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1367 - Brennpunkt Pinwheel

Titel: 1367 - Brennpunkt Pinwheel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erfassen, wenn sie noch ein paar Millionen Kilometer näher an Greenhouse herangekommen sind. Ich empfehle dringend, alle Energieverbraucher auf der BANSHEE sofort zu desaktivieren und auch alle anderen Emissionsquellen zu beseitigen."
    „In Ordnung", gab Tovari zurück. „Obwohl wir dann womöglich mit Raft und dem Schiff untergehen werden. Aber wir können ja notfalls schwimmen und eine andere Insel erreichen."
    Plötzlich erschrak er so, daß sein Gesicht grau wurde und seine Hände zitterten. „Aber wenn wir alle Energieerzeuger abschalten, bekommt auch Irunas Überlebenstank keine Energie mehr und wenn er beim Untergang von Raft und der BANSHEE auch nur den kleinsten Riß bekommt, wird er geflutet."
    „Eine Todesursache reicht, Shaggy", warf Hilda ein. „Es ist jedoch noch eine dritte möglich, dann nämlich, wenn du nicht tust, was der Bordsyntron empfohlen hat. In dem Fall wirst du zusammen mit Iruna im Strahlkanonenbeschuß der Hauri sterben."
    „Ich weiß", pflichtete Tovari seiner Positronik niedergeschlagen bei. „Aber ich kann doch Iruna nicht aus dem Überlebenstank herausholen und irgendwo an Land bringen."
    „Natürlich nicht; du mußt sie erst auftauen", entgegnete Hilda. „Wenn das schnell genug geht, besteht vielleicht noch Hoffnung. Möglicherweise erholt Iruna sich an frischer Luft schneller als tiefgefroren in einem Überlebenstank."
    „Unmöglich!" wandte Tovari ein. „Nicht völlig undenkbar", meinte Hilda. „Erinnere dich daran, daß Iruna nicht nur eine Akonin ist, sondern auch eine Sarlengort. Das hast du jedenfalls im Tiefenland behauptet."
    „Und es stimmt!" trumpfte der Kamashite auf. „Dann solltest du auf bisher unbekannte Kräfte der Sarlengort hoffen, Shaggy!" ermahnte ihn die SERUN-Positronik. „Etwas anderes bleibt dir gar nicht übrig. Und du mußt sehr schnell sein!"
    „Das werde ich!" erwiderte der Kamashite grimmig. „Bordsyntron, alle Systeme, bis auf die Energieversorgung des Überlebenstanks, desaktivieren! David und ich schleppen Iruna mitsamt dem Tank mit Muskelkraft aus dem Schiff, sobald das Wrack geflutet ist und die Kontrollen anzeigen, daß die Energiespeicher für die letzte Auftau und Erweckungsphase ausreichen. Der Auftrieb des Wassers wird uns helfen - und den Rest müssen die Götter für uns tun."
    Raft sank sehr schnell, nachdem die meisten Bordsysteme sowie die Antigravs der BANSHEE desaktiviert waren. Immerhin wog das Schiff trotz der mit 0,74 Standard-Gravos relativ niedrigen Schwerkraft noch 2,2 Millionen Tonnen.
    Tovari und David, die sich im Lagerraum befanden und den Überlebenstank mit Stahlplastikseilen festgezurrt hatten, mußten sich selbst irgendwo anbinden, um nicht von der Gewalt des vehement hereinstürzenden Wassers herumgewirbelt und gegen Wände oder gar Aggregatkanten geschleudert zu werden.
    Der Roboter war selbstverständlich absolut wasserfest - auch für hohe Drücke in größeren Tiefen, und Tovari Lokoshan wurde hinreichend durch seinen SERUN geschützt, den er geschlossen hatte.
    Dennoch war die Situation nicht ungefährlich, denn die von zwei Seiten hereinschießenden Wassermassen bildeten Strudel und Wirbel, die alle nicht festgezurrten Gegenstände unkontrolliert durch den Lagerraum schleuderten. Ein Treffer konnte durchaus den Druckhelm des SERUNS zerschmettern oder schwere Schäden am Aggregatepack anrichten. „Mögen die Black Holes alle Haurischiffe verschlingen!" schimpfte Tovari, während er sich mit einer Hand an einer Wandverstrebung festhielt und mit der anderen große Ballen verfilzten Pflanzenmaterials wegzuschieben versuchte, die das Wasser mitgebracht hatte. „Wenn du mich hörst, Lullog, dann hilf mir!"
    Doch nichts deutete darauf hin, daß der Erbgott der Lokoshans ihn hörte. Er war eben keineswegs allmächtig und konnte bereits durch die Psionischen Lumineszensen, die neuerdings spontan überall im Universum auftraten, in einigen seiner Funktionen gestört werden.
    Tovari wurde von einer mächtigen Ladung mit Steinen durchsetzten Pflanzenmaterials platt auf den Boden des Lagerraums gedrückt und sah überhaupt nichts mehr. Er zwang sich zu einer fatalistischen Geisteshaltung, um sich nicht dazu hinreißen zu lassen, den Paratronschirm und das Gravopak seines SERUNS zu aktivieren.
    Es reichte schon, daß das kombinierte Auftau-Erweckungs-Aggregat des Überlebenstanks eine schlecht abgeschirmte Quelle energetischer Emissionen war und noch für rund fünfundvierzig Minuten bleiben würde. Diese Quelle

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