Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1372 - Zwölf Raumschiffe nach Tarkan

Titel: 1372 - Zwölf Raumschiffe nach Tarkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Auge zu behalten. „Ich mache euch für mein Fahrzeug verantwortlich", sagte der Arkonide, nachdem er von der Lastplattform des Transporters gesprungen war. „Ihr habt das Triebwerk in Unordnung gebracht, jetzt bringt ihr es wieder in Ordnung. Das Fahrzeug hat startbereit hier vor der Treppe zu stehen, wenn wir mit Hue-Win fertig sind."
    Er bekam keine Antwort. Vier Uniformierte geleiteten Julian Tifflor, den Arkoniden und Ge-Liang-P'uo ins Innere des Gebäudes. Durch einen Antigravschacht glitten sie zur höchsten Etage empor.
    Man mochte von Hue-Win halten, was man wollte, eines jedenfalls sprach zu seinen Gunsten: Er umgab sich nicht mit Prunk. Die Polizisten bugsierten ihre Gefangenen - als solche betrachteten sie sie wohl – durch ein spärlich eingerichtetes Vorzimmer. Das Arbeitszimmer des Protektors war zwar groß, aber nahezu kahl. Hue-Win saß hinter einem mächtigen Arbeitstisch, dessen Ränder mit Kommunikationsanschlüssen beladen waren. Zu beiden Seiten des Tisches standen, 45 Grad abgewinkelt, zwei riesige Empfänger mit übermannsgroßen, fest montierten Bildflächen. Vor dem Arbeitstisch standen fünf recht primitive Stühle. Den Boden bedeckte ein federnder Teppich in nichtssagender grauer Farbe. In die Decke waren mehrere Leuchtplatten eingelassen. Das war die ganze Einrichtung. Der Raum war fensterlos.
    Die vier Polizisten traten auf den Arbeitstisch zu. Einer von ihnen erstattete Meldung. „Ich danke euch, ihr könnt gehen", sagte Hue-Win daraufhin.
    Die Tür hatte sich noch nicht hinter den Uniformierten geschlossen, da saß Atlan bereits auf einem der Stühle. Julian Tifflor und Ge-Liang taten es ihm nach. Der Arkonide beugte sich nach vorne, Noch bevor Hue-Win ein Wort sagen konnte, begann er: „Laß uns hören, was du zu deiner Entschuldigung zu sagen hast. Dein Verhalten stellt einen barbarischen Bruch der Gastfreundschaft dar. Ich will mir anhören, wie du dein miserables Benehmen erklärst. Dann breche ich mit meinen zwölf Raumschiffen auf und kehre diesem Planeten und seinem schlechtgesitteten Protektor den Rücken."
    So war dem Protektor wohl noch keiner gekommen. Hue-Win starrte den Arkoniden fassungslos an. Die groben, kurzen Haare seines Schnurrbarts waren in zitternder Bewegung. Er gab ein halblautes Fauchen von sich, dann begann er zu sprechen. Seine Stimme klang vor lauter Erregung heiser. „Spionen schenkt man keine Gastfreundschaft", stieß er hervor. „Ihr seid heute nacht in der Stadt umhergestrichen und habt Fragen gestellt, die man auf dieser Welt nicht stellen darf."
    „Nach Quay-Er und Ulun-Cha", sagte Atlan. „Meinst du die?"
    „Ja. Woher wißt ihr ..."
    „Warum darf man von den beiden nicht sprechen?" erkundigte sich Atlan, ohne auf Hue-Wins Frage zu achten. „Quay-Er ist ein Held, der einen Spiegel des Feuers eingefangen hat, und Ulun-Cha hat die Klugheit besessen, seinen Funkspruch von einem so weit entfernten Punkt aus zu senden, daß die Hauri bezüglich der Position des Planeten Dongxi, der jetzt auf einmal Doguang heißt, völlig in die Irre geführt wurden."
    Da war es mit Hue-Wins Beherrschung endgültig zu Ende. Der Protektor sprang auf und beugte sich so weit über die Platte seines Arbeitstischs, daß es aussah, als wolle er sich auf den Arkoniden stürzen.
    Seine Stimme war ein krächzendes Röcheln. „Da ... da hört man es!" Vor lauter Aufregung kam er ins Stottern. „Wer kann so etwas wissen? Nur ein Spion ..."
    „Oder einer, der rein zufällig Ulun-Chas Hyperfunkspruch mitgehört hat", unterbrach ihn Atlan mit der größten Gelassenheit. „Was? Du willst mir weismachen, daß du mitten im All eine Hyperfunksendung abgehört hast, die Tausende von Lichtjahren weit weg abgestrahlt wurde?"
    „Ich will dir überhaupt nichts weismachen", antwortete Atlan. „Ich erzähl's dir so, wie es war."
    Hue-Win sank erschöpft auf seinen Sessel. Mit dem Temperamentsausbruch hatte er sich verausgabt. Er barg den Kopf in den Händen. „Weh mir!" klang es dumpf zwischen den Fingern hervor. „Warum haben sie mich auf diesen Posten berufen? Ich eigne mich dafür nicht. Ich war glücklich bei meinen Computern und den statistischen Rechnungen für die Projektleitung. Da kommt plötzlich einer auf die teuflische Idee, ich hätte es verdient, zum Protektor befördert zu werden. Was soll ich hier?"
    Er senkte die Arme. Aus seinem Blick sprach so viel selbstbemitleidende Verzweiflung, daß Julian Tifflor um ein Haar laut aufgelacht hätte. „Sag mir, Fremder -

Weitere Kostenlose Bücher