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1372 - Zwölf Raumschiffe nach Tarkan

Titel: 1372 - Zwölf Raumschiffe nach Tarkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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deinen Jahren noch Gelegenheit, gegen eine Zaxi zu spielen?"
    Das war ein Kompliment. Zaxi hieß „schönes, junges Weib". Lo-Qing, der Alte, war ob soviel Aufmunterung plötzlich zum Einlenken bereit. „Also gut, spielen wir", brummte er. „Meine zwanzig Pu-Li gegen deinen bunten Stein."
    Ein Spieltisch wurde ausgesucht. Als Ge-Liang die Bildscheibe erblickte, hinter der computergesteuerte Formen tanzten, sträubte sie die langen, weichen Haare des Schnurrbarts. „Wo ich herkomme, spielt man das Spiel noch mit Zählbrettchen", erklärte sie ärgerlich. „Du wirst mir erklären müssen, wie die Computersteuerung funktioniert."
    Lo-Qing verstieg sich zu einer langatmigen Erklärung, wobei er offensichtlich bestrebt war, Ge-Liang zu verwirren. Es gab Dutzende möglicher Spielzüge, und für jeden mußte eine andere Kombination von Tasten unterhalb des Bildfelds betätigt werden. „Genug", sagte Ge-Liang schließlich. „Du bringst mir den Kopf noch ganz durcheinander. Ich will an dem Spiel meine Freude haben, nicht eine Dissertation darüber schreiben. Bestell uns was zu trinken."
    „Das geht nicht", protestierte Lo-Qing. „Ich habe nur zwanzig Pu-Li. Ein Getränk kostet drei Pu-Li."
    „Bestell vier Getränke", forderte Ge-Liang ihn auf. „Ich setze meinen Stein gegen die acht Pu-Li, die dir dann noch übrigbleiben."
    Lo-Quing tat, wie ihm geheißen war. Ge-Liang nahm die vier mit einer lauwarmen, grünlichgelben Flüssigkeit gefüllten Becher aus der Lade der Servierautomatik und setzte sie auf den Tischrand.
    Dann begann das Spiel. Julian Tifflor verfolgte es mit Interesse, obwohl er die Spielregeln kaum verstand.
    Zwischendurch nippte er von dem Getränk, das Ge-Liang serviert hatte. Es schmeckte bitter, jedoch nicht unangenehm und erfüllte den Körper mit wohliger Wärme. Fünf Minuten nach Spielbeginn bemerkte er, daß Atlan verschwunden war. Der Arkonide kehrte jedoch kurz darauf wieder zurück, die Hand voller bunter Münzmarken. „Nicht schlecht für einen fünfzehn Jahre alten Mikrochip, wie?" lachte er. „Der Kerl meinte, wunder was für einen Handel er da gemacht hat."
    Das Spiel ging weiter. Lo-Qing wurde von Minute zu Minute mißmutiger.
    Auf der Zählleiste oberhalb des Bildspielfelds las Julian Tifflor ab, daß Ge-Liangs Vorsprung sich mit jedem Zug vergrößerte. Als sie die 500 erreichte, lag Lo-Quing erst bei 368. „Du hast gewonnen", erklärte der Alte mürrisch. „Du darfst deinen Stein behalten."
    „Ich danke dir", antwortete Ge-Liang und zischte ein wenig dazu, was bei ihr als Ausdruck der Heiterkeit zu werten war. „Nimm's nicht so ernst, Lo-Qing", rief Atlan. „Du bist ein guter Spieler und ein noch besserer Erklärer.
    Wie hätte Ge-Liang sonst gegen dich gewinnen können?"
    Lo-Qing machte eine Gebärde, die Gleichgültigkeit ausdrückte. „Trink noch einen auf unsere Kosten", forderte der Arkonide ihn auf. „Ich habe mich mit lokalem Geld versorgt."
    Der Alte war einverstanden. Eine weitere Runde von Getränken wurde aufgefahren, der Spieltisch zur Zechtafel umfunktioniert. Eine dritte Runde folgte wenige Minuten später. Allmählich löste sich Lo-Qings Zunge. Er interessierte sich dafür, woher die Fremden kamen. Die Antwort, die er bekam, verstand er nicht. Er erzählte aus seinem Leben. Er hatte früher für den Ordnungsdienst gearbeitet, war selbst Polizist gewesen. Nach dem sechsten Becher überkam ihn das Selbstmitleid. Das Wasser schoß ihm aus den Augen, und die Stirn bedeckte sich mit Schweiß. „Es hätte so viel aus mir werden können", jammerte er. „Jetzt habe ich kaum genug zu leben und treibe mich nachts in den Spielhallen herum. Und ihr! Hohe, vornehme Fremde seid ihr. Als ihr kamt, habe ich euch beleidigt. Aber ihr zahlt mir meine Grobheit mit Freundlichkeit heim und beschämt mich. Ich stehe tief in eurer Schuld. Wie kann ich euch danken?"
    „Nichts leichter als das", antwortete Atlan so beiläufig, daß Julian Tifflor unwillkürlich aufhorchte. Wenn der Arkonide so betont leger daherredete, dann führte er gewöhnlich etwas im Schild. „Jja?" lallte Lo-Qing. „Was ist das? Sag mir, was ich für euch tun kann."
    „Was ist aus Quay-Er und Ulun-Cha geworden?"
    5. „Es war weiter nichts als ein Schuß ins Dunkel", erklärte Atlan seine Vorgehensweise zwei Stunden später, als sie auf den Platz zuschritten, auf dem der Gleiter geparkt stand. „Doguang war mir von Anfang an verdächtig. Soviel Technik, aber kein einziges verräterisches Signal. So,

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