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1372 - Im Strudel des Bösen

1372 - Im Strudel des Bösen

Titel: 1372 - Im Strudel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Händen eine Pumpgun festhielt. Deren Mündung wies genau auf Bills Brust, der genau wusste, dass er keine Chance hatte, und die Arme schon freiwillig hob…
    ***
    »Ja, Bill, so gefallen Sie mir besser. Mit angehoben Armen und mit dem Wissen versehen, dass Sie keine Chance haben. Sie sind den berühmten Schritt zu weit gegangen, denn Sie müssen wissen, dass wir uns nicht gern stören lassen. Wir sind die Erleuchteten, und wenn die Zeit reif ist, werden wir es der Welt erklären. Noch liegt ein weiter Weg vor uns, bis wir das Ziel erreicht haben, und auf diesem Weg lassen wir uns von keinem Menschen stören.«
    »Ich hatte es mir gedacht.«
    »Obwohl ich Respekt vor Ihnen habe, Bill. Das ist gar keine Frage. Sie haben großen Mut bewiesen, und jetzt möchte ich Sie darum bitten, mir ihr Handy zu geben.«
    »Okay«, erwiderte Bill gepresst. Zuerst das Handy, dann die Waffe!, dachte er und holte das flache Gerät hervor, dass Sir Richard sofort ausschaltete.
    »Wir möchten nämlich nicht bei unseren Aktionen gestört werden«, erklärte er.
    Trotz seiner nicht sehr positiven Lage konnte Bill seine Neugierde nicht unterdrücken. »Welche Aktionen meinen Sie?«
    »Nur unsere Versammlung am heutigen Abend. Wir werden dann auch über Sie Gericht sitzen.«
    »Und urteilen?«
    »Auch das.«
    Bill spürte den kalten Schauer auf seinem Rücken. »Welches ist denn die Höchststrafe?«
    »Können Sie sich das nicht denken?«, erkundigte sich Sir Richard locker.
    »Der Tod?«
    »Das ist es.«
    Bill erschrak nicht. Er bekam auch keine weichen Knie. Zu oft hatte er sich schon in lebensgefährlichen Lagen befunden. Er dachte sogar völlig normal weiter und sagte mit einer schon gleichgültig klingenden Stimme: »Sie wissen ja selbst, wer hinter mir steht, Sir James. Dass ich Sie besucht habe, dass wissen auch andere Menschen.«
    »Damit habe ich gerechnet«, erklärte der Gelehrte. »Man wird nichts finden. Tilo wird später Ihren Wagen wegfahren, sodass er auch keinen Hinweis geben kann. Sollten John Sinclair und Suko hier erscheinen, werde ich alles abstreiten. Sie können sich umsehen, und sie werden nichts finden, wobei es auch möglich ist, dass ich gar nicht mehr hier anzutreffen bin. Aber das sind Dinge, die noch ein wenig Zeit haben. Die Versammlung beginnt erst am Abend. Dort sehen wir uns auch wieder. Die Waffe, die Sie tragen, wird Tilo Ihnen abnehmen. Danach werden Sie Ruhe haben, über gewisse Dinge nachzudenken oder auch Ihr Leben noch einmal zu rekapitulieren.«
    »Schon verstanden.«
    Sir Richard Leigh verbeugte sichleicht. »Dann darf ich Sie jetzt entlassen und möchte Ihnen zudem sagen, dass es mich trotz allem gefreut hat, Ihre Bekanntschaft zu machen. Schade, dass Sie nicht zu uns gehören. Sie hätten uns viel bringen können.«
    »Das denke ich auch«, flüsterte Bill. »Aber anders als Sie es sich vorgestellt haben.«
    »Der Gewinner besitzt die Macht, Mr. Conolly. Daran sollten Sie wirklich denken.«
    »Ich weiß.«
    »Führ ihn ab, Tilo!«
    ***
    Bill Conolly, der ehrlich gegen sich selbst war, musste zugeben, dass er sich seinen Besuch bei diesem Wissenschaftler anders vorgestellt hatte. Er war aufmerksam gewesen, auch vorsichtig, doch nun steckte er in der Klemme. Er hatte sich einlullen und schließlich überrumpeln lassen. Beides war nicht vorgesehen gewesen, aber er machte sich auch keinen Vorwurf, denn dieser Gelehrte hatte es perfekt verstanden, den harmlosen Wissenschaftler zu spielen. Bereits sein Aussehen täuscht die meisten Menschen über seine wahre Identität hinweg.
    Der Reporter war dann von dem, was er erfuhr, fasziniert gewesen. Leider konnte er damit im Moment nichts anfangen, denn er schritt vor Tilo her wie ein Schaf, das vom Hund des Schäfers einzeln in den Stall geführt wurde.
    Sie hatten das gewaltige Arbeitszimmer mit der Galerie verlassen und waren wieder in die kalte Zone des Hauses hineingetreten, in der sich die wenigen Möbelstücke verloren.
    Bill hatte die Arme noch weiter anheben müssen, um die Hände im Nacken zu verschränken. So schritt er wehrlos vor Tilo her, der die Mündung der Pumpgun auf Bills Rücken richtete.
    Der Reporter wunderte sich darüber, dass man ihm seine Beretta gelassen hatte. Er konnte einfach nicht glauben, dass es vergessen worden war. So etwas traute er einem Typen wie diesem Tilo nicht zu.
    Der Mann mit dem unbewegten Gesicht und dem Pferdeschwanz im Nacken bewegte sich noch immer lautlos, sodass Bill den Eindruck bekam, dass sich niemand

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