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1372 - Zwölf Raumschiffe nach Tarkan

Titel: 1372 - Zwölf Raumschiffe nach Tarkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stunden Ruhe zu verschaffen, war offenbar auch mißlungen. Als Julian Tifflor den Kontrollraum betrat, fand er den Arkoniden in eine Unterhaltung mit den beiden ehemaligen Virenschiff-Mentoren Stronker Keen und Lavoree vertieft. Tifflor setzte sich hinzu, ohne sich zunächst am Gespräch zu beteiligen. Wortlos schob Lavoree ihm einen Becher Kaffee zu. „Es muß möglich sein", hörte er Atlan sagen, „die mentale Emission des Hauri zu finden. Wozu haben wir Mutanten an Bord?" Er sah auf und rief: „Servo! Eine Verbindung mit Fellmer Lloyd."
    Es dauerte eine halbe Minute, da meldete sich eine mürrische, verschlafene Stimme: „Wer hat es da so eilig, daß er mich nicht in Ruhe ausschlafen lassen kann?"
    Das Gesicht des Mutanten erschien auf der Bildfläche. Fellmer Lloyd hatte sichtlich Mühe, die Augen offenzuhalten. Er unterdrückte ein Gähnen, als er Atlan erblickte. „Es gibt Arbeit, Fellmer", sagte der Arkonide. „Ich möchte, daß du dich ein wenig auf Doguang umsiehst.
    Irgendwo auf dieser Welt wird ein Hauri versteckt gehalten. Ich möchte ihn finden."
    „Gib mir fünf Minuten", bat der Mutant. „Ich muß mir erst mal zwei Handvoll kaltes Wasser ins Gesicht schütten."
    Als Fellmer Lloyd im Kontrollraum erschien, klärte ihn Atlan darüber auf, was sich in der vergangenen Nacht ereignet hatte. Er schloß mit den Worten: „Der Spiegel des Feuers befindet sich irgendwo in einem Versteck. Wahrscheinlich wird er von Robotern bewacht - denn Hue-Win behauptet, nicht einmal er selbst bekäme ihn zu sehen."
    Lloyd war nachdenklich geworden. „Ich dachte mir gleich, daß da etwas nicht stimmt", sagte er. „Wenn ich mich in den Gedanken des Protektors umhörte, während er hier bei uns an Bord war, da entdeckte ich nur eine intensive, amorphe Furcht. Ich konnte nicht erkennen, was es war, wovor Hue-Win sich fürchtete. Auch dachte er mit keinem Gedanken daran, daß Doguang den Kodenamen Dongxi trug oder daß er einen Hauri irgendwo versteckt hatte."
    „Die Frage ist, ob er wirklich soviel Angst hat oder ob er sich bewußt in das Gefühl der Furcht hineinsteigert, um einen mentalen Block zu schaffen, den niemand durchdringen kann", überlegte Atlan. „Das hieße, daß er damit rechnet, einem Telepathen zu begegnen", gab Fellmer Lloyd zu bedenken. „Nicht unbedingt. Diejenigen, vor denen er sich fürchtet, sind die Hauri. Von den Hauri weiß man, daß sie auf dem Gebiet der Psionik Erstaunliches leisten. Vielleicht fürchtet Hue-Win, daß die Propheten des Hexameron aus der Ferne in sein Bewußtsein hineinhorchen möchten." Der Arkonide machte eine Geste, die zum Ausdruck brachte, daß er dem Thema nicht länger nachhängen wolle. „Unter normalen Umständen hätte ich vorgeschlagen, wir suchen den Protektor auf und fragen ihn in Fellmers Gegenwart nach dem Versteck des gefangenen Hauri. Das würde ihn wohl veranlassen, wenigstens flüchtig an den geheimen Ort zu denken, an dem der Spiegel des Feuers festgehalten wird. Aber so, wie Hue-Win sein Bewußtsein präpariert hat, erscheint mir diese Methode nicht sonderlich aussichtsreich." Er wandte sich von neuem an den Mutanten. „Nimm eines der Bodenfahrzeuge und dreh ein paar Runden über der Stadt und Umgebung. Ich nehme nicht an, daß das Versteck des Hauri sich allzuweit von Qolpan entfernt befindet."
    Julian Tifflor hatte die Unterhaltung nur mit halbem Ohr mitverfolgt. Er dachte an seinen Traum und versuchte mit verbissener Hartnäckigkeit, sich an die Schlüsselworte zu erinnern, die Hue-Win gesprochen hatte und die Aufschluß über das Motiv seines Verhaltens gaben. „Eines erscheint mir rätselhaft", sagte er nachdenklich. „Der Protektor hat zweihundertzehn Raumschiffe aufgeboten, um uns abzufangen. Dabei sprach er davon, daß seine Verteidigungsmittel beschränkt seien.
    Wie paßt das zusammen?"
    Fellmer Lloyd hatte den Kontrollraum inzwischen verlassen. Eine Anzeige auf der Kommandokonsole wies darauf hin, daß die Schleuse eines Kleinhangars betätigt wurde. „Über dieselbe Frage habe ich mir ebenfalls den Kopf zerbrochen", erklärte Atlan. „Der Syntron wußte die Antwort. Die insgesamt zweihundertfünfzig Raumschiffe, die Hue-Win auf Doguang zur Verfügung hat, sind laut Aussage unserer Analysegeräte ohne Ausnahme von überaltertem Typ und mit einem Minimum an Bewaffnung ausgestattet. Ich weiß nicht, warum man in derart exponiertem Gebiet einen Stützpunkt so unzulänglich ausstattet. Als Versteck für einen hochgestellten Hauri war

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