Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1367 - Brennpunkt Pinwheel

Titel: 1367 - Brennpunkt Pinwheel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
molekularbiologische Manipulationen, die seine Identifizierung verhindern sollten.
    Es war alles ganz anders gekommen - und alle Maskerade hatte ihm nichts genützt, weil er zu vorwitzig gewesen war und sich einmal in seinem Leben auf ein unkalkulierbares Risiko eingelassen hatte.
    Allerdings hätte er ohne dieses leichtsinnige und profitgierige Wagnis niemals Atlan und Iruna kennengelernt, sagte er sich.
    Das war jedoch ein schwacher Trost, weil er nach seiner Rückkehr nach Pinwheel nur noch eine sterbende Iruna vorgefunden hatte und es nicht fertigbringen würde, nach ihrem Tod Atlan wieder unter die Augen zu treten. „Kannst du unsere Situation beurteilen, Hilda?" fragte er weiter. „Sie ist hoffnungslos, aber nicht ernst", setzte die Positronik ihren Spott fort. „Du wirst die nächstbeste Welt ansteuern müssen, auf der du wenigstens eine Weile überleben kannst - es sei denn, du kannst Hilfe herbeirufen."
    Daran hatte Tovari noch gar nicht gedacht, allerdings, wie er sich jetzt klarmachte, weil sein Unterbewußtsein die Schäden an der Sektion registriert hatte, in der sich die Hyperfunkantennen befanden.
    Dennoch erkundigte er sich beim Bordsyntron, dessen Kommunikationselemente in jedem Raum und jedem Schacht der BANSHEE allgegenwärtig waren, nach der Funktionsfähigkeit des Hyperkoms. „Totalausfall", antwortete der Syntron. „Ein Wiederaufbau der Hyperfunkanlage ist ohne Ersatz-Howalgoniumkristalle sinnlos. Sie könnten zwar aus Howalgoniumkristallen aus anderen Bordsystemen ersetzt werden, aber dann müßten so wichtige Systeme wie die Steuerung der Maschinen und des Schiffes stillgelegt werden."
    „Das geht nicht, mitten im Weltraum", erwiderte Tovari. „Aber es ginge, wenn du irgendwo landen würdest, wo du ohne Bordsysteme überleben könntest", wandte Hilda ein. „Gibt es eine solche Welt, Syntron?" fragte der Kamashite. „In dreiundvierzig Lichttagen befindet sich eine kleine rote Sonne, die von zwölf Planeten umkreist wird", antwortete der Bordsyntron. „Planet Nummer zwei hat eine sauerstoffhaltige Atmosphäre, deren durchschnittliche Temperatur bei fünf zehn Grad Celsius liegen dürfte, was einer mittleren Tagestemperatur von rund vierundzwanzig Grad entsprechen sollte. Außerdem weist die Spektralanalyse große Mengen chlorophyllhaltiger Substanzen aus."
    „Pflanzen!" jubelte Tovari. „Pflanzen, Wärme und atembare Luft! Das ist ja fast ein Paradies!"
    Er senkte betrübt den Kopf, als er an Iruna dachte. „Aber das hilft Iruna nichts, Hilda", sagte er kläglich. „Vielleicht doch, wenn du es schaffst, dort zu landen und die Hyperfunkanlage wieder aufzubauen und funktionsfähig zu machen", entgegnete die SERUN-Positronik. „Dann könntest du ein Raumschiff der PIG oder der Kartanin herbeirufen und Iruna von Bass-Teth nach Tahun bringen lassen."
    „Die Chancen, daß in ihr die ganze Zeit über wenigstens ein Fünkchen Leben bleibt, sind verschwindend gering", stellte der Kamashite deprimiert fest. „Aber eine bessere Möglichkeit gibt es nicht. Syntron, bringe das Schiff in kürzestmöglicher Zeit zu diesem Planeten!"
    Der Syntron bestätigte und fragte, ob er die BANSHEE selbständig landen sollte. „Nein", lehnte Tovari ab. „Das will ich selbst tun - und ich will auch selbst den Landeplatz aussuchen."
    Er warf einen Blick auf das maskenhaft starr wirkende Gesicht der Akonin, dann fügte er hinzu: „Bis es soweit ist, bleibe ich hier."
    Anderthalb Stunden später war es soweit.
    Die zweite Umpolung des Hypertrops hatte geklappt - und der Gravitraf-Speicher war zu zehn Prozent mit Energie aus dem Hyperraum angefüllt worden.
    Danach hatte der Bordsyntron die BANSHEE auf Kurs gebracht, beschleunigt und die rund dreiundvierzig Lichttage bis zum System der kleinen roten Sonne mit geringem Überlichtfaktor zurückgelegt. Dort war das Schiff in den Normalraum zurückgefallen - und der Syntron hatte Tovari Lokoshan darüber informiert.
    Der Kamashite eilte in die Hauptzentrale, setzte sich auf den Platz des Kommandanten und musterte die Panoramagalerie, auf die der Bordsyntron die von ihm verarbeiteten und auf Menschensicht zubereiteten Ortungsergebnisse eingeblendet hatte.
    Tovari sah, daß die BANSHEE sich in einem 900km-Orbit um eine grüne Welt mit regelmäßig verteilten weißen Wolkenfeldern und einem blauen Himmel befand. Die Oberfläche schien nur aus festem Land zu bestehen, denn es gab keine Lücken in ihrem üppigen Grün; es gab weder Ozeane, noch waren Flüsse oder

Weitere Kostenlose Bücher