung erfüllt. Mir zu beweisen wie stark er war, musste einfach das Höchste für ihn sein.
    »Du siehst was ich vor meiner Brust hängen habe.«
    »Ja, das verfluchte Ding…« Belial schüttelte sich und wollte auch den Namen nicht aussprechen.
    »Es ist ein Kreuz!«, erklärte ich.
    »Ja, verdammt, aber es bringt dir nichts. Es ist einfach zu schwach. Luzifer hat bewiesen, dass er stärker ist.«
    Ich schaute mit gesenktem Blick gegen meine Brust. »Glaubst du das wirklich?«
    »Ja, das glaube ich.«
    »Er hat es nicht zerstört, verstehst du? Wie ich ihn kenne, hätte er es sicherlich gern getan. Nein, er hat es mir überlassen, und das macht mich schon nachdenklich.«
    Mit beiden Händen winkte Belial ab. »Du kannst sagen, was du willst, Sinclair. Ich sehe es vor deiner Brust. Ja, es ist noch heil, aber ich weiß auch, dass Luzifer es nicht zu zerstören braucht. Es bringt nichts, es ist harmlos. Er hat sein Licht einfach aufgefangen, und damit war alles erledigt.«
    »Das glaube ich nicht!«
    »Verlass dich nicht darauf, Sinclair, denn diese Zeiten sind vorbei. Es ist harmlos.«
    Ich wirkte einige Zeit nachdenklich, was Belial schon leicht nervös machte, denn er zuckte ein paar Mal zusammen. Ich strich mit der Hand über meinen Talisman hinweg und versuchte, meinem Gesicht einen zerknirschten Ausdruck zu geben.
    »Ja, es kann sein, dass du Recht hast, Belial.«
    »Ich habe immer Recht!«, erklärte der Lügenengel.
    Darauf ging ich nicht weiter ein, denn ich wollte endlich auf den Punkt kommen. »So richtig überzeugt hast du mich nicht. Das lässt sich ändern…«
    »Es ist so, wie ich es dir gesagt habe.«
    »Ja, schon, das mag sein, aber ich möchte es dennoch genauer wissen. Bist du auch dafür?«
    »Was willst du?«
    »Dir das Kreuz geben!«
    Es war keine Lüge. Ich hatte die reine Wahrheit gesprochen. Ich würde es tun, und ich sah, dass ich Belial mit diesem Vorschlag überrascht hatte.
    Manche Menschen bekommen bei diesen Vorhaben ihren Mund nicht mehr zu. Bei ihm erlebte ich eine andere Reaktion. Er stand vor mir und war wirklich nicht mehr in der Lage dazu, sich zu bewegen.
    »Nun…?«
    Die kaum zu erkennenden Lippen zuckten. Er dachte nach und wischte dabei mit der Hand über sein Gesicht, als wollte er alte Spinnweben zur Seite putzen.
    »Bitte, ich habe nicht geblufft. Ich möchte wirklich, dass du es an dich nimmst.«
    Er schaute sich um. Er war plötzlich verlegen und hörte zu, wie ich von der Wahrheit sprach.
    »Es ist in der Tat so, dass ich dir das Kreuz überlassen werde.« Ich redete nicht mehr weiter davon und trat den Beweis an. Beide Arme hob ich an und fasste nach der Kette an meinem Hals.
    Ich zog daran, und Belial richtete seinen Blick auf das Kreuz. Er konnte nicht mehr woanders hinblicken. So sah er zu, wie ich das Kreuz in die Höhe zog, das sich langsam meinem Hals näherte. Welches Risiko ich einging, war mir bewusst, aber das musste ich einfach tun, denn ich gehörte oft genug zu den Menschen, die alles auf eine Karte setzten, um zum Ziel zu gelangen.
    Im Stich gelassen hatte das Kreuz mich nicht, als Luzifer erschienen war. Seine Macht war einfach zu groß gewesen, und so hatte mein Talisman seine Kraft nicht so entfalten können, wie ich es von ihm gewohnt war. Das würde sich ändern, denn ich ging davon aus, dass es nichts von seiner Kraft verloren hatte und weiterhin machtvoll wirken würde.
    Er schielte mich an. Den Kopf hatte er dabei zur Seite gedreht. Er schien dem Braten noch immer nicht zu trauen, aber ich streifte die Kette über meinen Kopf und gab mir dabei ein möglichst cooles Aussehen, denn ich wollte auf keinen Fall sein Misstrauen erwecken.
    Alles klappte wie am Schnürchen. Ich hielt das Kreuz in meiner rechten Hand.
    Dann streckte ich Belial die Hand mit dem Kreuz entgegen.
    Er zögerte.
    »Bitte! Du kannst es nehmen. Ich schenke es dir. Es ist keine Lüge. Ich will endlich meine Grenzen erkennen und mich danach richten können.«
    Belial schaute mich an.
    »Warum tust du nichts?«, fragte ich höhnisch, »Jetzt sag nur nicht, dass du Angst hast?«
    »Die habe ich nicht. Die brauche ich nicht zu haben! Ich kenne keine Angst mehr weder vom Wort her noch vom Gefühl, denn ich bin Luzifer. Ich habe seine

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