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1374 - Wiege der Kartanin

Titel: 1374 - Wiege der Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Barbaren eines jungen Universums Zivilisation und Manieren beibringen wollten, ganz so, wie es auch Zor, Ens und Mei dargelegt hatten.
    Und ebenso großzügig, wie sie die Probleme ignorierten, die ein solcher Transfer mit sich bringen mußte, übergingen sie auch die Gefahren, die dem Projekt durch das Hexameron drohten.
    Es war schwer zu glauben, daß die Kartanin, die Rhodan im Standarduniversum kennengelernt hatte, und die Kartanin von Vinau ein und demselben Volk angehörten. Ja, selbst Ren-No oder Gil-Gor, die Kartanin, die der Projektorganisation angehörten, waren aus einem ganz anderen Holz geschnitzt als die Bewohner von Vinau, deren völliges Desinteresse an Problemen jeglicher Art der Gipfel an Dekadenz war.
    Rhodan erreichte den Antigravlift, dessen Einstieg durch eine Energieschleuse versperrt war. Aber als er sich näherte, desaktivierte sich die Sperre automatisch. Rhodan polte das Antigravfeld auf Aufwärtsfahrt und sprang zwei Etagen höher durch den Ausstieg.
    Er fand sich in einer Auffanghalle wieder, einem Rondo, von dem mehrere Gänge strahlenförmig in alle Richtungen führten. „Es ist die richtige Etage", meldete LEDA.
    Rhodan stellte fest, daß einige Gestalten herumstanden und andere die Korridore bevölkerten. Aber er hatte noch keine Einzelheiten wahrgenommen und wollte sich gerade orientieren, als es passierte.
    Er stieß mit einem Roboter zusammen. Eigentlich war es eher so, daß der Roboter mit ihm zusammenstieß, denn er mußte ihn zielsicher angepeilt haben. Eine Unterarmlänge von Rhodan entfernt hielt er an. Er war so groß, daß Rhodan zu ihm aufsehen mußte und nur feststellte, daß aus dem oberen Ende des schlanken Zylinderkörpers eine Art Periskop herausragte. Der Roboter fuhr es etwas weiter aus und winkelte es so ab, daß die milchige Frontfläche auf Rhodan gerichtet war.
    Die umstehenden Kartanin drehten sich interessiert in ihre Richtung.
    Rhodan wollte dem Robot ausweichen, aber dieser verstellte ihm den Weg, fuhr gleichzeitig drei Greifwerkzeuge in Schulterhöhe aus und hielt damit Rhodan am Hals und an den Oberarmen fest. „Imago", sagte der Robot dann. „Du bist unser Imago."
    Da wußte Rhodan, daß er es mit einem Juatafu-Roboter zu tun hatte.
    Rhodan war viel zu überrascht, um sich zu sträuben, als der fast zweieinhalb Meter große Juatafu auf einem Antigravfeld rückwärts glitt und ihn mit sich nahm. Es hätte auch gar keinen Zweck gehabt, sich aus dem festen Dreifachgriff zu befreien zu versuchen. Darum stolperte Rhodan mit dem Juatafu mit, der mit ihm in einen der Gänge glitt. „Du unterliegst einem Irrturn", versuchte er den Robot zu täuschen. „Ich bin nicht der, für den du mich hältst. Woran willst du erkennen, daß ich Imago bin?"
    „Du bist es", beharrte der Robot. „Du hast die Aura der Imago."
    Der Juatafu wurde schneller, so daß Rhodan Mühe hatte, ihm zu folgen. Hinter ihnen schrien nun die Kartanin aufgeschreckt durcheinander. Der ungewöhnliche Vorfall mußte ihre Sensationsgier geweckt haben, und einige nahmen die Verfolgung auf.
    Der Juatafu bog um eine Ecke und steuerte auf eine Tür zu. „Ich befehle dir, mich sofort loszulassen!" schrie Rhodan. „Ich bringe dich in Sicherheit", erwiderte der Robot. „Ich rette dich vor denen, die dir nachstellen. Sie wollen dich töten. Ihre Absicht ist, die Imago auszulöschen."
    Die Tür glitt auf, der Raum dahinter war dunkel. Gerade als der Robot mit ihm durch die Tür wollte, tauchte am Ende des Ganges ein kleiner Trupp kartanischer Soldaten auf, die Rhodan an den Uniformen erkannte, wie auch Gil-Gor eine trug.
    Sie trugen Waffen und schienen entschlossen, auch davon Gebrauch zu machen. „Nicht schießen!" ertönte von der anderen Seite die Stimme einer weiblichen Kartanin, und eine andere Stimme, die in tiefem Baß klang, rief: „Norqul, laß den Atmer los!"
    Rhodan blickte in die Richtung und entdeckte einen gepanzerten Nakken, an dessen Seite sich Mi-Auwa befand. Dann hatte der Juatafu ihn in den Raum geschleppt, und hinter ihnen glitt die Tür zu. „Ich muß dich retten", sagte der Juatafu. „Man will Imago auslöschen. Das darf nicht sein. Es wird nicht geschehen. Ich werde dich retten."
    „Du wirst mich umbringen", widersprach Rhodan, während er dem immer schneller werdenden Roboter durch die Dunkelheit folgte. „Laß mich los, sonst brichst du mir noch das Genick. Ich werde dir auch freiwillig folgen."
    „Du kennst den Weg nicht", sagte der Robot. „Norqul rettet die

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