1368 - Iruna
legte die Entfernung bis zur Nebelballung mit Hilfe des Metagravs in kurzer Zeit zurück.
Dort dirigierte der Arkonide sie in die Schicht der Randzone, in der die sich unendlich langsam zusammenziehende Materie wärmer wurde und zu glühen anfing."
Als das Manöver abgeschlossen war, würde die KARMINA nur aus nächster Nähe und nur mit Hypertastern geortet werden können. Die energetischen Prozesse innerhalb der Nebelballung überlagerten die Emissionen des Netzgängerschiffs, nachdem der Metagrav abgeschaltet worden war.
Atlan veranlaßte den Bordsyntron, vier der kleinen Ortungssonden auszuschleusen und ins Sringal-System zu schicken. Die Ortungssonden waren Produkte der querionischen Technologie und verfügten über einen perfekten Ortungsschutz. Außerdem konnten sie im Umkreis einiger Lichtjahre mit Überlichtgeschwindigkeit operieren und besaßen sehr empfindliche Sensoren.
Nachdem die Sonden in den Hyperraum gegangen waren, schickte Atlan die Kommandantin der SCHARNHORST in den Turm zurück und beauftragte sie damit, die kodierten Rafferimpulse, die die Sonden aus dem Zielgebiet senden würden, zu entzerren und zu dekodieren und an ihn weiterzuleiten.
Anschließend wandte er sich an den Kamashiten. „Was weißt du über Sringal IV?" erkundigte er sich. „Nicht viel", antwortete Tovari. „Ich habe den Planeten nur einmal kurz gesehen, als ich als Gefangener von einem Hauri-Schiff auf ein anderes gebracht wurde. Er hat eine Atmosphäre, die aus dem Orbit wie ein rötlichbrauner Nebel wirkte. Ich wette, daß sie giftig ist."
„Das denke ich auch", erwiderte Atlan. „Sringal IV scheint mir nach Auswertung der wenigen Meßergebnisse, die wir beim ersten Anflug machen konnten, eine fast kometenhaft flache Ellipsenbahn um Sringal Alpha, wie ich die rote Komponente hiermit nenne, zu beschreiben, während Sringal Alpha sich gleichzeitig Sringal Beta nähert. Zur Zeit scheint also auf Sringal IV >Jahreszeit< zu herrschen, die wir als >Frühsommer< bezeichnen könnten. Vielleicht hat der Planet im >Winter< eine atembare Sauerstoffatmosphäre, aber wenn es sehr heiß wird, kann der Stickstoff dieser Atmosphäre sich durch Luftverbrennung in Stickstoffoxyde umwandeln, die für den menschlichen Organismus hochgiftig sind."
„Richtig", kommentierte Lokoshan. „Ganz abgesehen davon, daß allein schon die Hitze jeden ungeschützten Menschen umbrächte - und auch jeden Hauri."
„Weshalb bist du dir so sicher, was die Hauri betrifft?" fragte der Arkonide. „Ich habe sie auf Greenhouse mit zurückgeklappten Druckhelmen gesehen", antwortete Tovari. „Und die Atmosphäre dieser Dschungelwelt gleicht weitgehend der von Kamash und auch der der Erde des vorindustriellen Zeitalters."
„Die Erdatmosphäre ist so sauber wie die von Kamash", entgegnete Atlan. „Ja, aber nur infolge eines permanent betriebenen technischen Aufwands", protestierte der Kamashite. „Mit einer natürlich im Gleichgewicht befindlichen Atmosphäre läßt sich das nicht vergleichen."
Atlan lächelte. „Du hast gut reden, mein Freund. Ihr habt auf Kamash keine Milliarden Menschen wie auf Terra. Aber wir wollen nicht vom Thema abweichen. Die Natur von Sringal IV spricht dagegen, daß die Hauri dort eine Art Kolonie gegründet haben oder noch gründen wollen. Was immer das für ein Stützpunkt ist, den sie dort haben, er dient nicht der Unterbringung einer Invasionsarmee oder einer sonstigen Ansammlung/ intelligenter Wesen. Dennoch muß er sehr wichtig sein, sonst hätten die Hauri ihn nicht in der Gifthülle eines heißen Planeten versteckt, der sich mit seinen zwei Sonnen innerhalb eines Reflexionsnebels befindet, der allein schon eine Entdeckung erschwert."
Der Kamashite nickte. „Ich weiß, was du damit ausdrücken willst, Atlan", erklärte er eifrig. „Iruna kann keine Verräterin sein, denn ohne sie wüßten wir bis jetzt noch nicht einmal von der Existenz des Hauri-Stützpunkts auf Sringal IV."
Atlan wollte ihm beipflichten, doch Eirene kam ihm zuvor, allerdings nicht in seinem Sinn. „Sie hat Sringal IV als Köder für dich ausgeworfen", sagte sie gehässig. „Und du hast angebissen. Sieh dich vor, daß die Hauri dich nicht in ihre Gewalt bringen!"
Der Arkonide blickte die Tochter seines besten Freundes ernst an, dann erwiderte er: „Ich werde mich vorsehen, Eirene. Du aber solltest dein Denken nicht von Emotionen verzerren lassen.
Dadurch kannst du uns alle in größte Gefahr bringen."
Sie erwiderte seinen Blick mit
Weitere Kostenlose Bücher