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1371 - Projekt Septembermorgen

Titel: 1371 - Projekt Septembermorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seines Programms auch richtete. Ohne Maske war er lediglich der hochwertige Biopositronik-Roboter, der sich, von den Posbis durch seine ausgefeilte Konstruktion und die Tatsache unterschied, daß er von Menschenabkömmlingen gebaut worden war. „Die Station, in die wir vordringen wollen, ist vermutlich größer angelegt als die, die wir von Sringal her kennen", begann er übergangslos. Seine Stimme klang neutral, zeigte jedoch zu den Stimmodulen der Masken eine gewisse Monotonie, die sie eindeutig als Stimme einer Maschine erkennen ließ. „Wir werden es nach der Sache mit Iruna von Bass-Teth schwerer haben, in das Herz der Station vorzudringen und den Hauri ihr Geheimnis zu entlocken. Dennoch wollen wir keine Zeit verlieren. Atlan plant seine Expedition, und es wird nicht mehr lange dauern, bis er aufbricht. Es wäre zu wünschen, wenn wir ihm noch ein paar wichtige Hinweise mit auf den Weg geben könnten."
    „Atlan wird warten, bis wir zurück sind", piepste Gucky empört. „Das wäre ja noch schöner, wenn er ..."
    „... abfliegen würde, ohne dich zu fragen", vollendete Nikki Frickel den Satz. Sie stieg endgültig in den Anzug und schloß ihn. Mit wenigen Griffen hatte sie ihre zusätzliche Ausrüstung bereit. Gucky trug schon seinen Einsatzanzug, den vor nicht allzu langer Zeit ein gewisser Rumus Sharman als SCHWANZRUN bezeichnet hatte.
    Sie waren soweit. Nikki gab mehrere Befehle, und die SORONG drehte ab und entfernte sich von der Hanse-Kogge. Sie flog wieder dem Sonnensystem entgegen und näherte sich ihm diesmal von oben, gemessen an der Ebene der Planetenbahnen und deren Umlaufrichtung. Das Schiff ging in Sonnennähe in einen Orbit, und die drei machten sich bereit zum Start. „Wir nehmen das Beiboot, das uns sicher nach Yillja und zurück geflogen hat", sagte Nikki Frickel und machte sich auf den Weg. Gucky teleportierte mit dem Vario und kam ihr zuvor. „Da staunst du, was?" empfing er sie. „Noch bin ich schneller, als die Polizei erlaubt!"
    Das Beiboot schleuste aus und legte die Strecke bis zur Bahn des ersten Planeten zurück. Weiter wollten sie sich nicht nähern, da sie damit rechnen mußten, daß die Hauri rund um den zweiten Planeten Überwachungssonden installiert hatten. Der Mausbiber ließ ein letztes Mal ein freundliches Grinsen sehen, dann schloß er den Helm des SERUNS und packte einen der Teleskoparme des Vario. „Viel Spaß", wünschte Nikki, aber da waren die beiden schon verschwunden. Das leichte Plop der Luft, die das entstandene Vakuum füllte, war kaum zu hören.
    Es dauerte über eine Viertelstunde, bis Gucky zurückkehrte. Er machte ein ernstes Gesicht. Sechs Sprünge hatte er hinter sich, aber er wußte jetzt, wie es an seinem Ziel aussah. Diesmal würde es schneller gehen.
    Vor ihnen fiel das nackte Gestein in die Tiefe ab und gab den Blick auf eine mit dicken Schwaden verhangene Ebene frei. Es war nur der vordere Teil der Ebene zu erkennen, ihre Ausmaße konnten von ihrem Standort aus nicht festgestellt werden. Der sichtbare Teil wurde zu achtzig Prozent von flachen Gebäuden und Kuppeln ausgefüllt, wie sie in der Zusammenstellung von Sringal her bekannt waren. Es gab keinen Zweifel, daß sie es mit der Station der Hauri zu tun hatten. „Kommt!" sagte der Vario. „Gehen wir näher heran!"
    Eine halbe Stunde hatten sie gewartet. In dieser Zeit hatte sich Gucky von den Strapazen der weiten Sprünge durch den Leerraum erholt. Er faßte die beiden und teleportierte mit ihnen blind in die Schwaden hinein in die Richtung, in der er das Ende der Station vermutete.
    Sie kamen zwischen quaderförmigen Gebäuden heraus, über denen sich mehrere Metallbogen wölbten, an denen hin und wieder Blitze entlangrasten. In der Nähe klang ein Surren und Wummern von sich nähernden Fährzeugen, und Gucky verschwand mit seinen Begleitern, so schnell er konnte. Er wählte die Distanz des neuen Sprunges größer, und diesmal gelang es ihm, das Gebiet der Station hinter sich zu lassen. Als sie materialisierten, bot sich ihnen ein ähnlicher Anblick wie von dem Felsplateau, nur war auf dieser Seite die Anordnung der Gebäude eine andere. „Wir sind etwas über sechshundert Kilometer gesprungen", sagte Gucky über den Helmfunk. Aus Sicherheitsgründen hatten sie die Geräte auf minimale Reichweite justiert. „Die Station hier ist ziemlich groß, und die Passivortung meines Anzugs zeigt mir, daß das, was hinter uns liegt, nur ein Teil der gesamten Anlage ist!"
    Der Vario-500 schwieg. Er

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