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1372 - Zwölf Raumschiffe nach Tarkan

Titel: 1372 - Zwölf Raumschiffe nach Tarkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Doguang sicherlich nie gedacht.
    Da hat ein böser Zufall dem Protektor eine Verantwortung zugeschanzt, die er gar nicht haben wollte."
    „Das ist es!" Julian Tifflor war plötzlich aufgesprungen. „Die ganze Zeit zerbrech ich mir den Kopf darüber! >Meine Verteidigungsmittel sind beschränkt<, hat Hue-Win gesagt. Die ganze Zeit über spuken mir seine Worte im Gehirn. Ich weiß, worum er uns bitten will! Und wir sind dabei, seine Bitte zu erfüllen, ohne daß er sie überhaupt ausgesprochen hat!"
    „Was ist das, Tiff?" fragte der Arkonide. „Der Protektor erwartet einen Angriff der Hauri. Er weiß, daß die Hauri über den Ort, an dem der Spiegel des Feuers gefangengehalten wird, informiert sind. Doguang ist schlecht ausgestattet. Hue-Win hätte einem haurischen Angriff gegenüber nicht die geringste Chance. Da sieht er uns daherkommen. Wir taten ihm ja den Gefallen, uns mehrere Stunden lang im Vier-D-Raum aufzuhalten, so daß er genug Zeit hatte, seinen Verstand in Marsch zu setzen. Er will von uns weiter nichts, als daß wir Doguang für ihn verteidigen! Deswegen hält er uns hin. Wenn die Hauri angreifen, während wir uns auf Doguang befinden, werden wir uns wehren. Darauf rechnet er. Anscheinend hält er uns für stark genug, den Hauri Respekt beizubringen."
    Atlan hatte sich ebenfalls erhoben. „Es paßt eins ins andere", sagte er grimmig. „Du hast recht, Tiff. Während wir angeblich darauf warten, daß Hue-Win eine Benachrichtigung von der Projektleitung erhält, rückt der Augenblick des haurischen Angriffs immer näher."
    Er hob die Stimme und rief: „Servo! Alle Fahrzeuge des Verbands haben ab sofort Alarmstartbereitschaft. Fellmer Lloyd ist auf dem schnellsten Weg zurückzurufen."
    Das Schicksal agierte oft mit bitterer Ironie. Das letzte Wort des Arkoniden war kaum verklungen, da schrillte der Alarm. Über den gellenden Lärm der Pfeifen hinweg dröhnte die Stimme des Syntrons: „Unbekannte Flugobjekte materialisieren eine fünftel Lichtsekunde über Doguang. Bisher sind dreiunddreißig Objekte erfaßt..."
     
    6.
     
    Man hatte Fellmer Lloyd über Radiokom erreicht, aber der Mutant war hoffnungslos weit vom Gelände des Raumhafens entfernt. Seine Rückkehr konnte nicht abgewartet werden. Atlan legte ihm nahe, möglichst dünn besiedeltes Gelände aufzusuchen. Es war damit zu rechnen, daß der erste Angriff der Hauri sich gegen die Raumhäfen richten würde. Die Angreifer mußten verhindern, daß Hue-Wins Raumschiffe Gelegenheit zum Start bekamen.
    Die zwölf Fahrzeuge des Expeditionskorps lösten sich in geschlossenem Verband vom Boden. In Qolpan hatte man das Nahen des Gegners inzwischen ebenfalls bemerkt. Auf sämtlichen Radiokom-Kanälen herrschte hektischer Funkverkehr. Die Hauri verloren keine Zeit. Aus Richtung Sonne kommend, stießen sie mit halsbrecherischer Geschwindigkeit auf Doguang zu. Der Verband des Expeditionskorps führte eine halbe Umrundung des Planeten durch und strebte über der Nachtseite in den Raum hinaus.
    Es war 04.38 Uhr Bordzeit gewesen, als der Syntron Alarm schlug. Um 04.52 Uhr eröffneten die Hauri das Feuer auf die Raumhäfen von Doguang. Die Flottille der Angreifer bestand aus insgesamt 42 Einheiten.
    Die Taster hatten inzwischen die charakteristische Form der Hauri-Raumschiffe erfaßt: je ein voluminöser Heck- und Bugteil, die durch einen dünnen, schräg zur Längsachse des Fahrzeugs verlaufenden Schlauch miteinander verbunden waren.
    Ob den Hauri die zwölf Schiffe des Expeditionskorps entgingen oder ob sie ihnen deswegen keine Beachtung schenkten, weil sie sich offenbar auf der Flucht befanden, blieb ungewiß. Auf jeden Fall konzentrierten sich die haurischen Fahrzeuge ausschließlich darauf, die Raumhäfen von Doguang zu vernichten. Sie leisteten ganze Arbeit. Großkalibrige Thermostrahl- und Desintegratorgeschütze donnerten und fauchten in der Höhe der planetarischen Atmosphäre. Auf der Nachtseite des Planeten waren zwei rotglühende Brandherde zu beobachten, die sich rasch ausweiteten. „TS-CORDOBA, Ratber Tostan spricht", dröhnte es aus dem Empfänger im Kontrollraum der KARMINA. „Verehrtester Kommandant, soweit ich weiß, haben wir noch einen Mann dort unten, einen sehr wichtigen sogar. Sollen wir einfach zusehen, wie er zum Teufel geht, oder gedenken der Herr Kommandant, etwas gegen die verdammten Hauri zu unternehmen?"
    „Ratber Tostan, dein Anruf kommt mir gelegen", beantwortete Atlan die ironische Anfrage des Tsunami-Kommandanten. „Wenn du

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