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1372 - Zwölf Raumschiffe nach Tarkan

Titel: 1372 - Zwölf Raumschiffe nach Tarkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist das wahr, was du mir erzählst?" erkundigte sich der Protektor in flehendem Tonfall. „Es ist wahr", sagte der Arkonide. „Und wahr ist auch, daß Doguang identisch mit Dongxi ist, nicht wahr?"
    „Ja."
    „Der Spiegel des Feuers wird hier gefangengehalten?"
    „Ja."
    „Ich will ihn sehen!" Voller Entsetzen machte Hue-Win eine abwehrende Geste. „Das ist ganz und gar unmöglich", erklärte er. „Der Spiegel des Feuers bleibt, wo er ist. Niemand bekommt ihn zu sehen, nicht einmal ich, bis Anweisungen von der Projektleitung eintreffen."
    „Wann wird das sein?"
    „Ich weiß es nicht. Ich hätte schon lange von den Verantwortlichen hören müssen."
    Atlan schien einzusehen, daß er auf diesem Wege nicht weiterkam. „Du brauchst unsere Hilfe, sagst du", wechselte er auf ein andere Thema über. „Willst du mir nicht endlich erklären, auf welche Weise wir dir helfen sollen?"
    „Auch das kann ich nicht", klagte Hue-Win. „Doguang ist eine gefährdete Welt. Ringsum wimmelt es von Hauri-Stützpunkten. Ja, ich weiß: Ich habe euch nicht die Wahrheit gesagt, als ihr mich fragtet, ob wir Feinde hätten. Es ginge euch nichts an, dachte ich damals. Meine Verteidigungsmittel sind beschränkt.
    Unsere Überlebenschancen werden in erster Linie dadurch bestimmt, wie unsichtbar und unhörbar wir uns machen können. Ich muß überaus vorsichtig agieren. Ohne die Zustimmung der Projektleitung kann ich nichts tun. Ja, ich brauche eure Hilfe, aber bevor ich sie in Anspruch nehme, muß mir erst die Projektleitung die entsprechende Erlaubnis erteilt haben."
    Er hatte recht. Er war nicht für diesen Posten gemacht. Er sagte es zwar nicht mit so vielen Worten, aber seine Lamentiererei lief darauf hinaus, daß er in dieser gefährlichen Lage keine Verantwortung übernehmen wollte. Die Entscheidungen, die getroffen werden mußten, überließ er der Projektleitung, die irgendwo in weiter Ferne saß und wahrscheinlich keine Ahnung hatte, wie die Dinge auf Doguang alias Dongxi standen.
    Hue-Win mochte an der Miene des Arkoniden ablesen, daß diesem Zweifel gekommen waren. „Aber du wirst trotzdem hierbleiben und mir beistehen, nicht wahr?" fragte er voller Eifer. „Ich will dir etwas sagen", seufzte Atlan. „Du bist ein Schwächling und tust mir leid. Ich warte noch einen Tag.
    Wenn ich bis dahin noch nicht weiß, welcherart Hilfe du brauchst, breche ich auf."
    Der Protektor wirkte erleichtert. Julian Tifflor, Ge-Liang und der Arkonide erhoben sich. „Wir gehen jetzt", sagte Atlan. „Ich habe deinen Polizisten befohlen, unser Fahrzeug wieder instand zu setzen. Sie haben den Befehl hoffentlich befolgt, oder ich muß in dieser Nacht doch noch meinem Zorn freien Lauf lassen."
    „Oh, ich bin sicher, daß sie sich nach deinen Worten gerichtet haben", beeilte sich Hue-Win zu versichern. „Wenn nicht, laß es mich wissen, und ich werde den Schuldigen bestrafen."
    Durch das Vorzimmer gelangten Tifflor, Ge-Liang und Atlan hinaus auf den breiten, hell erleuchteten Korridor. Von den vier Polizisten war nichts mehr zu sehen. Seite an Seite glitten sie durch den Antigravschacht hinunter in Richtung Erdgeschoß. „Ich könnte mich damit abfinden, den Protektor ganz einfach für einen jämmerlichen Waschlappen zu halten", sagte Atlan. „Aber irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, daß der Kerl uns übers Ohr hauen will."
    An Bord der KARMINA galt die örtliche Zeiteinteilung nicht. Julian Tifflor ging zur Ruhe, als die Sonne irgendwo hinter den dichten Wolken über den Horizont kroch, und überließ sich willig den Zärtlichkeiten, die Nia ihm zugedacht hatte.
    Er schlief unruhig. Im Traum erlebte er noch einmal die nächtliche Begegnung mit Hue-Win. Der Protektor sagte etwas, das Julian Tifflor ungemein wichtig erschien, aber er verstand die Worte entweder nicht, oder sie entglitten sofort seinem Gedächtnis. Die Szene wiederholte sich ein ums andere Mal, und bei jeder Wiederholung versuchte er mit noch größerer Anstrengung, sich auf Hue-Wins Aussage zu konzentrieren, damit er diesmal auch wirklich behielte, was der Protektor sagte. Seine Mühe war vergeblich. Die Worte blieben nicht haften. Kaum hatte er sie gehört, da waren sie schon wieder vergessen.
    Er erwachte schweißgebadet und fühlte sich wie gerädert. An weiteren Schlaf war nicht zu denken.
    Vorsichtig, so daß Nia nicht geweckt wurde, schlich er sich in die Hygienezelle, kleidete sich an und machte sich auf den Weg zum Kontrollraum.
    Atlans Versuch, sich ein paar

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